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                                    124Ach, DAS h%u00e4lt ihn so fit!Als erste Altersvorsorge bezeichnet Harald Katzmayr die K%u00fcche seines Linzer Lokals Pianino. %u201eWir richten die Speisekarte danach aus. Alles wird t%u00e4glich frisch zubereitet%u201c, sagt er. Wir machen einen wortw%u00f6rtlichen LokalAugenschein, um herauszufinden, wie man es schafft, ein Restaurant seit f%u00fcnfzehn Jahren erfolgreich zu f%u00fchren. Linguine mit Shrimps, Tomaten, Basilikum und Rucola. Wie fast jeden Tag hat sich Harald Katzmayr f%u00fcr eines der beiden Mittagsmen%u00fcs des Tages entschieden. %u201eFisch k%u00f6nnte ich jeden Tag essen und am liebsten das Tagesgericht, denn da haben wir immer das Frischeste, was es am Markt gibt%u201c, sagt er und schiebt den leeren Teller zufrieden zur Seite. Kein bisschen m%u00fcdeEs ist Dienstagnachmittag im Pianino, drau%u00dfen pulsiert Linz, drinnen l%u00e4uft der Betrieb weiter. Durchgehend warme K%u00fcche %u2013%u00a0von elf bis 23 Uhr wird hier gekocht. Und zwar frisch. %u201eIm Tiefk%u00fchler gibt es bei uns nur Eis und Sorbet.%u201c W%u00e4hrend andere Betriebe auf Convenience setzen, h%u00e4lt er an seinem Konzept fest. %u201eDas ist nat%u00fcrlich eine logistische Herausforderung. Au%u00dferdem haben wir eine eklatante Erh%u00f6hung der Betriebskosten, der Wareneinsatz ist massiv gestiegen, die Personalkosten auch. Wir k%u00f6nnen das gar nicht eins zu eins weitergeben, sonst h%u00e4tten wir utopische Preise.%u201c Jammern will er trotzdem nicht. M%u00fcde wird er auch nicht. Und das, obwohl er in einem Alter ist, in dem viele an die Pension denken. %u201eEs ist eine sehr fordernde Branche, aber man w%u00e4chst ja mit den Herausforderungen und au%u00dferdem freue ich mich immer auf die Arbeit, es macht mir einfach gro%u00dfen Spa%u00df.%u201c Das mit der genussvollen Altersvorsorge scheint zu wirken. Linz sei ein einfaches Pfflaster f%u00fcr die Gastronomie, ffndet Katzmayr. %u201eHohe Kaufkraft, starker Wirtschaftsstandort. Und der Linzer legt Wert auf Genusskultur.%u201c Gro%u00dfmutters Nouvelle CuisineAls kulinarisches Aush%u00e4ngeschild f%u00fcr Linz sieht er die ober%u00f6sterreichische Hausmannskost. %u201eGef%u00fcllte Paprika, Kn%u00f6del, Kalbsrahmgulasch, Eiernockerl %u2013 das, was meine Gro%u00dfmutter gekocht hat.%u201c Er prophezeit: %u201eDas wird irgendwann die Nouvelle Cuisine werden.%u201c Bei einer hausgemachten Palatschinke (nat%u00fcrlich mit Marillenmarmelade) schlie%u00dflich noch die Frage: Was ist denn nun das Geheimnis seines Erfolges? Es ist eine einfache Formel: %u201eWas man gerne macht, macht man meistens auch gut. Ich arbeite gern.%u201c E-Mails ans Pianino beantwortet er %u00fcbrigens alle selbst. Seine Stunden z%u00e4hlt er nicht; er z%u00e4hlt lieber seine zufriedenen G%u00e4ste. Und seine zufriedenen Mitarbeiter. %u00dcber 30 sind es mittlerweile. Viele davon sind schon ewig dabei. %u201eDen Leuten, die bei mir arbeiten, vertraue ich blind.%u201c Und seine G%u00e4ste tun das bei ihm offienbar auch._ Text Susanna WinkelhoferFoto Pianino# Gedankensprung ...Das koche ich AM LIEBSTEN_EiernockerlDieses GERICHT von unserer Karte %u2026%u2026 k%u00f6nnte ich jeden Tag essen_Grie%u00dfnockerlsuppe %u2026 muss man probiert haben_unsere Fr%u00fchlingsrollen%u2026 wird euch %u00fcberraschen_Tikka Masala Meine INSPIRATIONSQUELLE_LebensfreudeDar%u00fcber hab ich mich zuletzt GEFREUT_Dass der %u00f6sterreichische Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer das Pianino als sein Lieblingsrestaurant in Linz bezeichnet hat.Im Tiefk%u00fchler gibt es bei uns nur Eis und Sorbet.Harald KatzmayrGastgeber, Pianino
                                
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