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                                    18Micromanagement ist der Tod der Innovation.Christina WilfingerAufsichtsr%u00e4tin, Investorin und BeraterinChristina Wilfingers To-dos.F%u00fcr F%u00fchrungskr%u00e4fte.#HEUTE %u201eDirektes Feedback geben; das pers%u00f6nliche Gespr%u00e4ch suchen; Innovationswillen nicht nur sehen, sondern auch honorieren.%u201c#MORGEN %u201eEine Nacht dar%u00fcber schlafen. Am n%u00e4chsten Tag schaut die Welt meistens ein bisschen anders aus. Ein paar Stunden Schlaf haben selten geschadet.%u201c#%u00dcBERMORGEN %u201eDen Generationenmix f%u00f6rdern: bewusst verschiedene Altersgruppen und Erfahrungslevel in Teams kombinieren, um diese gegenseitige Befruchtung zusammenzubringen.%u201cAls Wirtschaftsingenieurin hat sie gelernt, dass es f%u00fcr alles eine L%u00f6sung gibt. Als F%u00fchrungskraft hat sie gelernt, dass 80 Prozent L%u00f6sung oft mehr wert sind als 100 Prozent Warten. %u201eAlles perfekt zu schaffien, ist nicht realistisch.%u201c Die 20 Prozent Improvisation sind kein Eingest%u00e4ndnis von Schw%u00e4che. Sie sind der Spielraum f%u00fcr das Unerwartete. F%u00fcr die Momente, in denen Pl%u00e4ne zu Durchbr%u00fcchen werden. %u201eWer, wenn nicht wir!%u201c Das war ihr Lieblingssatz als Gesch%u00e4ftsf%u00fchrerin, wenn das Team vor scheinbar unl%u00f6sbaren Aufgaben stand. Der Moment, in dem aus Zweifeln Gewissheit wird. Kein Motivationsgeschrei, sondern n%u00fcchterne Bestandsaufnahme: Die Kompetenzen sind da, die Erfahrung, die Ressourcen. Es war ihre Art, dem Team die St%u00e4rke zur%u00fcckzugeben, ohne die Probleme kleinzureden: %u201eDas wird jetzt nicht lustig, und das wird nicht einfach, aber wir nennen das Kind beim Namen. Und dann l%u00f6sen wir das gemeinsam.%u201c Dazu brauche es Gesp%u00fcr, Intuition und Kreativit%u00e4t. Genau jene Bereiche, in denen Menschen in Zeiten der Digitalisierung noch unersetzbar seien. %u201eMit den heutigen technologischen M%u00f6glichkeiten und Werkzeugen hat dieses Menschsein eine noch gr%u00f6%u00dfere Bedeutung bekommen.%u201c F%u00fchrungskr%u00e4fte als Menschen, nicht als Manager also: %u201eMan muss die %u00c4ngste der Leute ernst nehmen, sie bewusst mitnehmen, bis zu einem gewissen Grad Transparenz geben und ehrlich sein. Klare Ansagen machen und die Richtung vorgeben. Und nicht diese Unsicherheit ausstrahlen.%u201c Das sei nat%u00fcrlich ein Spagat, den man tagt%u00e4glich auszubalancieren habe. Eines ihrer gr%u00f6%u00dften Learnings: %u201eWenn du willst, dass sich deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie erwachsene Menschen verhalten, dass sie aktiv sind, sich etwas trauen, mitdenken %u2013 dann musst du sie auch so behandeln.%u201c  Innovation %u2013 aber wie? Dann kann sie m%u00f6glich werden: Innovation. %u201eInnovation braucht ein System, nicht nur gute Absichten. You get what you measure%u201c, sagt Christina mit der Pr%u00e4zision einer Frau, die schon viele gescheiterte Innovationsprojekte gesehen hat. %u201eDu musst Innovation und Mut positiv belohnen, in irgendeiner Form auch sp%u00fcrbar, messbar machen.%u201c Es reiche nicht, Innovation auf die Website zu schreiben und in Pr%u00e4sentationen zu beschw%u00f6ren, %u201esondern man muss sie auch wirklich in ein Performance-Management-System umsetzen%u201c. Sie pl%u00e4diert f%u00fcr konkrete Incentivemodelle, f%u00fcr Bonussysteme, die Risikobereitschaft honorieren statt bestrafen. Innovation m%u00fcsse kommuniziert werden, bevor sie im Tagesgesch%u00e4ft untergeht. Ihre Erkenntnis: Gute Innovationsprojekte scheitern oft nicht an der Idee, sondern daran, dass niemand davon erf%u00e4hrt.Christina steht auf. Ihre Highheels fest am Boden. Bereit, den n%u00e4chsten Schritt in die Zukunft zu machen. Was sie antreibt? Grundneugierde. %u201eUnd dass ich von repetitiven %u001aemen sehr schnell gelangweilt bin.%u201c Wenn etwas l%u00e4uft, wenn etwas gut funktioniert, brauche es sie nicht mehr. Technologisch sei es gerade so spannend wie nie zuvor. %u201eEs ist einfach irre, wo wir uns hinentwickeln. Das mitzubegleiten und gestalten zu d%u00fcrfen, ist sehr spannend.%u201c Es gebe unglaublich viel zu tun, unglaublich viele Chancen. Europa m%u00fcsse aufh%u00f6ren, zu jammern, und anfangen, zu gestalten. Die Werkzeuge seien da, die Talente auch. Was fehle, sei der Mut. %u201eNicht schlechtreden, sondern die M%u00f6glichkeiten in den Vordergrund stellen.%u201c Es ist ein Appell, der %u00fcber Unternehmensf%u00fchrung hinausgeht. Ein Appell an eine ganze Gesellschaft._
                                
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