Auf Achse: Die zweite Straßenbahnachse in Linz
Die Stadt Linz wächst kontinuierlich und damit auch das Verkehrsaufkommen in der Stadt. Alleine im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Menschen mit Hauptwohnsitz in Linz um mehr als 3.600 Personen auf 198.181 Einwohner. Derzeit fahren die Straßenbahnen in den Hauptzeiten auf der Landstraße beinahe Stoßstange an Stoßstange, eine weitere Verdichtung der Fahrzeiten ist daher nicht möglich. „Wir müssen die sogenannte Feinverteilung in der Stadt vorantreiben“, erklärt Entholzer.
Investitionen mit Zukunft
Die geplante zweite Straßenbahnachse soll zur besseren Verteilung des Verkehrs beitragen. Auch weitere Projekte wie eine Park&Ride Anlage bei der Lederfabrik, separate Busspuren und Busbeschleunigungsstreifen sowie die Errichtung einer permanenten Schnittstelle zwischen Öffentlichem Verkehr und Raumordnung nach Schweizer Vorbild sind im Gespräch.
Laut einer aktuellen Studie der TU Wien zahlen sich Investitionen in den öffentlichen Verkehr aus: „Wenn man einen Euro in den öffentlichen Verkehr investiert kommt er dem Land letztendlich mit 1,5 Euro im Bruttoprodukt zugute“, sagt Entholzer. Zudem wird die Attraktivität der Stadt Linz als Wohn- und Wirtschaftsstandort erhöht. So wird durch die Errichtung der neuen Straßenbahnstrecke zum Beispiel das Wohnbauprojekt Grüne Mitte besser an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden.
Realisierung der zweiten Straßenbahnachse frühestens 2018
Um den Verkehr nicht zusätzlich zu belasten, werden große Teile der zweiten Straßenbahnachse unterirdisch geplant. Laut aktueller Entwurfsplanung verläuft die neue Strecke über die geplante neue Eisenbahnbrücke zur Tabakfabrik, weiter zur Nietzschestraße und anschließend zum Designcenter. Dort wird es eine Abzweigung geben, eine Achse soll in Richtung Bulgariplatz, die andere in Richtung Hauptbahnhof verlaufen.
Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwurfsplanung, die Grob- und Detailplanung steht noch aus. „Einen klaren Planungsauftrag an die Linz Linien und eine Zusage des Landes, wo unterirdisch und wo oberirdisch geplant wird, gibt es bereits“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Entholzer. Auch eine Vereinbarung über die gemeinsame Finanzierung der Planungskosten wurde getroffen. Laut Entholzer könne man davon ausgehen, dass man „frühestens 2018/2019 in eine Realisierungsphase gehen kann“.