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lich seltener. Hierfür bedarf es einer stärkeren In-
novations- aber auch teilweise Investitionskraft.
Die Effekte eines kreislaufwirtschaftlich orien-
tierten Produktdesigns zeigen sich selten kurz-
fristig, die Investition in ein Product-as-a-Servi-
ce-Geschäftsmodell verschiebt den Kapitalbedarf
vom Verkauf zum „Betrieb der Produktflotte“.

Philip Ginthör: Das bedeutet, dass hier mittel-
und langfristig erhebliche Vorteile für Unter-
nehmen realisierbar sind, die aber kurzfristiger
Vorbereitung und Investitionen bedürfen. Vie-
le Unternehmer:innen kennen dieses Dilemma
aus den Anfangstagen der Digitalisierung. Auch
hier gilt aber: Wenn zusätzlicher Kundennutzen
durch eine Veränderung von Produktdesign oder Wo Ökologie und Ökonomie
Geschäftsmodell bedient werden kann, haben
Unternehmen, die hier vorausschauend agieren, aufeinandertreffen, werden sie
einen Marktvorteil, weil sie die Marktverände- zum Werttreiber.
rung mitgestalten.

Was raten Sie Unternehmer:innen, die in Zeiten von
multiplen Krisen nun um ihre Gewinne fürchten? #Gedankensprung

Philip Ginthör: Für einzelne Unternehmen, aber
auch gesamtwirtschaftlich sind die Chancen groß: mit Jochen Trommer, Director Circular Economy, KPMG
Europa ist als rohstoffarmer Kontinent strategisch
auf eine starke Kreislaufwirtschaft angewiesen. Privat lege ich Wert auf Nachhaltigkeit_bei der Mobilität – Wien ist in
Wir können sie also nutzen, um uns von inter- dieser Hinsicht mit dem Angebot an Öffis wirklich großartig.
nationalen Lieferketten und globalen Verwerfun-
gen unabhängiger zu machen. Unternehmen be- Die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft für unsere Zukunft in einem
ziehen im Idealfall ihre benötigten Rohstoffe aus Satz_Ökologie und Ökonomie können Hand in Hand gehen – wer
den eigenen und von Partnern betriebenen Netz- darauf sein Geschäftsmodell ausrichtet, wird nachhaltig zum Sieger.
werken, die Rückführung und Bereitstellung der
recycelten Sekundärrohstoffe sicherstellen. Wer jetzt noch nicht nachhaltig handelt_wird früher oder später die
Konsequenzen erleben, insbesondere auch aus Managementsicht.
Jochen Trommer: Wir erkennen auch zunehmend
einen wachsenden Kundenbedarf. So gibt es die In Sachen Klimaschutz wünsche ich mir_mehr auf die Chancen
Bereitschaft, für nachhaltige Produkte ein Upgra- hinzuarbeiten und ein konsequenteres Handeln. Unsere
de zu bezahlen – etwa im B2C-Bereich von Bio- Kaufentscheidungen führen auch zu Veränderung auf der
lebensmitteln. Im B2B gilt sicher eine andere Anbieterseite.

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