Mythos oder Realität: Bildung wird in Österreich vererbt
Joachim Haindl-Grutsch, Gescha?ftsfu?hrer, IV OO?
„Mythos, die Statistik verfa?lscht! O?sterreich ist im OECD-Vergleich unter den drei La?ndern mit den besten Bildungsaufstiegen. International wird beim Bildungsaufstieg nur in die drei Segmente minderqualifiziert (keine Berufsausbildung), mittelqualifiziert (Berufsausbildung) sowie hochqualifiziert (Hochschulausbildung) unterschieden. Wenn in O?sterreich ein Elternteil einen Lehrabschluss (=mittelqualifiziert) hat und dessen Kind eine HTL abschließt (=mittelqualifiziert), hat es laut Statistik keinen Bildungsaufstieg. Außerdem sind solche Zuordnungen veraltet: Wenn das Kind einer Soziologieabsolventin mit einer Mechatroniklehre Karriere macht, ist das kein Abstieg, sondern ein Aufstieg!“
Josef Moser, Direktor, AK OO?
„Eine vielfach belegte Realita?t! Zwei von drei Kindern von Akademikereltern besuchen eine AHS-Oberstufe, nur 2 Prozent bleiben ohne Ausbildung. Dagegen kommt nur jedes zehnte Kind von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss in die AHS-Oberstufe, wa?hrend u?ber ein Fu?nftel den Abschluss der Eltern ‚erbt‘. Zudem besucht mehr als ein Drittel der Kinder von Eltern mit Matura eine BHS (z.B. HTL, HAK, HBLA), jedoch nur jedes siebte Kind von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss. A?hnlich beim Studienzugang: Die Chance, dass ein Arbeiterkind ein Studium beginnt, ist fast viermal kleiner als fu?r Kinder von Selbststa?ndigen.“