Autonom mit Digi Trans
„Das Thema intelligente, ressourcenschonende und energieeffiziente Mobilität und Logistik ist von zentraler wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Bedeutung. Eine Testregion vor der Haustür ist die ideale Voraussetzung, um praktische Erfahrungen in der Anwendung neuer Technologien zu machen und diese erfolgreich für den Einsatz in der Industrie weiterzuentwickeln“, so Forschungs-Landesrat Thomas Stelzer.
Mobilitätsoffensive
Und Oberösterreich hat mit „Digi Trans“ eine solche Chance. Unter einem Kernkonsortium bestehend aus dem Automobilcluster der Business Upper Austria, dem Austrian Institute of Technology, dem Logistikum Steyr und dem Institut für innovative Energie werden bis Mai 2017 insgesamt 270.000 Euro investiert, um die optimale Gütermobilität für Oberösterreich zu sondieren. Denn Digi Trans widmet sich dem Aufbau und dem Betrieb der Testregion nach den Anforderungen der Industrie-, Gütermobilitätsdienstleistern und Infrastrukturbetreibern. Dieses Projekt ist somit die Einstiegsmöglichkeit für autonomes Fahren. „Oberösterreich hat mit Digi Trans ein Förderprojekt gewonnen, das in den nächsten sechs Monaten das Potenzial für autonomes und vernetztes Fahren sondieren wird. Aus den Ergebnissen dieser Sondierungsphase werden wir für Oberösterreich die weiteren Schritte für die Mobilität der Zukunft ableiten“, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl die mit der Leitinitiative Digitalisierung gestarteten Ambitionen.
Sanfter, autonomer Einstieg
Wer jetzt jedoch glaubt, dass uns in naher Zukunft nur noch Autos ohne Fahrer am Steuer um die Ohren wirbeln werden, der irrt. Denn einerseits fokussiert sich Digi Trans verstärkt auf Nutz- und Sonderfahrzeuge und andererseits auf eine sichere, dreistufige Integration in den Verkehr. Autonom gesteuerte Fahrzeuge werden in Oberösterreich nicht ohne eine intensive Prüf- und Testphase im Verkehrsnetz auftauchen. „Erst wenn technologische Standards sowie intensive Sicherheitsprüfungen und auch die gesetzlichen Voraussetzungen auf dem Tisch liegen, wird die Zulassung erster, vereinzelter Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen erfolgen“, so Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Ein Drei-Stufen-Plan bestehend aus virtueller Simulation, Tests in einem gesicherten Bereich am Ennshafen Kai 21 und schließlich dem Betrieb in Betriebsgelände-Umgebung am Kai soll ausreichende Sicherheit gewährleisten. „Das Zauberwort ist Nutzen. Davon hängt die Zeitspanne der Umsetzung ab. In fünf Jahren könnte ich mir die ersten autonomen Nutzfahrzeuge vorstellen, jedoch noch nicht flächendeckend“, prognostiziert Stelzer.