Duo übernimmt Geschäftsführung der OÖ Verkehrsholding und stellt die Weichen für die Zukunft des Öffentlichen Verkehrs in OÖ
Seit 1. Oktober leiten Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer die Geschäfte in der OÖ Verkehrsholding, der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft (OÖVG) und der Schiene OÖ
Vereint in der OÖ Verkehrsholding: OÖVG und Schiene OÖ wachsen im operativen Geschäft noch enger zusammen
‚One Mobility‘‚ Mobility-as-a-Service‘ und Regional-Stadtbahn Linz als große Leuchtturmprojekte der Zukunft
Das Land OÖ und die OÖ Verkehrsholding GmbH stellen die Weichen Richtung Zukunft. Seit dem 1. Oktober führen Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer die Geschäfte und ver- einen künftig unter dem Dach der OÖ Verkehrsholding die beiden Landesgesellschaften, die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und die Schiene OÖ. Die neue Geschäftsführung besteht damit erstmalig aus einer Doppelspitze. Sonja Wiesholzer übernimmt die Position der neuen technischen Geschäftsführerin, während Klaus Wimmer die kaufmännische Geschäftsführung der OÖ Verkehrsholding übernimmt. Sie folgen auf Herbert Kubasta, der nach mehr als 34 Jahren im Öffentlichen Dienst, davon fast 20 Jahre als Geschäfts- führer der OÖ Verkehrsholding, das Pensionsalter erreicht und aus der OÖ Verkehrsholding ausscheidet.
Gemeinsam mehr erreichen, im Sinne einer besseren Mobilität für die Menschen. Der Öffentliche Verkehr steht vor großen Herausforderungen und Chancen. Neben dem sehr wichtigen laufenden Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, werden E-Mobilität, Sharing-Angebote, Digitali- sierung, Micro ÖV-Systeme, autonomes Fahren und viele weitere Trends die Mobilität in Oberösterreich zukünftig noch weiter transformieren und grundlegend verändern. Hinzu kommen neue große Infrastrukturprojekte: Zum einen das Jahrhundertprojekt der Regional-Stadtbahn Linz, zum anderen Verbesserungen der bestehenden Infrastruktur, wie z.B. die Modernisierung des Busterminals am Linzer Hauptbahnhof. Eine bedarfsorientierte Mobilität der Zukunft umfasst zahlreiche Bereiche wie Tarif, Vertrieb, Angebot, Infrastruktur und Innovationen, die ganzheitlich betrachtet und aufeinander abgestimmt weiterentwickelt werden müssen. Um all diese Komponenten zukünftig noch zielgerichteter und smarter miteinander zu verknüp- fen, und damit die Menschen in Oberösterreich mit noch besseren Verkehrsdiensten und -ser- vices zu versorgen, werden die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und die Schiene OÖ nun unter der OÖ Verkehrsholding noch enger miteinander verbunden.
Dieser Entscheidung ging ein umfassender Organisationsentwicklungs- und Strategieprozess voraus. Aufgrund der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Anforderungen an beide Landesunternehmen, sowie vor dem Hintergrund der zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen, hat sich die OÖ Landesholding dazu entschlossen, eine Doppelgeschäftsführung in der OÖ Verkehrsholding einzusetzen. Seit 1. Oktober leiten Sonja Wiesholzer, als technische Ge- schäftsführerin und Klaus Wimmer, als kaufmännischer Geschäftsführer die Geschicke der OÖ Verkehrsholding und der beiden angeschlossenen Unternehmen, der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und der Schiene OÖ.
Sonja Wiesholzer ist bereits seit 1.11.2023 technische Geschäftsführerin in der Tochtergesell- schaft Schiene OÖ. Nach mehr als 25 Jahren einschlägiger Berufserfahrung im In- und Ausland – unter anderem war sie als Leiterin des Bereichs Omnibus der Berliner Verkehrsbetriebe für rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich – ist die diplomierte Bauingenieurin als Bestgereihte aus dem Auswahlverfahren hervorgegangen. Klaus Wimmer war seit 2018 als Bereichsleiter in den Bereichen Marketing PR, Vertrieb, Tarifmanagement & Kundenbetreuung in der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft erfolgreich tätig. Wimmer hat sich mit seiner umfangreichen und breiten Management-Ausbildung und als ausgewiesener Experte in allen Bereichen des Öffentlichen Verkehrs im Auswahlverfahren durchgesetzt. Herbert Kubasta, der bis Ende September als Geschäftsführer tätig war, tritt nach mehr als 34 Jahren im Öffentlichen Dienst, davon fast 20 Jahre als Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding, seine Pension an. Unter seiner Geschäftsführung haben sich die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und die Schiene OÖ kontinuierlich weiterentwickelt. Beide Landesunternehmen setzten gemeinsam mit dem Land OÖ und starken Partnern wichtige Maßnahmen und Projekte um, die maßgeblich zu einer Verbesserung der Mobilität in Oberösterreich beigetragen haben.
„Herbert Kubasta hat wie kein zweiter den Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich in den letzten Jahrzehnten entscheidend geprägt. Unter seiner Geschäftsführung wurden viele Maßnahmen und Innovationen im Bereich Mobilität im Sinne der Menschen in Oberösterreich umgesetzt. Gemeinsam konnten wir eine Trendwende im Öffentlichen Verkehr einleiten und die Weichen Richtung Zukunft stellen. Dafür gebührt Herbert Kubasta mein großer Dank. Dank seines Engagements, seines exzellenten Fachwissens und seines strategischen Weitblicks konnten er und sein Team in den letzten Jahren unter großem Einsatz wesentliche Meilensteine im Bereich der Mobilität für unser Bundesland erreichen. Herbert Kubasta hat eine hervorragende Grundlage geschaffen, auf der die beiden neuen Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding nun weiter aufbauen können. Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer haben in ihren bisherigen Tätigkeiten hervorragende Managementqualitäten bewiesen und werden diese in ihren neuen Rollen in der Geschäftsführung der OÖ Verkehrsholding erneut unter Beweis stellen“, so Günther Steinkellner, Landesrat für Mobilität und Infrastruktur.
„Während meiner knapp 20-jährigen Tätigkeit als Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding und der beiden Landesgesellschaften, der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und später auch der Schiene OÖ, konnten wir gemeinsam viele wegweisende Entwicklungen und Projekte für die Menschen in Oberösterreich vorantreiben und umsetzen. Durch zahlreiche technologische Ent- wicklungen und Innovationen im Bereich der Mobilität und des Öffentlichen Verkehrs und den damit einhergehenden Transformationenprozessen, mussten wir uns innerhalb der Organisati- onen immer wieder neu erfinden und neue Angebote schaffen, um möglichst nah an den Bedürfnissen unserer Fahrgäste zu sein. Dieser Anspruch treibt uns seit jeher an und liegt in un- serer DNA. Ich bin überzeugt, dass meine Nachfolger diesen Weg konsequent weitergehen werden“, so Herbert Kubasta, Geschäftsführer a.D. der OÖ Verkehrsholding.
Meilensteine OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft
Ausarbeitung und Einführung eines Tarifzonenmodells für den OÖVV (Wabenmodell, heute noch im Einsatz) (1998 – 2001)
Komplette Erneuerung des Verkehrsverbundvertragswerkes (Kooperationsvertrag, Ver- kehrsdienstverträge, Einnahmenaufteilung) (2002 – 2008)
Integration der Schüler- und Lehrlingsfreifahrt in den OÖVV (2002 – 2004)
Einführung eines Jugendtarifs im OÖVV (2010)
Einführung von Jahresnetzkarten für Schüler und Lehrlinge (Jugendticket – Netz) und Umstellung der Finanzierung der Schüler- und Lehrlingsfreifahrt im OÖVV (2013 – 2014)
Einführung und konsequente Abarbeitung der wettbewerblichen Vergabe von Verkehrs- diensten im Regionalbusverkehr entsprechend den veränderten gesetzlichen Vorgaben der VO (EG) 1370 (PSO) (ab 2009 bis heute)
Erneuerung der Vertragswerke im SPNV mit Eisenbahnverkehrsunternehmen entspre- chend den veränderten gesetzlichen Vorgaben der VO (EG) 1370 (PSO) (2018 – 2020)
Mitwirkung am Aufbau einer österreichweiten Verkehrsauskunft in Echtzeit (VAO) (2008 – 2015)
Meilensteine Schiene OÖ
Gründung des Unternehmens Schiene OÖ und Aufbau eines Businessmodells (2013)
Planung und Errichtung der StadtRegioTram Traun (2013 – 2016)
Planung und Errichtung des Busterminals Ried im Innkreis (2018 – 2019)
Planung und Errichtung der P&R – Großanlage Freistadt Süd (2021 – 2023)
Übernahme der Planungen für das Regional-Stadtbahn Linz Projekt (2020 – heute)
Beschaffung von Schienenfahrzeugen (TramTrains) für die Linzer Lokalbahn zusam- men mit einem internationalen Konsortium (2017 – heute)
Vorprojekt für die Straßenbahnverlängerung nach Ansfelden/Kremsdorf (2018 – 2022)
Mitwirken am Zustandekommen der Artikel 15a – Vereinbarungen für den Bau der Re- gional-Stadtbahn Linz (2023 – 202
„Das Mobilitätsangebot in Oberösterreich hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant weiterent- wickelt. Noch nie waren so vielen Menschen mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs wie derzeit. Der Bereich Mobilität in Oberösterreich war und ist von Innovationen geprägt und setzt sich aus vielen einzelnen Puzzleteilen zusammen. Doch Mobilität in all ihren Ausprägungen ist weit mehr als bloß die Summe dieser Teile, erst das Zusammenwirken und die Abstimmung der verschiedenen Komponenten wie Öffentlicher Verkehr, Shared-Services, Tarif und Infrastruktur schafft eine zukunftsfitte Mobilität“, erklärt Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Günther Steinkellner und ergänzt mit Blick auf die neue Struktur der OÖ Verkehrsholding: „Durch das ‚zusammenwachsen‘ der beiden Landesgesellschaften, der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und der Schiene OÖ, wird dieser Entwicklung Rechnung getragen. Vor dem Hintergrund der zukünftigen Herausforderungen in diesem Bereich ist dies ein logischer Schritt zur effizienteren Verzahnung der beiden Tochterunternehmen der OÖ Verkehrsholding“.
„Aufgrund der deutlich gestiegenen Anforderungen an die beiden Landesgesellschaften sowie der sehr eng mit einander verwobenen Geschäftsfelder vieler unternehmensübergreifender Projekte, wie das Regional-Stadtbahn Linz-Projekt oder die Modernisierung des Busterminals Linz, ist es notwendig und auch strategisch sinnvoll und effizient, die Ressourcen der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft und der Schiene OÖ zu bündeln, um vorhandene Synergien besser nutz- bar zu machen – im Sinne der Menschen in Oberösterreich. Durch die enge Verbindung der beiden Unternehmen unter dem Dach der OÖ Verkehrsholding, wird die Zusammenarbeit der drei Organisationen künftig deutlich intensiver auf einander abgestimmt und die Projekte unter- nehmensübergreifend und gesamtheitlich gedacht werden. Damit schaffen wir die optimalen Voraussetzungen, um die zahlreichen großen und spannenden Aufgaben und Herausforderun- gen der kommenden Monate und Jahre noch besser voranzutreiben, indem wir die OÖ Verkehrsholding, die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft sowie die Schiene OÖ strategisch kontinuierlich weiterentwickeln.“, so die beiden Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding Sonja Wiesholzer und Klaus Wimmer.
Synergien nutzen für die Herausforderungen der Zukunft
Durch die neu geschaffene Struktur in der OÖ Verkehrsholding werden nicht nur sowohl für die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft als auch für die Schiene OÖ relevante Abteilungen und Funk- tionen künftig auf die Ebene der Holding gehoben, sondern gleichzeitig auch die internen Abläufe mit den vielen Überschneidungspunkten optimiert. In kaum einem anderen Bereich entwickeln sich die Themen so rasant weiter wie derzeit im Mobilitätssektor, daher ist es oberstes Gebot, Synergien zu nutzen, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein – dies spart Ressourcen und vermindert den Reibungsverlust in den Prozessen.
Zu den zentralen Themen gehören neben ‘Mobility-as-a-Service’ (MaaS) und multimodaler Mobilität insbesondere der weitere Ausbau des “klassischen” öffentlichen Verkehrsangebots, die ganzheitliche Planung und strategische Ausrichtung im Öffentlichen Verkehr, die Berücksichtigung alternativer Antriebstechnologien sowie die personellen Ressourcen für das Fahrpersonal im regionalen Bus- und Zugverkehr. Hinzu kommen bedeutende Infrastrukturprojekte, wie z.B. die Modernisierung des Busterminals in Linz, der Neu- bzw. Umbau des Bahnhofes Eferding, die Planung und der Bau der Regional-Stadtbahn Linz samt Beschaffung moderner TramTrain Fahrzeuge für die LILO und die Regional-Stadtbahn Linz sowie das Vorprojekt für die Verlängerung der Regional-Stadtbahn nach Gallneukirchen bzw. Pregarten.
OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft
Immer mehr Menschen in Oberösterreich entscheiden sich für den regionalen Bus- und Bahnverkehr, um ihre täglichen Wege klimaschonend zurückzulegen. Noch nie wurden in Oberösterreich so häufig öffentliche Verkehrsmittel genutzt wie 2023. Insgesamt wurden letztes Jahr 44,5 Mio. Fahrgäste mit dem regionalen Bus- und Bahnverkehr befördert – dies entspricht einer Steigerung von rund 14 Prozent gegenüber 2022. Um zukünftig noch mehr Fahrgäste von klimaschonenden Mobilitätsformen zu überzeugen, braucht es neben dem Ausbau des klassischen öffentlichen Verkehrssystems auch die Stärkung alternativer Mobilitätsangebote und eine gezielte intermodale Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen, wie auch Klaus Wimmer, kauf- männischer Geschäftsführer der OÖ Verkehrsholding betont: „Unser Fokus wird auch zukünftig darauf liegen, möglichst vielen Menschen in Oberösterreich das umfangreiche Angebot im Öffentlichen Verkehrs zugänglich zu machen und laufend mehr Menschen von den Vorzügen klimaschonender Mobilität zu überzeugen. Insofern verstehen wir die zuletzt erzielten Rekordauslastungen im regionalen Bus- und Bahnverkehr als Auftrag, wei- terhin an unserer Strategie des konsequenten und bedarfsorientierten Ausbaus des Angebots festzuhalten“, erklärt Wimmer und ergänzt: „Die Betätigungsfelder und Aufgaben der OÖ Ver- kehrsverbund Gesellschaft haben sich in den letzten Jahren massiv erweitert. Ursprünglich war es die Aufgabe der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft die Tarife landesweit zu harmonisieren. Seitdem sind viele neue Aufgaben hinzugekommen, die weit über tarifliche Themen hinausgehen. Neben der allgemeinen Planung, Gestaltung, Beauftragung und Bestellung von Verkehrsdiensten im regionalen Bus- und Schienenverkehr oder der Entwicklung einer landesweiten Strategie für multimodale Mobilität, beschäftigen wir uns auch intensiv mit Themen wie der wei- teren Digitalisierung im Vertrieb und der Fahrgastinformation, dem Innovationsmanagement in unterschiedlichen Bereichen, der Weiterentwicklung unserer Tarifprodukte und sehr vielen an- deren Themen. In den letzten beiden Jahren haben wir im Bereich Kommunikation und Marketing neben zahlreichen anderen Themen wie dem Freizeit-Ticket OÖ oder dem KlimaTicket OÖ außerdem einen starken Fokus auf das Thema Personalmangel bei den Verkehrsunternehmen gelegt und konnten mit einer gezielten Employer-Branding-Kampagne diesen bei der Suche nach Lenkpersonal im Regionalbusverkehr spürbar unter die Arme greifen.“
Eine Entwicklung, die laut Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Günther Steinkellner auch dem aktuellen Programm der Oberösterreichischen Landesregierung entspricht: „Der OÖ Verkehrsverbund entwickelt sich kontinuierlich zu einem Mobilitätsverbund, der alle Facetten nachhaltiger Mobilität berücksichtigt. Diese Transformration ist notwendig und ent- spricht auch jenen Maßnahmen, die wir im aktuellen Programm der oberösterreichischen Landesregierung festgelegt haben. Alternative Fortbewegungsmittel wie Fahrräder, E-Scooter oder Mikro ÖV-Angebote werden vermehrt an Bedeutung gewinnen. Insbesondere das autonome Fahren eröffnet uns neue Wege Mobilität zu denken. Hier liegen noch große Aufgaben und Chancen vor uns, die wir in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem OÖ Verkehrsverbund angehen werden.“
Mehrere Wege führen ans Ziel: „Mobility-as-a-Service“
Mobility-as-a-Service (MaaS) versteht Mobilität als eine Dienstleistung und stellt die Nutzerinnen und Nutzer sowie deren Mobilitätsbedürfnisse in den Fokus. Für eine effektive Mobilitätsstrate- gie der Zukunft braucht es smarte Mobilitätslösungen nicht nur für die Stadt, sondern für alle Lebensräume und Regionen. Innovative, neue Mobilitätskonzepte, sowie Vertriebswege spielen dabei eine genau so wichtige Rolle, wie bereits bestehende Angebote, und diese gesamtheitlich in eine MaaS-Strategie einfließen zu lassen. Ziel ist es, ein Netz aus verschiedenen, bedarfsorientierten, multimodalen Mobilitätsangeboten zu etablieren, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Menschen in der Region abgestimmt sind. Seit einigen Jahren arbeitet die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft gemeinsam mit dem Land OÖ daher an der Entwicklung einer MaaS-Strategie für das Bundesland. Wie viele andere Bundesländer auch, befindet sich Oberösterreich noch relativ am Anfang dieser Entwicklung – das Angebotsportfolio soll in den nächsten Jahren jedoch kontinuierlich erweitert werden. Mit Blick in die Zukunft sollen nach erfolgter Potentialanalyse in ganz Oberösterreich neue, alternative Mobilitätsangebote und in weiterer Folge auch sogenannte Mobilitätshubs entstehen. Diese Mobilitätshubs werden an intermodalen Knotenpunkten (z.B. Bahnhöfe, P&R Anlagen, ÖV-Knoten, etc.) für den optimalen, auf die Anforderungen des Standorts ausgelegten Ange- botsmix an Mobilitätsdiensten sorgen. Vor allem der ländliche Raum wird von der Schaffung dieser Mobilitätsknoten profitieren. Bis es zur tatsächlichen Umsetzung der derzeit in Ausarbeitung befindlichen Maßnahmen kommt, sollen zunächst lokal begrenzte Pilotprojekte realisiert werden.
Schiene OÖ
Die Schiene OÖ ist ein Tochterunternehmen der OÖ Verkehrsholding GmbH und für diverse Infrastrukturen im Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Oberösterreich zuständig. Sie plant und errichtet Infrastrukturen für den Öffentlichen Verkehr im Bundesland, betreibt diese und sorgt für deren Instandhaltung. Sie ist damit maßgeblich am kontinuierlichen Ausbau klimaschonender Mobilitätsangebote in Oberösterreich beteiligt.
Zu den Aufgaben der Schiene OÖ gehören außerdem der Erwerb, die Errichtung und der Betrieb von Schieneninfrastrukturen für den Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich. So hat das Landesunternehmen beispielsweise die Straßenbahnverlängerung nach Traun errichtet und die Regionalbahnstrecke von Haiding nach Aschach (Aschacher Bahn) von den ÖBB übernommen. Neben der StadtRegioTram Traun wurden von der Schiene OÖ außerdem unter anderem die Park & Ride / Park & Drive-Anlage Freistadt sowie das Busterminal Ried errichtet.
„Ursprünglich wurde die Schiene OÖ 2013 im Zuge der geplanten Übernahme von ÖBB-Regionalbahnstrecken durch das Land Oberösterreich sowie aufgrund weiterer Infrastrukturprojekte im Öffentlichen Verkehr als Infrastrukturgesellschaft des Landes OÖ für den Öffentlichen Verkehr gegründet. Seitdem sind viele neue Projekte dazu gekommen, die von der Landesgesellschaft geplant, umgesetzt und abgewickelt werden. Mit der Regional-Stadtbahn Linz planen wir derzeit an einem Jahrhundertprojekt für Oberösterreich, welches das Leben vieler tausender Pendlerinnen und Pendler verbessern wird. Mit ihr entsteht nicht nur eine neue Hauptschlagader des Öffentlichen Verkehrs rund um den Ballungsraum Linz, sondern sie wird auch den Wirtschafts- und Bildungsstandort Linz stärken“, so Sonja Wiesholzer, technische Geschäftsführerin der OÖ Verkehrsholding. Zusätzlich zur Regional-Stadtbahn Linz befinden sich noch weitere bedeutende Infrastrukturprojekte aktuell in Planung: „2025 wollen wir mit der Sanierung und Modernisierung des Linzer Busterminals beginnen. Dieser ist mit rund 500 Regionalbus An- und Abfahrten pro Werktag eine der wichtigsten Mobilitätsdrehscheiben des Landes, welche die Region mit der Landes- hauptstadt verbindet. Dank der geplanten Optimierungen und umfangreichen Sanierungsarbei- ten soll das Busterminal zukünftig zu einem modernen, sauberen und den Bedürfnissen und Ansprüchen der Fahrgäste angepassten Verkehrsknotenpunkt werden.“, so Wiesholzer weiter.
„Mit der Regional-Stadtbahn Linz und der Sanierung des Linzer Busterminals befinden sich gleich zwei Projekte in Planung, die nach einer langen Vorgeschichte und teils intensiver, her- ausfordernder Verhandlungen, nun endlich in Umsetzung kommen und das Mobilitätsangebot in Oberösterreich, insbesondere im Ballungsraum Linz, auf ein neues Level heben werden“, freut sich Günther Steinkellner, Landesrat für Mobilität und Infrastruktur.
Planung Regional-Stadtbahn Linz und Modernisierung des Linzer Busterminals
Während politisch zwischen Bund, Land und Stadt die Finanzierung der Regional-Stadtbahn Linz verhandelt wurde und alle Maßnahmen getroffen wurden, um die für so ein Jahrhundert- projekt notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen, liefen im Hintergrund die Planungen unentwegt weiter, damit der angestrebte Baustart 2028 eingehalten werden kann.
Derzeit befinden sich die Planungen im Bereich der Durchbindung (Hauptbahnhof – Mühlkreis- bahnhof) im Einreichprojekt, im Bereich der Anbindung (Nahverkehrsknoten Ost – Auhof) im Vorprojekt. Während die bisherigen Planungsergebnisse derzeit im Bereich der Durchbindung weiter bis zur Baureife vertieft werden, befindet sich das Projekt im Bereich der Anbindung noch in der Variantenuntersuchung. Insbesondere der Bereich entlang des Hochwasserschutzdammes ist derzeit Gegenstand aktueller Planungen und Untersuchungen. Mit voraussichtlich knapp 40.000 Fahrgästen pro Werktag wird die Regional-Stadtbahn Linz zu einer neuen Hauptschlagader des Öffentlichen Verkehrs. Durch die schnelle, umsteigefreie und bequeme Verbindung von Region und Stadt, wird sie nicht nur den Wirtschafts- und Bildungs- standort stärken, sondern auch die Lebensqualität der Menschen deutlich verbessern. Das Projekt ist von generationsübergreifender Bedeutung, wird die Stausituation in und um Linz sowie vom Mühlviertel kommend maßgeblich entschärfen und neue Arbeitsplätze schaffen. Kurz gesagt: Mit diesem Projekt setzt das Land Oberösterreich einen Meilenstein zur Verbesserung der Mobilität und Lebensqualität der Menschen in der Region.
Ein weiteres derzeit in Planung befindliches Projekt, das von der Schiene OÖ betrieben wird, ist die Sanierung des Busterminals in Linz. Das in den 2000er-Jahren im Zuge der Errichtung der Nahverkehrsdrehscheibe am Hauptbahnhof Linz gebaute Busterminal wurde der damals geltenden Rechtslage entsprechend von der Öffentlichen Hand finanziert und den am Busterminal zu diesem Zeitpunkt haltenden Verkehrsunternehmen bzw. Konzessionären zur Nutzung übertragen. Die Reinigung des Areals wurde von der Stadt Linz übernommen. Leider hat diese geschaffene Form der Zuständigkeit zu keiner aktiven und ausreichenden Bewirtschaftung des Busterminals geführt, weshalb sich das Busterminal gegenwärtig in keinem zufriedenstellenden Zustand befindet. Durch die geplanten Modernisierungsmaßnahmen wird diese wichtige Mobi- litätsdrehscheibe endlich den Anforderungen und Ansprüchen der vielen tausenden Fahrgäste gerecht. Neben einer Steigerung der Aufenthaltsqualität, erwartet man sich von den Maßnahmen außerdem Verbesserungen im tagtäglichen Betrieb sowie beim Faktor Sicherheit und Sauberkeit. Rund 6,9 Millionen Euro werden in die Sanierungsmaßnahmen des Busterminals inves- tiert. Die Baumaßnahmen sollen 2025 starten und werden von der Schiene OÖ im Herbst 2024 ausgeschrieben und in weiterer Folge vergeben. Die anschließende Erhaltung und der Betrieb werden nach dem Umbau ebenso von der Schiene OÖ übernommen.
Redaktion
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Fotos
Charlotte Guggenberger/Land OÖ