COVID-19: Lehrstellenplätze werden reduziert
Eine von z.l.ö. (zukunft.lehre.österreich.) in Auftrag gegebene Studie macht die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Lehrlingsausbildung in Österreich sichtbar. Die Hälfte der 400 befragten Ausbildungsbetriebe fühlt sich von der aktuellen Krise stark betroffen, wodurch sich auch die Einstellungspläne der Unternehmen geändert haben – bis zu 10.000 Lehrstellenpläne sind betroffen. Zudem zeigt sich, dass 2020/21 viele Lehrstellen vom Markt verschwinden werden.
„Die Zukunft der Lehre ist gefährdet. Wenn wir nicht schnell handeln und mit konstruktiven Lösungsansätzen gegensteuern, wird sich der bereits jetzt schon stark spürbare Fachkräftemangel noch weiter vergrößern. Das Resultat für unsere Wirtschaft wäre fatal“, warnt Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich und z.l.ö.-Präsident. Besonders betroffen sind die Sparten Handel (ca. -3.500 mögliche Lehrstellen), Gewerbe und Handwerk (ca. -3.000), Tourismus und Freizeitwirtschaft (knapp -2.000) sowie Industrie (knapp -1.000).
Hilfspaket für Lehrlinge
„Jeder dritte Lehrbetrieb, der dieses Jahr auf die Einstellung neuer Lehrlinge verzichtet, hat dies auch für 2021 so geplant und sieht sich mit einem langfristigen Ausstieg aus dem Modell der Lehre konfrontiert. Dadurch entsteht ein massiver und nachhaltiger Schaden für die duale Ausbildung“, erklärt Studienautor David Pfarrhofer.
„Was wir brauchen sind konkrete Lösungsvorschläge, wie etwa ein Lehrlingspaket für Österreichs Lehrlinge, um so die Lage zu entschärfen“, fordert Werner Steinecker. „Eine derzeit im Raum stehende Möglichkeit wäre hier auch die Unterstützung der Lehrbetriebe mit 25 Prozent des Lehrlingseinkommens im 1. Lehrjahr. Denn wir werden hier deutliche Mehrinvestitionen brauchen, um das alles aufzufangen.“ Auch Flughafen Wien CEO Günther Ofner bekräftigt: „Es handelt sich um eine gute Maßnahme, mit welcher der negative Effekt von COVID-19 aufgehoben werden könnte und welche die Situation für viele Lehrbetriebe etwas erleichtern würde. Lehrplätze, die vorher gestrichen worden wären, könnten auf diese Weise gerettet werden.“