Page 107 - Demo
P. 107
107Mitten in Linz entsteht eine neue Technische Universit%u00e4t, die sich nicht nur als Bildungsinstitution, sondern auch als Impulsgeberin f%u00fcr gesellschaftlichen Wandel versteht. Die IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria verfolgt eine klare Vision: Bildung neu zu denken %u2013 interdisziplin%u00e4r, inklusiv und zukunftsorientiert. Im Gespr%u00e4ch werfen wir mit IT:U-Gr%u00fcndungspr%u00e4sidentin Stefanie Lindstaedt einen Blick hinter die Kulissen der Hochschulgr%u00fcndung.%u0009 Text%u0009 Melanie Kashofer%u0009 Foto%u0009 Antje WolmIn einer Zeit, in der Digitalisierung und K%u00fcnstliche Intelligenz unsere Lebens- und Arbeitswelt grundlegend ver%u00e4ndern, will die IT:U Studierende nicht nur ausbilden, sondern sie bef%u00e4higen, diese Transformation aktiv zu n%u00fctzen und mitzugestalten %u2013 und das von Anfang an barrierefrei. Im Zentrum steht das Konzept der %u201eAccessible University%u201c: eine Universit%u00e4t ohne Barrieren. Ziel der Initiative ist es, eine Hochschulkultur zu schaffen, in der Vielfalt gesch%u00e4tzt wird und alle Mitglieder gleichberechtigt teilhaben k%u00f6nnen. Wie dieser Weg gelingt? Wir haben nachgefragt.Was bedeutet Barrierefreiheit f%u00fcr die IT:U?Stefanie Lindstaedt: Barrierefreiheit bedeutet f%u00fcr uns nicht nur Inklusion, sondern auch echten Mehrwert f%u00fcr alle. Dabei richten wir uns nach dem Prinzip des %u201eUniversal Design%u201c, das zeigt, dass Ma%u00dfnahmen wie Untertitel, gut strukturierte Dokumente oder automatisch %u00f6ffnende T%u00fcren nicht nur Menschen mit Behinderungen den Alltag erleichtern, sondern allen zugutekommen. Deshalb setzen wir nicht nur auf Worte, sondern auf konkrete Taten %u2013 zum Beispiel ist Accessibility bei uns ein unverhandelbares Kriterium bei der Softwarebeschaffung. Barrierefreiheit in der Digitalisierung ist kein Extra, sondern die Grundlage daf%u00fcr, dass Innovation wirklich alle erreicht.Ihr Barrierefreiheitskonzept wurde k%u00fcrzlich sogar ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen das?Stefanie Lindstaedt: Diese Anerkennung best%u00e4rkt uns in dem Weg, den wir mit unserem Konzept eingeschlagen haben. Dass unsere Initiative zu den drei innovativsten und wirkungsvollsten DEI-Projekten beim Minerva AWARD 2025 in der Kategorie f%u00fcr Unternehmen unter 500 Mitarbeitenden z%u00e4hlt, freut uns nat%u00fcrlich sehr. Noch wichtiger ist uns jedoch, damit ein sichtbares Zeichen f%u00fcr inklusive Hochschulgestaltung zu setzen. Denn gerade im Hochschulbereich gibt es in puncto Barrierefreiheit und Diversit%u00e4t noch viel Entwicklungspotential %u2013 wir m%u00f6chten zeigen, dass ein inklusiver Ansatz m%u00f6glich und wirkungsvoll ist.Wie sieht Ihre Vision f%u00fcr eine vollst%u00e4ndig inklusive Lernumgebung aus?Stefanie Lindstaedt: Unsere Vision ist eine inklusive Universit%u00e4t, in der Vielfalt als St%u00e4rke verstanden wird. Statt Schw%u00e4chen in den Fokus zu r%u00fccken, wollen wir individuelle Potentiale sichtbar machen und f%u00f6rdern. Gerade in einem interdisziplin%u00e4ren Umfeld wie unserem %u2013 mit Studierenden und Mitarbeitenden, die unterschiedliche Bed%u00fcrfnisse und besondere F%u00e4higkeiten mitbringen %u2013 ist das essenziell. Die Herausforderungen, an denen wir arbeiten, sind komplex. Um wirklich tragf%u00e4hige L%u00f6sungen zu entwickeln, m%u00fcssen wir sicherstellen, dass alle gleicherma%u00dfen einbezogen werden %u2013 ohne Barrieren, mit Offenheit und mit dem klaren Anspruch auf Chancengleichheit.Welchen Wunsch haben Sie f%u00fcr die Entwicklung der IT:U in den kommenden Jahren?Stefanie Lindstaedt: Mein Wunsch ist, dass sich die IT:U zu einem Ort entwickelt, an dem Vielfalt selbstverst%u00e4ndlich gelebt wird %u2013 in der Lehre, im Alltag und in der gesamten Hochschulkultur. Denn nur so schaffen wir optimalen Impact f%u00fcr unsere Gesellschaft. Ich w%u00fcnsche mir, dass wir Barrierefreiheit nicht als Zusatzaufgabe sehen, sondern als integralen Bestandteil unseres Selbstverst%u00e4ndnisses. In einer digitalen Welt, die f%u00fcr alle zug%u00e4nglich ist, wird Technologie zum Werkzeug der Gleichheit statt zur Barriere der Ausgrenzung. F%u00fcr uns an der IT:U bedeutet das, eine Universit%u00e4t zu gestalten, in der alle %u2013 unabh%u00e4ngig von ihren Voraussetzungen %u2013 gleichberechtigt mitgestalten, lernen und forschen k%u00f6nnen. Dann haben wir wirklich etwas ver%u00e4ndert %u2013 und gestalten gemeinsam die Zukunft._ WIEmacht ihr das?Barrierefreiheit bedeutet f%u00fcr uns echten Mehrwert f%u00fcr alle.Stefanie LindstaedtGr%u00fcndungspr%u00e4sidentin, IT:UBarrierefrei studieren: Wer will, darf. Und kann.