„Am Anfang war es eine verrückte Idee“
In zwei Bauabschnitten entsteht ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Fläche von 7.500 Quadratmetern, in dem ab Herbst 2018 Daten aus den europäischen Handelsfilialen der Schwarz Gruppe verarbeitet werden. „Die Zahl der Filialen wächst und damit auch die Anzahl der Daten. Die Digitalisierung bringt mit sich, dass diese Mengen an Daten entstehen – darauf muss man reagieren“, sagt Christian Schug, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lidl Österreich. Insgesamt investiert die Unternehmensgruppe einen zweistelligen Millionenbetrag in das Großprojekt.
Warum gerade hier?
Laut Steinecker würden Kraftwerkstandorte optimale Voraussetzungen für den Aufbau einer Datencenter-Infrastruktur aufweisen, jener in Riedersbach aber ganz besonders: Sichere Stromversorgung und der direkte Zugang zu Kühlwasser für die Abwärme aus dem Serverbetrieb stünden ausreichend zur Verfügung, außerdem ist das Areal in das Glasfasernetz der Energie AG eingebunden. „Für ein Rechenzentrum stellt sich immer die Frage, ob genügend Datenleitungen zur Verfügung stehen – die Situierung von Riedersbach ist ein Glücksfall für uns“, sagt Steinecker. Ein zusätzlicher „Success-Faktor“ sei das Know-how aus dem Kraftwerksbetrieb, das für die Kühlung der Anlagen eingesetzt werden kann.
Weg zur Daten-Drehscheibe
Die Wirtschaftsagentur Business Upper Austria hat neben dem Standort Innviertel mit der Region Enns-Steyr und Timelkam bereits zwei weitere Flächen identifiziert, die sich wegen ihrer geografischen Lage für den Betrieb eines Datencenters eignen. Dazu zählt auch die Anbindung an die Hauptverkehrsachsen sowie an den Flughafen, die eine Versorgung mit Ersatzteilen sicherstellen könne. „Diese drei Gebiete haben in Summe eine Fläche von über 100 Hektar“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Lidl in Riedersbach sei erst der Anfang, man wolle die Standortvorteile noch weiter nach außen tragen und Oberösterreich zum Datencenter-Hub machen. Auch die Energie-AG sei bereits im Gespräch mit weiteren Rechenzentrums-Betreibern für den Standort Riedersbach – welche das sind, wollte man aber noch nicht verraten.