Gesund naschen – echt jetzt?
Achtung, Suchtgefahr! Wer diese Schokolade einmal probiert hat, will nicht mehr aufhören zu naschen. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm. Wo „Dattelbär“ draufsteht, da ist tatsächlich nichts anderes drin als Datteln und Kakao oder ähnliche reine Zutaten. Aber definitiv kein Zucker, keine Zusatzstoffe. Dominik Gräf und Gottfried Prinz leisten Pionierarbeit und zeigen, dass köstliche Produkte auch wirklich „Lebens- anstatt Ablebensmittel“ (wie sie das nennen) sein können.
Für gewöhnlich startet Dominik Gräf seinen Morgen mit Atemübungen, danach meditiert er und dann führt ihn sein erster Weg in seinen Garten in Niederösterreich. Unter seinen nackten Füßen spürt er das Gras, während er Wildkräuter pflückt, genüsslich daran kaut und nach seinen Pflanzen und Bienen schaut. Später arbeitet er einige Stunden am Computer, um danach wieder in den Garten zu gehen und sich die Zutaten für sein Mittagessen zu holen – er kocht fast jeden Tag für sich. Dominik Gräf ist Gärtnermeister und Permakulturdesigner. Und als genau dieser sollte er damals, vor etwa acht Jahren, einen Vortrag für Gottfried Prinz’ Kunden seiner Sanierungsfirma halten: „Was Unternehmer von Permakultur lernen können.“
Der erste Bissen
So in etwa beginnt die Geschichte des Dattelbären. Zumindest die gemeinsame Geschichte von Dominik Gräf und Gottfried Prinz. Dominik hatte die Sukkary Datteln schon einige Zeit davor entdeckt und vertrieben, mit Gottfried entwickelte er den „Dattelbär“ zum professionellen Unternehmen. „Die ganze Welt müsste wissen, dass es solche Datteln gibt.“ Das war Gottfrieds erster Gedanke, während sich der Geschmack der Frucht in seinem Mund entfaltete. Die beiden lernten sich gerade erst kennen, als Dominik Gottfried eine Dattel probieren ließ.
Ähnlich geht es uns heute. Natürlich haben die beiden Dattelbär-Unternehmer zum Interview in unserer Redaktion einige Kostproben mitgebracht – Datteln mit Kakao überzogen, Datteln Natur mit und ohne Stein, ein Nussmus, eine Dattel-Haselnuss-Schokolade, eine Zartbitter-Dattel-Schokolade, ein gekeimtes Rohkost-Beerenmüsli – das ist eigentlich auch schon fast die gesamte Produktpalette. „Wir haben keinen Bauchladen, wir haben bewusst ganz selektiv ausgesucht, in höchster Qualität. Da sind keine Füllmaterialien drin, da ist nichts, was Masse macht, das sind pure Nährstoffe“, erklärt Gottfried, der durch seine eigene Transformation vom permanent gestressten Manager zum gesundheitsbewussten, achtsamen Menschen seine Ernährung komplett umgestellt hat (und dadurch übrigens sämtliche schwere Allergien, die er davor hatte, beseitigen konnte).
Das gibt’s doch nicht!
Mmmmhhhh … MMMHHHHH! Nein, Moment, das gibt es nicht, da muss Zucker drin sein, da muss irgendetwas versteckt sein! Doch dann der Blick auf die Rückseite und die Zutatenliste der Kakaodatteln: Bio-Datteln in Rohkostqualität und Kakao. Sonst nichts. Kein Industriezucker, keine Zusatzstoffe. Dominik und Gottfried grinsen. Eigentlich seien sie einfach total egoistisch. Sie wollten sich selbst und Kindern die Möglichkeit geben, in so einen Genuss zu kommen, ohne sich dabei „Müll“ reinzustopfen, sondern – im Gegenteil: „Datteln bieten eine extrem hohe Nährstoffdichte“, wie Dominik erklärt. Und weil die beiden dann ja doch keine Egoisten sind, möchten sie Pionierarbeit am Lebensmittelsektor leisten, fährt Dominik fort: „Wie das Wort ja schon verspricht, sollen Lebensmittel Leben vermitteln. Aber wenn ich mir anschaue, was es im Supermarkt alles zu kaufen gibt – 95 Prozent davon sind Ablebensmittel. Das sind reine Füllstoffe.“ Welche Auswirkungen das haben kann – von Fettleibigkeit bis hin zu sämtlichen Volkskrankheiten –, sei dem Großteil der Menschen noch nicht bewusst.
Wie denn auch. „Healthy“, „green“ – glaubt man der Vorderseite von Verpackungen, könnte man meinen: Cool, alles gut. Doch die Vorderseite sei die Marketingseite, die Rückseite die Realität, gibt Gottfried zu bedenken. „Wenn man sich die Zutaten der meisten von im Supermarkt angebotenen Lebensmitteln anschaut, ist jedem, der sich gesundheitsbewusst ernähren will, zu empfehlen, die Packung immer umzudrehen und zu lesen, was wirklich drin ist.“ Manchmal seien die Hauptzutaten auf der Vorderseite nur Minimalmengen bei den Zutaten auf der Rückseite. „Hinzu kommen noch die E-Nummern, künstliche Emulgatoren und Dinge, die wirklich kein Mensch braucht.“ Gottfried überlegt kurz, dann kommt ihm ein Gedanke: „Eigentlich müssten auf den Verpackungen von Lebensmitteln mit Zusatzstoffen wie bei den Zigarettenpackungen Warnungen abgebildet werden. Also etwa, welche Volkskrankheiten durch den regelmäßigen Verzehr gefördert werden können.“
Was heißt hier nachhaltig?
So lange wollen die beiden allerdings nicht warten. „Unser Ziel ist, dass Menschen, die ein gesundheitsbewusstes und achtsames Leben führen wollen, bei Produkten der Marke Dattelbär gar nicht mehr auf die Zutatenliste schauen müssen – weil sie darauf vertrauen können, dass hier ausschließlich Zutaten drin sind, die ihrem Körper etwas Gutes tun, die ihn mit dem versorgen, was er wirklich braucht“, sagt Gottfried. Und Dominik ergänzt: „Gleichzeitig können sie die Gewissheit haben, dass bei uns die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig gestaltet ist.“ Das fange beim Boden an, gehe über die nachhaltige Produktion, wenige Zutaten mit der größtmöglichen Nährstoffdichte, Vertriebswege, die direkt zum Kunden führen, etwa über den Webshop oder regionale Händler, um die Preise nicht unnötig aufblasen zu müssen, bis hin zur nachhaltigen Unternehmensführung. „Ein Teil der Dattelbär-Geschäftsphilosophie ist, dass wir unser Unternehmen auf den Grundprinzipien der Permakultur aufbauen. Das heißt, wir schauen auf die Erde, auf die Menschen und auf die Ressourcen“, erklärt Dominik. Seine Morgenroutine wird nächste Woche wohl etwas anders aussehen. Gemeinsam mit Gottfried macht er sich am folgenden Tag auf den Weg nach Saudi Arabien. „Dort, wo wir direkt bei den Rohstoffen sind, bauen wir gemeinsam mit einem ansässigen Farmer eine Dattelproduktion auf, die rundum nachhaltig ist. Mit enormer Reduzierung des Wasserverbrauchs und so, dass Dünger und Schädlingsbekämpfung komplett wegfallen können“, erklärt Gottfried. Der Farmer würde von den Grundgedanken her genau dasselbe wollen wie die beiden. Das sei allerdings nicht immer so gewesen. „Es brauchte auch für ihn den Mut, alles, wovon er bisher überzeugt war, über Bord zu werfen und bereit zu sein, sich das Neue mal anzuschauen. Und jetzt versteht er gar nicht mehr, warum er das nicht immer schon so gemacht hat und gibt richtig Gas.“
Bevor es aber für Dominik und Gottfried in die Ferne geht, führt sie ihr Weg noch in die Linzer Innenstadt – zum „Eisdieler“, der bietet nämlich ab sofort eine neue Eissorte an: das Dattelbär-Eis. „Ja, auch der Genuss von Eis kann gesund sein.“ Wieder etwas, das den beiden einfach gefehlt hat – gut, dass sie so egoistisch sind._
# Gedankensprung
mit Dominik Gräf und Gottfried Prinz
Erfolg ist_
Dominik_das, was folgt, wenn du dir folgst.
Am meisten inspiriert mich_
Dominik_die Liebe.
Gottfried_die Natur.
Die 3 wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft_
Dominik_spüren, reflektieren, anpassen.
Gottfried_Bewusstsein, Selbstliebe, der Blick fürs Ganze.
Was kaum jemand über mich weiß_
Dominik_dass ich sieben Wochen schweigend allein in einem Raum verbracht habe.
Gottfried_dass ich mit 13 Jahren eine Death-Metal-Band gegründet habe.
So viele Datteln esse ich pro Woche_
Gottfried_Das ist ganz unterschiedlich, je nachdem, was mein Körper intuitiv braucht. Manchmal gar keine bis hin zu echt viele.
Redaktion
- Susanna Winkelhofer
Fotos
privat