Verabschiedung LH-Stv. Strugl
Den Beginn der Abschiedsreden macht Grünen-Landesrat Rudi Anschober. Er dankt Michael Strugl vor allem für vier Punkte: Das Verständnis für andere, die Weltoffenheit, den Zug zum Tor und damit eine klare Positionierung sowie die aufrechte Dialogbereitschaft.
Als Abschiedsgeschenk gibt es von Anschober für Strugl eine kleine Solarwindmühle, welche „deine Zukunft im Verbund-Konzern sowie der gesamten Republik und dem Land Oberösterreich symbolisieren soll. Denn es geht nicht von selbst, wir werden Hand anlegen müssen, es gibt im Bereich der Energieerzeugung und -verwendung viel zu tun.“
Es folgen Dankesworte von SPÖ OÖ-Chefin und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „Du wirst fehlen.“ Gerstorfer schätzte unter anderem seine Sachkenntnis, seinen Hausverstand sowie seinen Humor: „Trocken, spritzig, pfeffrig – wie ein Veltliner aus dem Weinviertel, dem du auch nicht ganz abgeneigt bist.“
LH-Stv. Manfred Haimbuchner erlebte Strugl als „politischen Partner, der verlässlich und berechenbar war, einen Politiker mit dem Grundsatz ‚leben und leben lassen’“.
„Deine Erfolge, Maßnahmen und all das, was du in Oberösterreich gemacht hast, überragen deine Körpergröße mit Sicherheit“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Abschiedsrede gegenüber seinem scheidenden Stellvertreter Strugl.
Der Verbund bekomme laut Stelzer einen Top-Manager mit Weitblick und Durchsetzungskraft, der viele Erfolge bringen wird. Als Dankeschön bekommt Strugl am Ende der Rede von LH Stelzer und Klubobfrau Helena Kirchmayr eine Torte in Oberösterreich-Form überreicht.
„Die Abschiedsworte erinnern mich daran, dass ich selbst als Politiker viel zu wenig gelobt habe“, eröffnet Strugl seine letzte Rede vor dem Landtag.
Nachdem Strugl sich bei seinen Vorrednern und allen seinen anderen Wegbegleitern bedankt hat, wird er emotional und richtet sehr persönliche Dankesworte an seine Frau Doris, seine Schwester sowie seinen Vater auf der Zuschauergalerie. Zu seinen Vater sagt Strugl: „Ich konnte dir nie öffentlich danken. Ich möchte die Öffentlichkeit heute nutzen, um dir meine Dankbarkeit und meinen Respekt zu zeigen. Ich würde heute nicht hier stehen, wenn es dich nicht gegeben hätte.“
„Oberösterreich ist auf einem guten Weg, die Pflöcke werden eingeschlagen, aber ein weiter Weg liegt vor uns“, sagt Strugl. Seinen Nachfolger Markus Achleitner gibt er keine Ratschläge: „Jeder Ratschlag ist ein Schlag. Er wird seinen eigenen Weg gehen, denn wer nur in den Fußstapfen des Vorgängers geht, hinterlässt keine eigenen Spuren.“
„Einigen wir uns darauf, dass wir miteinander mehr richtig als falsch gemacht haben“, zieht Strugl Bilanz über seine Regierungsarbeit.
Strugl sei nicht den Weg des geringsten Widerstands gegangen, „weil ich auch nicht glaube, dass das der richtige Weg ist“: „Ich wollte es gar nicht jedem Recht machen.“ Man sollte es sich beibehalten, die Dinge beim Namen zu nennen und Diskussionen zuzulassen.
„Politik ist geliehene Macht auf Zeit. Es war ein Privieg und eine große Ehre, diesem Land dienen zu dürfen.“ Mit den Worten „Leben Sie wohl, ich werde Sie vermissen“, beendet Strugl seine Abschiedsrede und verlässt den Landtagssaal unter Standing Ovations und langem Applaus von allen Fraktionen. Nach dem Abschied im Landtag übergibt Strugl sein Büro an seinen Nachfolger Markus Achleitner.