Eine kleine Welt
Wissen wächst, indem man es teilt. Das ist die Überzeugung des Netzwerks Humanressourcen. Fragen stellen, Meinungen und Ideen kennenlernen, sich mit anderen zu einem Thema austauschen seien verlässliche Wege zu kreativen Lösungen. Das Credo: „Innovation durch Kooperation“.
Nach der Begrüßung und Eröffnung der HR-Tagung mit Wirtschaftslandesrat Michael Strugl, Greiner Packaging GmbH Personal-Leiter Manfred Huemer und Clusterland Oberösterreich-Geschäftsführer Werner Pamminger referierte Dialogprozessbegleiterin und Lektorin Elisabeth Jaksche-Hoffman über das Thema „Fremdheit versus Kulturalität“. Man solle Personen nicht auf die nationale, ethische oder religiöse Identität reduzieren. Oft würden nationale oder religiöse Hintergründe fälschlicherweise als Grund für ein bestimmtes Handeln gesehen. Jede Kommunikation könne interkulturell werden – auch bei Menschen mit ähnlichem Hintergrund. Internationale Begegnungen seien hingegen nicht per Definition interkulturell. Gemeinsamkeiten könnten in den Vordergrund rücken. Zum Beispiel dann, wenn zwei etwa 35-Jährige Personal-Leiterinnen mit unterschiedlicher Nation, Religion über den Spagat zwischen Berufs- und Familien unterhalten – und die Unterschiede dabei verblassen. Jeder Mensch habe mehrere Identitäten – beispielsweise als Geschäftsführer, Sportler und Vater. In unterschiedlichen Situationen seien unterschiedliche Identitäten präsent. Ihr Resümee: „Cultures don’t meet, people do“.
Miba AG-Human Capital Vice President Bernhard Reisner sprach über Internationalität als Herausforderung für Unternehmenskultur und operatives und strategisches Personalmanagement. Miba beschäftigt an mehr als 20 Standorten weltweit über 4500 Mitarbeiter. Reisner: „Internationalisierung und Globalisierung bedeutet aber nicht immer nur eine Erfolgsgeschichte, sondern auch einen Weg mit vielen Stolpersteinen“. Auch für Miba gab es die: Das Unternehmen scheiterte mit Niederlassungen in Italien und Spanien. Der Personaler zeigte sich selbstkritisch: Man müsse aufhören, Österreich als „Nabel der Welt“ zu sehen. Den Begriff „Human Ressource“ findet er nicht mehr zeitgemäß. „Wir müssen davon wegkommen, den Menschen wie eine Ressource zu behandeln“, sagt er. Ressourcen könnten gekauft und verwendet werden, für Menschen sei das nicht zutreffend. Er selbst setzt auf intensiven Kontakt mit Mitarbeitern in Außenstellen. 25 Prozent der Miba-Arbeiten sind etwa in der Slowakei angestellt, Reisner besucht den Standort mindestens einmal im Monat. Bei der jungen Generation bemerkt er eine höhere Bereitschaft, ins Ausland zu gehen. „Diese Generation ist schließlich die erste ohne Grenzen, die zum Beispiel für wenige Euro mit dem Flieger nach London reisen kann“.