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                                    76sehe als ihnen selbst bewusst ist. Genau dieses Unerwartete zu entdecken, war immer schon etwas, das mich ganz besonders begeistert. Erlebst du auch Momente, in denen du daran zweifelst, ob du den richtigen Beruf gew%u00e4hlt hast?Antje Wolm: Ich kenne das Gef%u00fchl von meinen fr%u00fcheren Jobs. Heute wei%u00df ich, dass ich angekommen bin, weil ich noch keine Sekunde daran gezweifelt habe, ob es die richtige Entscheidung war. Ist dein Beruf ein 100-Prozent-Kreativjob?Antje Wolm: Mein Beruf hat viel mehr mit Empathie als mit Kreativit%u00e4t zu tun. Ich muss mich in die Situation, den Menschen, die Rahmenbedingungen einf%u00fchlen und daran anpassen. Ich bin ein sehr kreativer Mensch. Aber mir geht es nicht darum, mich selbst als K%u00fcnstlerin mit meinem Handwerk zu verwirklichen. Wer oder was inspiriert dich bei deiner Arbeit?Antje Wolm: Jeder einzelne Mensch, den ich fotograffl eren darf. Durch seine pers%u00f6nliche Geschichte. Zudem liebe ich es, sch%u00f6ne Orte aufzusuchen. Ein Hobby von mir ist es, in jedes interessante Hotel reinzugehen, an dem ich vorbeikomme: Wie f%u00e4llt hier das Licht rein, welche Farben und Stoffi e wurden f%u00fcr die Inneneinrichtung verwendet? Wen m%u00f6chte ich hier mal fotograffl eren? Was sind deine langfristigen Ziele als Fotografi n und was unterscheidet dich von anderen Fotografi nnen?Antje Wolm: Meine Shootings sollen Erlebnisse sein, deren Resultate weit mehr sind als Portr%u00e4tfotos. Ich besch%u00e4ftige mich im Vorfeld intensiv mit meinen Kundinnen und Kunden, m%u00f6chte herausffl nden, wer sie sind, wie sie wirken m%u00f6chten und welche Visionen und Ziele sie verfolgen. Dabei inspiriere ich sie oft dazu, %u00fcber sich und ihre Positionierung nachzudenken. Ich kann nicht einfach nur fotograffl eren, ohne bestimmte Antworten zu bekommen. Das ist so %u00e4hnlich wie bei dir. Nur mache ich die Geschichten der Menschen mit Bildern statt mit Worten sichtbar.Hast du manchmal Sorgen, dass KI deinen Job %u00fcbernehmen k%u00f6nnte?Antje Wolm: Wenn ich uns beiden bei dem Gespr%u00e4ch gerade selbst zuh%u00f6re: deffl nitiv nein. Eine KI wird nie diese Empathie simulieren und ein Erlebnis aus einem Shooting machen k%u00f6nnen. Dennoch schaue ich mit einem Auge ab und zu drauf, was es Neues gibt. Was r%u00e4tst du Menschen, die eine %u00e4hnliche Karriere wie du anstreben?Antje Wolm: Seht genau hin. Findet euren eigenen Weg, probiert euch aus und die richtigen Kunden werden euch ffl nden.  #2 | MARCEL CLEMENTI %u201eMach den ersten Schritt%u201cEs sind die gro%u00dfen Momente, aber auch die kleinen Schritte, die Marcel Clementi zu einem der bekanntesten Yogalehrer %u00d6sterreichs, Bestsellerautor und zum gefeierten Podcaster beim %u201e%u00d63 Podcast Award%u201c gemacht haben. %u201eGood Vibes%u201c ist nicht nur der Titel seines Erfolgspodcasts, sondern auch sein Lebensmotto. Ein Gespr%u00e4ch mit dem 31-J%u00e4hrigen ist wie ein Blick in eine sanfte, klare Welt, die voller Energie und positiver Impulse steckt. Marcel glaubt daran, dass jeder Mensch seine Berufung ffl nden und leben kann %u2013 wenn er bereit ist, sich selbst zu hinterfragen und mutig den ersten Schritt zu gehen.Ein Schicksalsschlag brachte ihn mit 24 Jahren dazu, seinem Herzen zu folgen und Yoga sowie seine Vision von einem achtsamen Leben zum Mittelpunkt seiner Arbeit zu machen. %u201eIch m%u00f6chte Menschen zeigen, dass sie ihr Leben selbst gestalten k%u00f6nnen%u201c, sagt er mit %u00dcberzeugung. Marcel hat f%u00fcr seine Vision gek%u00e4mpft, manchmal vom Kinderzimmer aus, sp%u00e4ter auf B%u00fchnen, in Kursen und Workshops in ganz Europa. Corona war ein Wendepunkt, an dem er alles verlor, was ihm berufl ich lieb war %u2013 und dabei %u00fcber sich hinauswuchs. Aus einem R%u00fcckschlag heraus baute er seinen YouTube-Kanal auf, um weiterhin f%u00fcr seine Vision zu stehen. Und pl%u00f6tzlich waren 
                                
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