Linz wird am Wochenende zum Hotspot der Gaming-Szene
Während aktuell die weltweit größte Computerspielmesse „Gamescom“ in Köln über die Bühne geht, treffen sich Fans von Online-Spielen am Wochenende auch in Linz. Die Landeshauptstadt wird ein Hauptaustragungsort der „Ingress-Wettkämpfe“, die zu diesem Zeitpunkt weltweit auf mehreren Schauplätzen – unter anderem auch Singapur und Philadelphia – parallel stattfinden. In dem GPS-basierten Augmented-Reality-Spiel „Ingress“, das ähnlich wie eine digitale Version des Spiels „Risiko“ funktioniert, treten Spieler in zwei Teams gegeneinander an, um bei verschiedenen virtuellen Aufgaben Punkte zu sammeln. Dabei müssen sie auf einer festgelegten Spielfläche in der jeweiligen Stadt Portale einnehmen, die in der realen Welt etwa als Gebäude, Denkmäler oder Kunstwerke getarnt sind.
Werbeeffekt für Linz
Seit der Pokemon Go-Entwickler Niantic das Spiel 2012 auf den Markt gebracht hat, wurde es rund 20 Millionen mal heruntergeladen. Damit zählt Ingress zu den populärsten Angeboten beim sogenannten „Geolocation Based Gaming“. Neben der Wertschöpfung durch Nächtigungen und Konsumation in der Gastronomie während des Events hat die Beliebtheit des Spiels auch einen hohen Werbeeffekt für Linz: Niantic hat alleine für das Ingress-Spiel über 260.000 Fans auf Facebook und knapp 19.000 auf Instagram, wo von der Veranstaltung berichtet wird. Und auch die Spieler selbst, die oft „Influencer“ sind, teilen während ihrer Aufenthalte viele Beiträge ihrer Spielumgebung in den sozialen Netzwerken. „Ingress-Spieler gehören zur Zielgruppe der Weltenbummler, die auch während des Reisens sehr gut vernetzt sind und viele Länder spielerisch kennenlernen wollen“, so Oberösterreich Tourismus-Geschäftsführer Andreas Winkelhofer. Dieser Gästetyp sei auch in der Landes-Tourismusstrategie 2022 als potentieller Oberösterreich-Urlauber beschrieben. Gamification im Tourismus sowie transmediale Kommunikation generell seien deshalb wichtige Punkte in der Strategie. Zwar würden Augmented-Reality-Games zu den neueren Themen auf dem Gebiet zählen, „mit mobilen Online-Spielen wie Ingress gelingt es aber, touristische Inhalte in einem spannenden Kontext darzustellen. Das spricht neue Gästeschichten an.“
Ars Electronica Center als Teil des Spiels
Bereits im April 2015 fand der erste „Ingress Mission Day“ mit 250 Teilnehmern in Linz statt, seit damals wurden weltweit mehr als 300 solcher Wettkämpfe veranstaltet. „Linz ist bei der Digitalisierung gut dabei, hat aber durchaus auch etwas Verspieltes. Damit können wir punkten“, sagt Georg Steiner, Geschäftsführer von Linz Tourismus. Gemeinsam mit Oberösterreich Tourismus unterstützt der Tourismusverband Linz den Spieleprogrammierer Niantic bei der Vernetzung mit örtlichen Leistungsträgern. Dazu zählt neben der Tabakfabrik (als Headquarter für die Spieler) etwa auch das Ars Electronica Center, dessen Fassade während des Spiels in der Farbe des jeweils führenden Teams leuchten wird.
Wer an dem kommenden Spielwochenende teilnehmen möchte, kann sich noch bis Samstag Mittag ein Ticket besorgen. Das Event ist ebenso wie die dafür benötigte App kostenlos, es gibt allerdings „Extratickets“ mit Goodies ab neun Euro.