

Immer auf derselben Stelle treten? Keine Option für Unternehmen, die sich weiterentwickeln möchten. Das Medizintechnikunternehmen W&H Dentalwerk aus Bürmoos arbeitet deswegen konstant an Innovationen. Seit Ende 2024 wird ein neues Chirurgiesystem produziert, das bei Nasenkorrekturen eine schonendere Operationstechnik ermöglicht. Der plastisch-ästhetische Chirurg Philipp Mayr hat es bereits im Einsatz. Gemeinsam mit Andreas Stegbuchner, Product Director bei W&H, erzählt er uns, wie seine Patientinnen und Patienten davon profitieren.
„Oh nein, da kann ich nicht hinschauen!“, ruft unsere Fotografin Antje. Andreas Stegbuchner zeigt ihr gerade ein Video vom Einsatz des neuen Chirurgiesystems von W&H bei einer Nasenoperation. Es baut auf Ultraschalltechnologie, im Fachjargon Piezotechnologie, auf und ermöglicht besonders schonende Knochenbearbeitung. Philipp Mayr, plastisch-ästhetischer Chirurg mit Schwerpunkt auf Rhinoplastik, kommt sofort ins Schwärmen. „Ich habe die Piezotechnologie schon länger im Einsatz, aber mit der neuen W&H Med Console hat man wirklich das Gefühl, ein Qualitätsprodukt in Verwendung zu haben. Da hat man einen Mercedes in der Hand und keinen Dacia“, sagt er und lacht.
Die Zusammenarbeit zwischen ihm und W&H entstand durch einen Zufall. Auf der Hochzeit eines Freundes kommt er mit einer Produktmanagerin des Unternehmens ins Gespräch. Sie erzählt ihm vom neuen System und davon, wie es gemeinsam mit einem Hamburger Rhinoplastikspezialisten entwickelt wird. Mayr kennt ihn, er bezeichnet ihn sogar als seinen Mentor. So ergibt es sich, dass er selbst seinen Teil zur Entwicklung beiträgt. Ebendies ist bei W&H ein großer Vorteil gegenüber den Mitbewerbern: Das Produkt wird zu 100 Prozent in Österreich entwickelt und produziert, und zwar immer in Abstimmung mit sogenannten Key Opinion Leadern. In diesem Fall mit Ärztinnen und Ärzten, die ihre Expertise in Workshops mit den Technikerinnen und Technikern von W&H einbringen. So wurden für die W&H Med Console die Spitzen gemeinsam entwickelt.
„Die Spitzen von W&H sind die einzigen, die für eine geschlossene Rhinoplastik verwendet werden können, also dann, wenn möglichst kleine Schnitte an der Nase gesetzt werden sollen.“ Wie das genau funktioniert? Die Piezotechnologie ist besonders weichgewebeschonend und sehr präzise. Die Spitze, mit der man schneidet, schwingt mit 25 bis 35 Kilohertz, das bedeutet 30.000 Mal pro Sekunde. Das Weichgewebe ist so elastisch, dass es mitschwingt und nur der Knochen geschnitten wird. Die Präzision der Schnitte ermöglicht es, genau dort die Bruchstelle im Knochen zu erzeugen, wo man sie braucht. Der Vorteil für die Patientinnen und Patienten: Es kommt zu weniger postoperativen Schwellungen und Schmerzen, was eine schnellere Rückkehr in den „normalen“ Alltag ermöglicht.
Mit der W&H Med Console wurde ein Kombigerät entwickelt, das auch einen rotierenden Antrieb zum Arbeiten mit Bohren und Fräsen eingebaut hat. Die Ärztinnen und Ärzte können über den Fußanlasser zwischen Rotation und Ultraschallknochenbearbeitung wählen und brauchen dadurch statt zwei nur mehr ein Gerät. Dies erleichtert die Anwendung in den Operationen.
„Das Feedback der Key Opinion Leader ist für uns das A und O und fließt dann wieder in die weitere Entwicklung“, so Stegbuchner. Sein Team versucht, sich ständig weiterzubilden und auf Kongressen Kontakte zu möglichen Vertriebspartnern zu knüpfen. Und auch für die Anwenderinnen und Anwender wie Mayr ist die ständige Fortbildung für ihre Arbeit von großer Wichtigkeit: „Die W&H Med Console wurde mit Ärzten für Ärzte entwickelt und wir sind in ständigem Austausch mit den Entwicklern.“ W&H legt darüber hinaus Wert darauf, den Ärztinnen und Ärzten und Krankenhäusern mit Support und Service zur Seite zu stehen.
Für 2025 ist die Markteinführung des Systems in den USA und Brasilien geplant, danach möchte man auf dem asiatischen Markt Fuß fassen. In Zukunft sollen die Medizinprodukte noch stärker vernetzt werden. „Wir möchten Operationen so gut wie möglich vereinfachen und weiterhin so bereichernd mit den Ärztinnen und Ärzten zusammenarbeiten.“ An Innovationsideen für die Zukunft fehlt es auf jeden Fall nicht. _
Antje Wolm
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