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„DORT WIRD EINE


                   JAHRHUNDERTCHANCE



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          Oberösterreichs Wirtschafts- und Sportlandesrat Markus Achleitner über Spitzenleistung, die
          im Sport Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr gerade gelungen ist. Und die mit Projekten
          wie der neuen Technischen Universität auch in der Digitalisierung möglich werden soll.

                           Ein Interview dauert für gewöhnlich eine Stunde,   Wie viel davon wird digital
                           mit An- und Abreise oft um ein Vielfaches län-  bleiben, wenn die Pandemie
                           ger. Ein zeitlicher Aufwand, der sich fast immer   überstanden ist?
                           lohnt. Weil im persönlichen Gespräch eben mehr   ACHLEITNER_Ich glaube, zwei bis drei Termine
                           entstehen kann als beim Kommunizieren auf Dis-  von meinen fünfzehn pro Tag sind künftig sicher
                           tanz. Aber manchmal ist die Zeit knapp oder es   digital, weil es einen riesigen  Vorteil hat: Man
                           herrscht gerade eine Pandemie, persönliche Tref-  kann Abstimmungstermine sehr effizient abhal-
                           fen sollen auf ein Minimum reduziert werden.   ten. Die Länder waren mit dem Bund noch nie
                           Dann lässt sich ein Interview auch in den digita-  so abgestimmt wie im letzten Jahr. Normaler-
                           len Raum verlagern. Und das passt doch eigent-  weise haben wir einmal im Jahr eine Wirtschafts-
                           lich ganz gut, wenn die Kernfrage ohnehin die   landesrätekonferenz, einmal im Jahr ist man in
                           Digitalisierung ist.                       Wien, einmal im Halbjahr kommt der Minister
                                                                      ins Land. Das war bis dato der Austausch. Jetzt
                           Vor Corona wären wir wohl nicht auf die    tauschen wir oft wöchentlich Meinungen aus –
                           Idee gekommen, dieses Interview per        neun Länder und der Bund, vor Corona waren
                           Videokonferenz zu führen. Heute ist das    es meist ein Land und der Bund. Zehn Leute, die
                           ganz normal. Wie viel Ihrer Arbeit hat sich   Meinungen austauschen, das finde ich als Interes-
                           vom Analogen ins Digitale verlagert?       senvertreter sehr positiv.
                           ACHLEITNER_Corona hat einen Digitalisie-
                           rungsschub im Bewusstsein der Menschen ge-  Die Coronakrise wurde zur Schnellstraße
                           bracht – auf allen Ebenen.  Wer hätte gedacht,   der Digitalisierung – in fast allen Branchen.
                           dass wir plötzlich Distance Learning machen?   Vor allem wohl deshalb, weil’s gar nicht
                           Videokonferenzen waren die absolute Ausnahme.   anders möglich war. Was aber, wenn die
        Text  Susanna Winkelhofer
                           Früher bin ich für einen halbstündigen Termin   Notwendigkeit nicht mehr so groß ist –
        Foto  Land OOE, Ehrengruber
                           nach  Wien gefahren oder der Minister zu mir.   fallen einige dann wieder zurück auf die
         Illu  Gettyimages,
           Alexandra Auböck  Das macht man heute alles digital.       Dorfstraße?
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