Buchtipp: Die Sache mit dem Business-Bullshit
Business-Bullshit ist längst im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen. Sportler:innen nutzen das Vokabular ebenso wie Politiker:innen, Verbandsfunktionäre, Kirchenleute, Wissenschaftler:innen und Journalist:innen. Denn, ganz klar, der Jargon hat allerlei Vorzüge: Er lässt alte Ideen wie neu erscheinen, Oberflächliches tiefgründig, Unsinn bedeutsam.
Allerdings bringt das leere Gerede auch Gefahren mit sich: Es lähmt die Denktätigkeit, schadet Unternehmen und macht viele Menschen unglücklich. Scharfzüngig analysiert Jens Bergmann in seinem Buch „Business Bullshit“ die Funktionen und Fallstricke des modernen Wirtschaftsjargons.
Unsere fünf liebsten „Bullshit-Phrasen“ aus dem Buch:
- Big Picture: Stets den Überblick über das große Ganze behalten, eben immer das Big Picture im Hinterkopf behalten. Eh logisch, oder? Der Begriff soll die eigene Überlegenheit unterstreichen. Es ist schließlich eine Leistung, den Überblick nicht zu verlieren.
- Change: Change-Projekte, Change-Manager – Veränderung ist in aller Munde. Ganz nach der Devise: „Wer rastet, der rostet“.
- Meeting : Aus Besprechung wurde das Meeting – klingt einfach internationaler und wichtiger, gemeint ist jedoch dasselbe.
- Brainstorming: Denkst du noch oder brainstormst du schon? Die Methode stammt aus den 40er Jahren und ist mittlerweile gut verankert. Studien haben jedoch herausgefunden, dass allein nachdenken meist die erfolgversprechendere Variante ist.
- Purpose: Kommt – wie könnte es anders sein – aus dem Englischen und bedeutet Sinn/Zweck. Im wirtschaftlichen Sprachgebrauch meint es die Art und Weise wie ein Unternehmen durch seine Produkte oder Dienstleistung die Welt zu einem besseren Ort macht.
Business Bullshit
- Autor
- Jens Bergmann
- Verlag
- Bibliographisches Institut
- ISBN
- 978-3-411-71574-9
Zum Autor_Jens Bergmann hat Psychologie und Journalistik studiert, die Henri-Nannen-Schule besucht, für verschiedene Medien gearbeitet und ist seit 2000 für das Wirtschaftsmagazin brand eins tätig, seit 2017 als stellvertretender Chefredakteur. Er beobachtet die Verbreitung des Businessjargons seit vielen Jahren und ist tagtäglich damit beschäftigt, ihn in verständliche Sprache zu übersetzen – und damit zu entzaubern.