Caring is keeping
Als Arbeitgeber einfach unwiderstehlich werden – das große Ziel vieler Unternehmen. Aber nicht nur im Recruiting für neue Talente. Sondern vor allem auch für bewährte Mitarbeitende, mit denen man die Zukunft gestalten will. Nur wie, in einer Zeit, in der die Wechselbereitschaft so hoch ist wie nie zuvor? Wir haben nach Expertentipps gefragt und uns von Best-Practice-Beispielen inspirieren lassen.
„Erstkontakt erst bei Dienstbeginn ist ein No-Go für Unternehmen.“ Einladungen zum Kennenlernen oder zu Mitarbeiterevents sowie Infos der neuen Vorgesetzten seien mittlerweile Usus. „Das beugt Frühfluktuation und insbesondere ‚Ghosting‘ vor. In weiterer Folge geht es dann darum, neuen Mitarbeitenden in der Eingewöhnungsphase zur Seite zu stehen – etwa durch Buddy- oder Mentorensysteme.“
#KERN engineering careers
4 Learnings von Bettina Kern
#1 Mitarbeiterbindung ist das neue Recruiting
„Mitarbeitende nicht zu verlieren, ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels wichtiger denn je“, betont Bettina Kern, Gründerin und Geschäftsführerin von KERN engineering careers. Und spricht sich daher für Sinnhaftigkeit, Wertschätzung und Respekt in der Unternehmenskultur aus. „Fluktuation ist dort gering, wo empathische Führungskräfte arbeiten, die die Potentiale der Mitarbeitenden fördern und gleichzeitig fordern. An Bedeutung zugenommen hat – insbesondere durch die hohe Teuerung der letzten beiden Jahre – auch wieder das Gehalt.“
#2 Pre- und Onboarding bedeuten Wertschätzung
„Ihr seid uns wichtig!“ Das ist die Botschaft, die es noch vor dem ersten Arbeitstag zu senden gilt. „Erstkontakt erst bei Dienstbeginn ist ein No-Go für Unternehmen.“ Einladungen zum Kennenlernen oder zu Mitarbeiterevents sowie Infos der neuen Vorgesetzten seien mittlerweile Usus. „Das beugt Frühfluktuation und insbesondere ‚Ghosting‘ vor. In weiterer Folge geht es dann darum, neuen Mitarbeitenden in der Eingewöhnungsphase zur Seite zu stehen – etwa durch Buddy- oder Mentorensysteme.“
#3 Flexibilität ist gekommen, um zu bleiben
Gleitzeitmodelle und Homeoffice bieten zahlreiche Vorteile. „Die Zeit- und Kostenersparnis für den Arbeitsweg sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind zentrale Vorteile.“ Auf das Zurückgehen von sozialen Kontakten oder den fehlenden Austausch reagieren manche Unternehmen mit Beschränkungen oder fixen Anwesenheitszeiten. „Aber Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben.“
#4 Workation braucht Augenhöhe
Der Mix aus Arbeit und Urlaub nimmt vielerorts Fahrt auf. „Dieser ist aber eher als Auszeit vom normalen Arbeitsalltag zu betrachten, weil dank digitaler Möglichkeiten in vielen Berufen nicht nur im Büro gearbeitet werden muss.“ So werde etwa das Café am Strand zeitweise zum Arbeitsplatz. „Dabei dürfen Ziele nicht aus den Augen verloren werden, weshalb Verantwortung, Disziplin und eine besondere Art der Führung notwendig sind.“ Freiräume schaffen, klar kommunizieren und auf beiden Seiten Flexibilität an den Tag legen, rät die Expertin. „Wir haben es selbst bereits mehrmals umgesetzt und ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt.“
#LIWEST
3 Fragen an Michael Hinterwirth
Mit seinen Netzen verbindet LIWEST Menschen in ganz Oberösterreich. Wie verbindet das Unternehmen intern die Menschen untereinander?
Michael Hinterwirth: Wir nennen uns selbst die „Caring Company“ – und das ist auch unser Anspruch, auf den wir großen Wert legen. Damit wir diesem gerecht werden, investieren wir Zeit und Geld, und Ressourcen, um unser Team inhaltlich mitzunehmen. So fördern etwa unsere „Curiosity Workshops“ die Neugier an der digitalen Transformation, die sowohl unser Unternehmen als auch die Gesellschaft betrifft. Dann wären da außerdem unsere „Family and Friends Days“, an denen man nicht nur die Familie, sondern auch Freunde und Bekannte mit ins Büro bringen darf. Das schafft Bindung und stärkt das Wir-Gefühl.
Sei es das eigene Gesundheitsprogramm, das Klimaticket for free oder die betriebliche Altersvorsorge – die Liste der Benefits ist lang. Auf welchen könntest du unter keinen Umständen verzichten?
Michael Hinterwirth: Die Gratisnutzung unserer eigenen Produkte ist mein persönliches Highlight. Zum einen, weil gutes Internet heutzutage beruflich wie privat essenziell ist und ich von unserem Service und unseren Leistungen überzeugt bin. Zum anderen, weil ich es für extrem wichtig halte, dass sich Mitarbeitende mit unserem Angebot auseinandersetzen und vor allem auch identifizieren können. Die internen Rückmeldungen und das Feedback fließen übrigens auf direktem Wege in unsere Produktentwicklung mit ein – also eine Win-win-Situation auf allen Ebenen.
Womit hättest du nie gerechnet, als du dich damals für deinen Job entschieden hast?
Michael Hinterwirth: Besonders positiv überrascht hat mich, wie sehr der Caring-Gedanke auch hinter den Kulissen in jeder Hinsicht gelebt wird. Diese Kultur des „Sich-Kümmerns“ ist mit einem hohen Maß an Leidenschaft verbunden und richtet sich gleichwohl an unsere Kundinnen, Kunden wie auch unsere Mitarbeitenden. Aus Sicht von „People and Culture“ sehe ich deshalb ganz klar: Wir müssen weiterhin so motivierende Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen gerne die berühmte Extrameile für unsere Kundinnen und Kunden gehen._
#PORSCHE Holding
Der Podcast mit Klaus Fetka
„Du musst aktiv auf Mitarbeitende zugehen und Antworten haben.“
„Die Attraktivität als Arbeitgeber ist ein Puzzle aus vielen Einzelteilen.“
„An der Arbeit mit jungen Talenten begeistert mich die Weiterentwicklung.“
„Es ist entscheidend, die Werte des Unternehmens an die Mitarbeitenden zu vermitteln.“
„Der Benefit von gestern ist vielleicht nicht mehr der von heute – und schon gar nicht der Benefit von morgen.“
Redaktion
- David Bauer
Fotos
Kern: Antje Wolm; Hinterwirth: Matthias Witzany; Fetka: Foto Flausen