Page 151 - Herbstausgabe_2022_03

„Nachhaltigkeit ist eine

Herzensangelegenheit“

Das Brauen von Bier ist zentraler Bestandteil unserer Kultur – daran hat sich seit
hunderten, ja tausenden von Jahren nichts geändert. Immer wichtiger werden bei
dem traditionellen Prozess für Brauereien die Rohstoffauswahl und die Kernthemen
Nachhaltigkeit sowie Klimaschutz. Die Brau Union Österreich zeigt vor, was es
bedeutet, sich als Brauereiunternehmen der sozialen Verantwortung bewusst zu sein.

Etwa 10.000 Jahre ist es her, seit Bier durch einen Covid-19-Krise auch im breiten Bewusstsein der
Zufall erfunden wurde. Menschen begannen da- Bevölkerung an Bedeutung gewonnen hat. Jährlich
mals, Getreide zu sammeln und weiterzuverarbei- verarbeitet das Unternehmen etwa 125.000 Tonnen
ten. Als irgendwann Getreidebrei übriggelassen Braugerste – dieser enorme Bedarf ist nicht immer
wurde und zu gären begann, war die Urform des leicht zu decken. Im vergangenen Jahr kamen etwa
heutigen Biers geboren. Lange Zeit blieb die Roh- 85 Prozent der verarbeiteten Gerste aus Österreich,
stoffauswahl bei der Bierbrauerei ähnlich unkom- der Rest musste aus dem Ausland zugekauft werden.
pliziert – genommen wurde, was die Felder in der
Region hergaben, lange Importwege waren logis- Hopfen – Seele des Bieres
tisch nicht möglich oder unwirtschaftlich. Mittler-
weile hat sich das geändert: Die Rohstoffauswahl Als Seele des Bieres gilt der Hopfen – seit dem 16.
ist eines der Kernthemen für viele Brauereien ge- Jahrhundert. Bis dahin wurde Bier mit Grut – einer
worden. Es wäre ein Leichtes, Hopfen, Malz und Kräutermischung – gewürzt. 80 bis 90 Prozent des
Gerste von weit her heranzubringen. verarbeiteten Brauhopfens der Brau Union stam-
men von österreichischen Landwirt:innen, mit
Für die Brau Union Österreich ist das keine Op- denen langfristige Verträge geschlossen wurden.
tion. Das Unternehmen bekennt sich zur heimi- Die Hauptanbaugebiete in Österreich liegen im
schen Landwirtschaft. „Für uns ist es wichtig, die Mühlviertel, im südsteirischen Leutschach und im
langjährige und intensive Zusammenarbeit mit der Waldviertel in Niederösterreich. Auch beim Hop-
heimischen Landwirtschaft zu erhalten und weiter fen kann der Bedarf nicht gänzlich aus dem Inland
auszubauen“, sagt Brau Union Österreich Vor- gedeckt werden – für einige Biere braucht es Sorten, PR Valentin Lischka
standsvorsitzender Klaus Schörghofer. Dabei geht die hierzulande nicht gut gedeihen. Wenn möglich,
es nicht nur um die Qualität, sondern auch um wird allerdings nur auf heimische Erzeugnisse zu- Foto Vogus / Brau
Union Österreich
die Versorgungssicherheit, die besonders seit der rückgegriffen. Illu Gettyimages

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