Backaldrin eröffnet Brotmuseum
Backaldrin
Neues
Brotmuseum
Der Backwarenproduzent und Erfinder des Kornspitzes Backaldrin eröffnet in Asten das österreichweit erste Brotmuseum – „Paneum – Wunderkammer des Brotes“. In dem vom renommierten Architekturbüro Coop Himmelblau geplanten auffälligen Gebäude neben dem Firmensitz in Asten erwartet Besucher eine Ausstellung mit 1.200 Objekten. Eigentümer Peter Augendoppler will damit zeigen, „welchen Einfluss und welchen Stellenwert Brot in allen Epochen der Menschheitsgeschichte hatte und bis heute hat“.
Ältestes Objekt
Die Leute sollen angeregt werden „ein bisschen“ über Brot nachzudenken . Ursprünglich sollte das Paneum nur als Kunden- und Veranstaltungsforum genützt werden. Während der Realisierung des Projekts und nach den ersten Entwürfen mit der weithin sichtbaren Gebäudeform beschloss Backaldrin, die Wunderkammer öffentlich zugänglich zu machen und als Museum mit normalen Öffnungszeiten zu führen. Augendoppler hat die Exponate in den vergangenen 30 Jahren gesammelt. Das älteste Objekt ist 9.000 Jahre alt . Den Wert der Ausstellungsobjekte und die insgesamte Investitionssumme will der Firmeneigentümer nicht verraten.
Architekt Wolf D. Prix ist bei der Eröffnung vor den Journalisten voll des Lobes für seinen Auftraggeber: „Ich habe in meiner langjährigen Karriere selten einen Auftraggeber mit solch einer Energie für sein Projekt erlebt.“ Und überhaupt sei es das erste Mal gewesen, dass der Auftraggeber selber Hand bei seinem Gebäude angelegt hat, erzählt Prix und zeigt ein Foto von Augendoppler, wie er eine Folie von der Außenabdeckung entfernt.
Form einer Wolke
Die Form des Gebäudes ist für Prix ein Wolkenschiff : „Die intensive Schilderung meines Auftraggebers hat mich an eine Arche Noah erinnert, mit der wertvolle Objekte in eine andere Welt gerettet werden sollen.“ Die häufig gehörte Intention zu einem Brotteig hatte Prix nie. Er findet es aber grundsätzlich gut, wenn sich Leute zu einem Gebäude Gedanken machen und kritisiert die aktuell häufig gebauten „One-Liner“ und „Boxen“. Erst durch eine Metaebene werden Gebäude zur Architektur und diese seien auch dringend notwendig: „Städte bauchen wieder Identifikationspunkte“ .
Augendoppler steuerte zum Thema Wolke eine witzige Geschichte bei: Ein Linzer Mitglied der Cloud Appreciation Society mit Sitz in London sah das Gebäude von der Autobahn und identifizierte es als Wolke. Das Paneum habe nun die Chance, als erste nicht wirkliche Wolke zur Wolke des Monats zu werden, aus London wurde bereits Interesse für einen Besuch in Asten gemeldet.
Wunderkammer – Sammlungskonzept aus der Barockzeit
Die Ausstellung im neuen Brotmuseum von Backaldrin in Asten wurde nach einem Konzept der Barockzeit gestaltet. In der Wunderkammer wurden Raritäten oder Kuriositäten mit dem Blickwinkel des Sammlers , der Wissenswertes zu den Objekten vermittelte und Geschichten dazu erzählte.
Brot als Klammer
In der Wunderkammer des Brotes ist die Klammer aller Ausstellungsstücke das Brot. Das Zentrum bildet ein kreisförmiges Atrium, in dem ausgewählte Sammlungsstücke einzeln von oben abgehängt sind. Die Ausstellung im von außen sichtbaren „Wolkenschiff“ ist über eine geschwungene Treppe in der Mitte des Gebäudes mit Referenz zum Guggenheim Museum in New York erreichbar. Das renommierte Architekturbüro Coop Himmelblau plante den weltweit ersten Holzbau in freier Form , das freitragende Wolkenschiff besteht aus aufwändig produzierten Holzteilen durch CNC-Technik. Das quaderförmige Sockelgebäude aus Beton bildet das Fundament und beinhaltet das Kunden- und Veranstaltungsforum für bis zu 120 Gäste.
Warum das Paneum eine Herzensangelegenheit ist und wie es sich anfühlt, in einem Familienbetrieb zu arbeiten, den man gemeinsam mit den Eltern aufgebaut hat, verrät Backaldrin-Eigentümer Augendopler im Artikel „Bescheiden, normal, alltagstauglich“.