Infineon startet leicht besser als erwartet in das Geschäftsjahr und erhöht währungsbedingt die Jahresprognose
– Q1 GJ 2025: Umsatz 3,424 Milliarden Euro, Segmentergebnis 573 Millionen Euro, Segmentergebnis-Marge 16,7 Prozent
– Ausblick Q2 GJ 2025: Bei einem angenommenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,05 wird ein Umsatz von etwa 3,6 Milliarden Euro erwartet. Die Segmentergebnis- Marge wird dabei im mittleren Zehner-Prozentbereich liegen
– Ausblick GJ 2025: Bei einem angenommenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,05 (zuvor 1,10) wird nun eine im Vergleich zum Vorjahr stabile bis leicht steigende Umsatzentwicklung erwartet (zuvor: leicht rückläufig). Die bereinigte Bruttomarge sollte etwa 40 Prozent erreichen und die Segmentergebnis-Marge im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich liegen. Investitionen sind in Höhe von etwa
2,5 Milliarden Euro geplant. Der um Investitionen in Frontend-Gebäude bereinigte Free-Cash-Flow sollte etwa 1,7 Milliarden Euro betragen und der berichtete Free- Cash-Flow einen Wert von etwa 900 Millionen Euro erreichen
Neubiberg, 4. Februar 2025 – Die Infineon Technologies AG gibt heute das Ergebnis für das am 31. Dezember 2024 abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 bekannt.
„In einem schwachen Marktumfeld hat sich Infineon gut behauptet und das erste Quartal leicht besser als erwartet abgeschlossen“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Vor dem Hintergrund weiterhin unsicherer Rahmenbedingungen folgt der Geschäftsverlauf in diesem Geschäftsjahr dem von uns prognostizierten Muster: Nach der erwarteten Lagerbestandskorrektur gehen wir für das laufende Geschäftsjahr weiter von einer schrittweisen Nachfrageerholung aus. Der anhaltende Trend zur Nutzung Künst- licher Intelligenz sticht positiv hervor. Dieser treibt den Bedarf nach unseren führenden Stromversorgungslösungen für KI-Rechenzentren. Das ist ein ganz konkretes Beispiel für unsere langfristigen Wachstumstreiber durch Digitalisierung und Dekarbonisierung.“
Geschäftsentwicklung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 verminderte sich der Konzernumsatz auf 3.424 Millionen Euro nach 3.919 Millionen Euro im Vorquartal. Der Umsatzrückgang um 13 Prozent war die Folge schwächerer Nachfrage in allen vier Segmenten, Automotive (ATV), Green Industrial Power (GIP), Power & Sensor Systems (PSS) sowie Connected Secure Systems (CSS).
Das Betriebsergebnis erreichte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 318 Millionen Euro nach 473 Millionen Euro im Vorquartal.
Das Finanzergebnis betrug im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 minus 17 Millionen Euro nach minus 26 Millionen Euro im Vorquartal.
Der Steueraufwand belief sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf 60 Millionen Euro nach 64 Millionen Euro im Vorquartal.
Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten betrug im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 243 Millionen Euro nach 384 Millionen Euro im Vorquartal. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten erreichte im ersten Quartal, bedingt durch nachlaufende Steuereffekte, plus 3 Millionen Euro. Im Vorquartal hatte es aufgrund des mit dem Insolvenzverwalter von Qimonda geschlossenen Vergleichs minus 468 Millionen Euro betragen. Das Ergebnis nach Steuern stieg im ersten Quartal auf plus 246 Millionen Euro nach minus 84 Millionen Euro im Vorquartal.
Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (unverwässert und verwässert) belief sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 auf 0,18 Euro nach jeweils 0,29 Euro im Vorquartal. Das bereinigte Ergebnis je Aktie2 (verwässert) betrug im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 0,33 Euro nach 0,49 Euro im Vorquartal.
Die Investitionen, vom Unternehmen definiert als Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte einschließlich aktivierter Entwicklungskosten, lagen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 bei 731 Millionen Euro nach
722 Millionen Euro im Vorquartal. Die Abschreibungen betrugen im ersten Quartal 487 Millionen Euro nach 473 Millionen Euro im Vorquartal.
Der Free-Cash-Flow3 belief sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf minus 237 Millionen Euro nach plus 1.145 Millionen Euro im Vorquartal.
Die Brutto-Cash-Position betrug zum Ende des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres 1.957 Millionen Euro nach 2.201 Millionen Euro zum Ende des Vorquartals. Aufgrund des stärkeren US-Dollars erhöhten sich die Finanzschulden zum 31. Dezember 2024 leicht auf 4.943 Millionen Euro nach 4.811 Millionen Euro zum
30. September 2024. Die Netto-Cash-Position belief sich auf minus 2.986 Millionen Euro nach minus 2.610 Millionen Euro zum Ende des Vorquartals.
Kündigung und vorzeitige Rückzahlung der 600-Millionen-Euro-Hybridanleihe zum 28. März 2025
Am 27. Januar 2025 hat Infineon eine unwiderrufliche Rückzahlungsmitteilung bezüglich der ausstehenden 600 Millionen Euro nachrangiger Schuldverschreibungen veröffentlicht. Die zum 31. Dezember 2024 als Eigenkapital ausgewiesene Hybridanleihe wird am
28. März 2025 zu ihrem Nennbetrag, zuzüglich der bis zum Rückzahlungstermin aufgelaufenen Zinsen, zurückgezahlt.
Die 600-Millionen-Euro-Hybridanleihe mit einer Kündigungssperrfrist bis zum 1. Januar 2028 wird nach IFRS weiterhin als Eigenkapital bilanziert.
Ergebnisse der Segmente im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025
Der Umsatz im Segment Automotive4 verminderte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 auf 1.919 Millionen Euro nach 2.149 Millionen Euro im Vorquartal. Der Rückgang um 11 Prozent war im Wesentlichen die Folge der erwarteten Vorratsbereinigung auf Kundenseite. Das Segmentergebnis erreichte 363 Millionen Euro nach 551 Millionen Euro im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die Segmentergebnis-Marge betrug 18,9 Prozent nach 25,6 Prozent im Vorquartal.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 reduzierte sich der Umsatz im Segment Green Industrial Power auf 340 Millionen Euro. Im Vorquartal waren 503 Millionen Euro erzielt worden. Die weiter andauernde Bestandskorrektur, insbesondere bei Industrie- antrieben und Erneuerbaren Energien, sowie ein insgesamt schwaches Marktumfeld führten zu dem Umsatzrückgang von 32 Prozent. Das Segmentergebnis verminderte sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf 34 Millionen Euro nach
111 Millionen Euro im vierten Quartal. Die Segmentergebnis-Marge erreichte 10,0 Prozent nach 22,1 Prozent im Vorquartal.
Der Umsatz im Segment Power & Sensor Systems4 betrug im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 820 Millionen Euro nach 861 Millionen Euro im Vorquartal. Während sich der Umsatz mit Produkten für Server und Rechenzentren, insbesondere für künstliche Intelligenz, deutlich positiv entwickelte, zeigte sich in den übrigen Bereichen ein stabiles oder leicht rückläufiges Bild. In Summe reduzierte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent. Gegenläufig verbesserte sich das Segmentergebnis von 105 Millionen Euro im vierten Quartal auf 149 Millionen Euro im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Darin enthalten ist eine Kompensationszahlung eines Kunden in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrages. Die Segmentergebnis-Marge stieg auf 18,2 Prozent nach 12,2 Prozent im Vorquartal.
Im Segment Connected Secure Systems betrug der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 344 Millionen Euro nach 406 Millionen Euro im Vorquartal. Der Umsatzrückgang um 15 Prozent war vor allem die Folge niedrigerer Umsätze in den Bereichen Bezahlkarten und bei einigen Consumer-Anwendungen. Das Segmentergebnis erreichte 30 Millionen Euro nach 62 Millionen Euro im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024. Die Segmentergebnis-Marge verminderte sich auf 8,7 Prozent nach 15,3 Prozent im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres.
Ausblick für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 rechnet Infineon bei einem angenommenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,05 mit einem Umsatz von etwa 3,6 Milliarden Euro. Für das Segment ATV wird erwartet, dass der prozentuale Umsatzanstieg in etwa dem Konzern- durchschnitt entspricht. Im Segment GIP sollte der prozentuale Anstieg höher als im Konzerndurchschnitt ausfallen, während der Umsatz in den Segmenten PSS und CSS voraussichtlich in etwa konstant sein wird. Die Segmentergebnis-Marge wird im mittleren Zehner-Prozentbereich erwartet.
Ausblick für das Geschäftsjahr 2025
Bei einem angenommenen EUR/USD-Wechselkurs von nun 1,05 Euro (zuvor 1,10) wird im Geschäftsjahr 2025 nun ein im Vergleich zum Geschäftsjahr 2024 stabiler bis leicht steigender (zuvor: leicht rückläufiger) Umsatz prognostiziert. Die Erhöhung der Jahres- prognose ist somit im Wesentlichen auf den stärker erwarteten US-Dollar zurückzuführen. Für die Segmente ATV und CSS wird erwartet, dass die Umsatzentwicklung in etwa der des Konzerndurchschnitts entspricht. Für das Segment GIP wird im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Umsatzrückgang, für das Segment PSS ein deutlicher Umsatzanstieg erwartet. Die bereinigte Bruttomarge sollte bei etwa 40 Prozent und die Segmentergebnis- Marge im mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich liegen.
Zum 1. Januar 2025 ist der Geschäftsbereich „Sense & Control“, der bisher dem Segment ATV zugeordnet war, in das Segment PSS umgegliedert worden. Für diesen Geschäfts- bereich wird für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 beziehungsweise für das gesamte Geschäftsjahr 2025 ein Umsatz in jeweils etwa der gleichen Höhe wie für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 beziehungsweise für das gesamte Geschäftsjahr 2024 (707 Millionen Euro) erwartet. Die oben dargestellten Umsatzprognosen der Segmente für das zweite Quartal und das Geschäftsjahr 2025 erfolgen insofern unter der Annahme, dass die geänderte Segmentstruktur bereits für das erste Geschäftsquartal 2025 beziehungsweise das Geschäftsjahr 2024 angewandt worden wäre.
Für das Geschäftsjahr 2025 sind Investitionen, vom Unternehmen definiert als Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte einschließlich aktivierter Entwicklungskosten, weiterhin in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro geplant.
Die Abschreibungen sollten im Geschäftsjahr 2025 etwa 2,0 Milliarden Euro betragen. Davon entfallen etwa 400 Millionen Euro auf Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Erwerb von Cypress. Der um Investitionen in Frontend-Gebäude bereinigte Free-Cash-Flow wird in einer Höhe von etwa 1,7 Milliarden Euro erwartet. Der berichtete Free-Cash-Flow sollte etwa 900 Millionen Euro erreichen.
Der Free-Cash-Flow3 belief sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf minus 237 Millionen Euro nach plus 1.145 Millionen Euro im Vorquartal.
Die Brutto-Cash-Position betrug zum Ende des ersten Quartals des laufenden Geschäftsjahres 1.957 Millionen Euro nach 2.201 Millionen Euro zum Ende des Vorquartals. Aufgrund des stärkeren US-Dollars erhöhten sich die Finanzschulden zum 31. Dezember 2024 leicht auf 4.943 Millionen Euro nach 4.811 Millionen Euro zum
30. September 2024. Die Netto-Cash-Position belief sich auf minus 2.986 Millionen Euro nach minus 2.610 Millionen Euro zum Ende des Vorquartals.
2 Das bereinigte Ergebnis nach Steuern und das bereinigte Ergebnis je Aktie (verwässert) sind kein Ersatz oder keine höherwertigen Kennzahlen, sondern stets als zusätzliche Information zu dem nach IFRS ermittelten Ergebnis nach Steuern beziehungsweise Ergebnis je Aktie (verwässert) aufzufassen. Die Berechnung des bereinigten Ergebnisses je Aktie ist auf Seite 11 im Detail dargestellt.
3 Eine Definition und die Berechnung des Free-Cash-Flows sowie der Brutto- und Netto-Cash-Position befinden sich auf Seite 16.
Redaktion
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