I wie …
… Innovation. Zugegeben: Diese Assoziation liegt auf der Hand, wenn es um den Pioniergeist der österreichischen Wirtschaft geht. Weniger offensichtlich sind hingegen meist die Dinge, die hinter all den Innovationen stecken, die unseren Standort zukunftsfit machen. Und wie es der Zufall so will, beginnen auch von ihnen einige mit dem Buchstaben I. Eine Kostprobe gefällig?
#Informationssicherheit
GEDANKENsprung …
… mit Markus Roth
Wäre Innovation ein Sport, wäre IT-Sicherheit_die Schutzkleidung, die uns ermöglicht, Höchstleistungen zu erbringen, ohne Schaden zu nehmen.
Was wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz bedenken sollten_KI-Ergebnisse sind oft hilfreich, aber nicht immer fehlerfrei. Es ist wichtig, sie kritisch zu prüfen und dranzubleiben, auch wenn die Resultate mal nicht auf Anhieb überzeugen.
Häufig unterschätzte Risiken sind_veraltete Software, schwache Passwörter und die Gefahr, dass Mitarbeitende manipuliert werden, um Informationen preiszugeben (Social Engineering). Wichtig ist auch: Jedes Unternehmen – egal wie klein – kann betroffen sein.
Ein stabiles Fundament für nachhaltigen Fortschritt braucht_eine Mischung aus Mut, um innovative Ideen zu verfolgen, und Disziplin, diese sicher umzusetzen.
IT-Sicherheit und Kreativität_ergänzen sich. Sicherheit schafft den Raum für kreative Lösungen und Innovation.
Für Unternehmen bedeutet IT-Sicherheit in der Praxis_präventive Maßnahmen, kontinuierliche Wachsamkeit und klare Reaktionspläne bei Angriffen.
Dahingehend lautet mein wichtigster Tipp für Startups_Baut IT-Sicherheit von Anfang an in eure Prozesse ein und sensibilisiert euer Team dafür.
#Intelligenz
Oder besser gesagt: Künstliche Intelligenz. In welchem Ausmaß die KI unsere Industrie und Wirtschaft zuletzt revolutionierte, ist längst kein Geheimnis mehr. Wie das konkret aussieht? Michael Moser, Area Manager Software Science des Software Competence Centers Hagenberg (SCCH), verrät uns fünf Wege, wie KI-Forschung die Weichen für mehr Fortschritt stellt:
#1 Sichere, lokale KI-Lösungen: Statt externe KI-Plattformen zu verwenden, setzt das SCCH auf sogenannte „On-Premise-Lösungen“ für große Sprachmodelle. Diese werden direkt bei den Unternehmen betrieben, was Datensicherheit und Datenschutz gewährleistet. „Unsere Partnerunternehmen schützen so ihren Wettbewerbsvorteil und müssen sensible Informationen nicht an externe Anbieter weitergeben.“
#2 Spezielle Anforderungen: Wir passen unsere KI-Modelle gezielt an, um spezifische Anforderungen der Industrie zu erfüllen. Vor allem in Bereichen wie der Automatisierung und Softwareentwicklung bietet das Vorteile, da die üblichen Modelle vielen Nischenanforderungen nicht gerecht werden.“
#3 Kosteneffizienz und Kontrolle: Dank der On-Premise-LLMs (Large Language Models) haben Betriebe die Möglichkeit, ihre KI-Lösungen kosteneffizient zu betreiben. „Das erhöht ihre Kostensicherheit, da der lokale Betrieb stets anpassungsfähig und kalkulierbar bleibt.“
#4 Unternehmensspezifische Antworten durch RAG: Durch einen speziellen Ansatz namens „Retrieval-Augmented Generation“ kann die KI auf firmenspezifische Daten zugreifen und so präzisere, kontextbezogene Antworten liefern. „Dieser Ansatz ermöglicht unseren Partnern, Informationen aus ihrem eigenen Datenpool sicher abzurufen und dem LLM zuzuführen, ohne dass sensible Daten nach außen gelangen.“
#5 Zusammenarbeit mit der Industrie: „Wir verstehen uns als Forschungspartner für Unternehmen, um gemeinsam neue Einsatzmöglichkeiten der KI zu erforschen. Unser Ziel ist es, als Sparringspartner für die Industrie aufzutreten, damit KI flexibel und unkompliziert eingesetzt werden kann.“
#Impact
Es ist das Fundament, damit Innovationen nicht nur heute, sondern auch in ferner Zukunft noch möglich sind: soziale Verantwortung mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Der MANZ Verlag hat dafür seine Initiative „NIU – Nachhaltigkeit im Unternehmen“ ins Leben gerufen. Und stellt auf diesem Fachinformationsportal die notwendigen Ressourcen bereit, um Unternehmen bei deren Nachhaltigkeitsherausforderungen zu begleiten. „Aktuell sind neben der Sustainable-Finance-Regulatorik die Taxonomie-Verordnung und der Einsatz von alternativen Energien die Treiber zur konsequenten Reduzierung von CO2-Emissionen“, weiß Chefredakteurin Gabriela Maria Straka.
Bis 2030 soll die gesamte Produktion auf CO2-netto-neutral umgestellt werden – nur zehn Jahre später sogar die gesamte Wertschöpfungskette. „Das gilt für viele Industriekonzerne, die sich bereits jetzt den alternativen Energien verschrieben und dies auf freiwilliger Basis umgesetzt haben.“ Das Problem: Für die Umsetzung der vielfältigen ESG-Agenden fehlen häufig kompetente, gut verständliche und umsetzbare Fachinformationen aus einer Hand. Ein Problem, das man mit diesem kostenlosen Angebot nun angehen will.
#Impulse
3 Fragen an …
… Gerald Bachler
Um Innovation zu ermöglichen, braucht es verantwortungsbewusste Gutachten, Tests und Prüfungen. Welche Impulse setzt TÜV SÜD hierfür entlang der Wertschöpfungskette?
Gerald Bachler: Mit unseren Prüf-, Test- und Zertifizierungsleistungen ermöglichen wir Transparenz und schaffen das notwendige Vertrauen, das es braucht, um beispielsweise neue Technologien sicher auf den Markt zu bringen. Unser Anspruch ist es, in jeder Phase sicherzustellen, dass Prozesse, Produkte und Systeme höchste Standards erfüllen – bei Sicherheit und Qualität gelten keine Kompromisse und darüber hinaus wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Als unabhängige Prüfer und Sparringspartner begleiten wir Unternehmen über alle Produktlebensphasen hinweg und bieten maßgeschneiderte Lösungen, um Innovationen effizient, technisch sicher und nachhaltig zu integrieren. Wir schöpfen aus mehr als 150 Jahren Erfahrung, um technologische Entwicklungen frühzeitig vorauszusehen und wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen – stets mit dem Ziel, eine technologisch sichere und nachhaltigere Zukunft zu fördern.
Wie wichtig ist es, vor allem im Zeitalter der KI neben der ökonomischen und ökologischen auch die soziale Nachhaltigkeit zu fördern und zu fordern?
Gerald Bachler: Die ESG-Kriterien stehen dafür, dass wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und in Unternehmensentscheidungen integriert werden. Gerade in Zeiten rasanter Entwicklungen durch die Digitalisierung und beispielsweise Künstliche Intelligenz ist es wichtig, auf Effizienz und Umweltverträglichkeit zu achten und gleichzeitig soziale Verantwortung aktiv voranzutreiben. Führungskräfte tragen eine besondere Verantwortung: Sie müssen Werte wie gegenseitigen Respekt und verantwortungsbewusstes Handeln nicht nur einfordern, sondern auch vorleben. Ein sicheres und nachhaltiges Führungsverhalten ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und sicherzustellen, dass technologische Innovationen im Einklang mit den Bedürfnissen der Gesellschaft stehen.
Dank der Green-Claims-Richtlinie müssen Unternehmen ihre Umweltaussagen mit wissenschaftlich fundierten und überprüfbaren Methoden belegen. Geht das ohne eine Kontrollinstanz, die deren Richtigkeit und damit Glaubwürdigkeit überprüft?
Gerald Bachler: Es liegt im Interesse jedes Unternehmens, Fortschritte transparent darzustellen und kontinuierliche Verbesserungen nachzuweisen. Normen und Standards sorgen dafür, dass dies auch international anerkannt wird. Prüfprozesse bieten dabei einen klaren Mehrwert: Sie unterstützen nicht nur dabei, die Einhaltung geltender Standards und Regulierungen zu belegen, sondern helfen Unternehmen auch, ihre Prozesse zu optimieren und ihre Produkte weiterzuentwickeln – weit über das Erreichen eines Prüfsiegels hinaus. Als unabhängiger Prüf- und Zertifizierungsdienstleister sehen wir unsere Rolle auch darin, Unternehmen auf dem Weg zu transparent nachweisbaren Fortschritten zu unterstützen, Vertrauen zu schaffen und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen.
#IT-Fachkräfte
Ohne die entsprechende (Wo-)Manpower kein Fortschritt. Um diese zu finden und zu halten, braucht es ein gewisses Feingefühl und Expertise im Recruiting. KERN engineering careers biete beides, so Bettina Kern, Gründerin und Co-Geschäftsführerin. Seit 2016 ist der Personaldienstleister aus Oberösterreich auch mit einem Büro in Graz vertreten. Nicht zuletzt deshalb, weil die Steiermark mit ihren großen Industriebetrieben und starken KMU zu den wirtschaftlich stärksten Bundesländern zählt. „Begonnen haben wir vor acht Jahren mit drei Mitarbeitenden – heute sind es bereits mehr als zehn im Recruiting. Rund 100 unserer technischen Spezialistinnen und Spezialisten arbeiten in den steirischen Unternehmen. Für die dortige Automotivindustrie sind wir der führende Personalspezialist. Aber auch in den anderen Branchen haben wir eine ausgezeichnete Marktposition.“
Sicherheitsbedürfnis boomt
Welche Erwartungshaltung IT-Fachkräfte heute haben, um bei und mit ihrem Arbeitgeber ein „Perfect Match“ zu finden? „Die Talente fordern hier gar nichts Außergewöhnliches. Es geht ihnen im Wesentlichen um ein Höchstmaß an Flexibilität“, antwortet die Expertin. Das gehe von der Arbeitszeit über Homeoffice bis hin zur Kleidung. „Unternehmen sind hier gefordert, vielleicht die eine oder andere interne starre Richtlinie zu hinterfragen und zu ändern. Das Talent entscheidet sich schließlich für jenes Unternehmen, das ihm seine Wünsche erfüllt.“ Zuletzt rücke aber auch ein Wert wieder verstärkt in den Fokus der Mitarbeitenden: Sicherheit. „Die Nachfrage nach krisensicheren Jobs erlebt auch unter IT-Fachkräften eine Renaissance. Davon profitieren Unternehmen, die wirtschaftlich nachhaltig stabil sind.“ Gerade in unsicheren Zeiten gebe es viele, die wechselwillig sind.
„Wir haben trotz herausfordernder Wirtschaftslage nach wie vor einen eklatanten Fachkräftemangel. Dieser werde sich in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung noch deutlich zuspitzen. „Für die heimischen Unternehmen sind diese Perfect Matches daher besonders wichtig. Offene und transparente interne Kommunikation von der Unternehmensleitung bis hin zu den einzelnen Führungskräften schafft Sicherheit.“ Dadurch könne man Abgänge – auch international – zum einen verhindern, zugleich aber auch wertvolle Talente gewinnen. „Damit rüstet man sich schon jetzt für die kommenden Herausforderungen. Und ja, die Unternehmen sollten alles daransetzen, ihre Spitzenkräfte nicht ins Ausland zu verlieren.“
#Insights
Wer glaubt, Marketing sei etwas, das nach wie vor ausschließlich im geschlossenen Kreis einer einzigen Abteilung stattfinde, habe die Zeichen der Zeit nicht verstanden. So die Überzeugung der beiden Marketingexperten Max Eiselsberg und Michael Ehrengruber. „Marketing steckt idealerweise in vielen Unternehmensbereichen, um dieses marktorientiert zu führen. Denn es geht dabei um sehr viel mehr als Werbung: Es geht darum, aus der Perspektive der Kunden zu denken – Problemlöser für ihre Bedürfnisse zu sein.“ Innovation zu ermöglichen, bedeute daher auch, die dafür nötigen Insights zu generieren. „Etwa über das Konsumentenverhalten, um daraus Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die am Puls der Zeit sind.“_
Schon gewusst?
Jeden zweiten Mittwoch ist „Podcast-Time“ für alle Marketingbegeisterten. Denn in ihrem neuen Podcast #marketinginsights finden die beiden Profis gemeinsam mit erfahrenen Gästen Antworten auf aktuelle Fragen im Marketing und Insights zu großen Marken und Persönlichkeiten. Überall dort zu finden, wo es Podcasts gibt.
Redaktion
- David Bauer
Fotos
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Antje Wolm