Page 121 - DIE MACHER_Winter_2023
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                                                           … WAS DU ISST.



                                                        Jeder hat seine Gene und seine Konstitution
                                                        mitbekommen. Dafür kann man nichts. Den
                                                        Rest soll bitte das Gesundheitssystem regeln.
                                                        Genau diesen Mythos möchte Alexandra Knauer
                                                        richtigstellen.  Die  Wienerin  ist  Ärztin  für  All-
                                                        gemeinmedizin, ihre Behandlungsschwerpunk-
                                                        te sind  die  Traditionelle  Chinesische  Medizin
                                                        (TCM), Darmgesundheit und Ernährung. „Ich
                                                        möchte zeigen, dass wir vieles – natürlich nicht
                                                        alles –  beein ussen können und damit selbst
                                                        Verantwortung übernehmen können.“

                                                        Darm gut, alles gut?

                                                        Eine entscheidende Rolle spiele dabei der Darm.
                                                        „Schon vor Jahrtausenden hat der Mensch er-
                                                        kannt, dass die Energieaufnahme in Form von
                                                        Nahrung optimal gelingen muss, damit der
                                                        Körper seine Funktion aufrechterhalten kann“,
                                                        erklärt Knauer und widmet sich deshalb vor-
                                                        zugsweise der Behandlung von  Verdauungsbe-
                                                        schwerden. Einerseits, weil damit die  Wurzel
                                                        vieler Krankheiten gefunden werden könne und
                                                        sich 80 Prozent der Immunzellen im Darm be-
                                                         nden würden. Andererseits, weil die Darmge-
                                                        sundheit letztendlich die Patient:innen selbst in
                                                        der Hand haben. „Meine Patient:innen heilen
                                                        sich demnach selbst. Ich biete ihnen nur die not-
                                                        wendigen Werkzeuge und Informationen.“

                                                        Diese Werkzeuge und Informationen hat sie in
                                                        ihrem Buch „Meine Darmgesundheitskur“ zu-
                                                        sammengefasst. „Wenn man diese Kur macht,
                                                        merkt man plötzlich, wie gut es einem eigentlich
                                                        gehen kann, wenn der Darm gut funktioniert.
                                                        Alles fühlt sich so leicht an, man braucht wenig
                                                        Schlaf, hat die besten Ideen, ist extrem leistungs-
                                                        fähig – es ist ein traumhaftes Gefühl!“, schwärmt
                                                        die Ärztin. Im Podcastinterview sprechen wir
                                                        mit Alexandra Knauer über den Darm und dar-
                                                        über, warum seine Gesundheit so wichtig ist und
                                                        wie wir genau diese positiv beein ussen können.
                                                        Hier ein paar Werkzeuge, um täglich der eigenen
                                                        Verdauung Gutes zu tun.
                                                        # 1 Der beste Messbecher: deine Hände

                                                        Wenn der Darm sprechen könnte, dann würde
                                                        er uns jeden Tag daran erinnern, dass er eigent-
                                                        lich  weniger  braucht.  „Natürlich  gibt  es  auch   Text  Susanna Winkelhofer,
                                                        Menschen, die zu wenig essen, aber die meisten   Melanie Kashofer
                                                        neigen dazu, zu viel zu essen“, sagt Knauer. Ein   Foto  Gettyimages;
                                                        guter Richtwert seien die eigenen Hände – was   Knauer:
                                                                                                       Matthias Knauer;
                                                        in deine zu einer Schüssel geformten Hände     Zeiner: Eva-Maria
                                                        passt, ist im Normalfall die Menge, die du          Zeiner-Zechner
                                                                                                        Schauer: Regius

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