Wie Oberösterreichs Nachwuchs Medien nutzt
Der Medienkonsum der drei- bis zehnjährigen ist vielfältig geworden: Bewegte Bilder werden nicht nur klassisch im Fernsehen, sondern auch über Streaming-Dienste oder YouTube gesehen. Musik hört man über das Radio, Spotify oder andere Dienste, gespielt wird am Computer und vor allem am Smartphone. Bei den sechs- bis zehnjährigen besitzen 29 Prozent ein eigenes Smartphone, 2012 waren es noch sieben Prozent. In den Haushalten selbst herrscht quasi technische Vollausstattung. Fernseher, Computer, Laptop, Internet und Smartphone gehören fast überall zum Standard, 71 Prozent der Kinder besitzen ein eigenes elektronisches Gerät. Medium Nummer 1 bei den oberösterreichischen Kindern bleibt der Fernseher – auch wenn die Dauer leicht rückläufig ist. 88 Minuten werden im Schnitt täglich geschaut, 48 Prozent der Kinder wünschen sich zudem mehr Fernsehzeit. „Wenn du nicht brav bist, darfst du nicht fernsehen – diese Strafe von Eltern dürfte also weiterhin sehr effektiv sein“, sagt David Pfarrhofer, Institutsverstand es Market Instituts.
Internetnutzung steigt
Sinkend ist die Altersschwelle bei der Nutzung des Internets. Vor zehn Jahren nutzte jedes zweite Kind zwischen sechs und zehn Jahren das World Wide Web, heute sind es 75 Prozent. „Den Eltern sind diese starken Veränderungen im Medienkonsum bewusst, sie leben nicht in einer Scheinwelt“, sagt Pfarrhofer. 74 Prozent der befragten Eltern vereinbaren mit ihren Kindern Regeln für die Onlinewelt. Das Vertrauen in den Nachwuchs ist dabei groß: Dreiviertel der Eltern machen sich keine Sorgen, wenn ihre Kinder im Netz sind. „Wir brauchen auch keine Angst haben vor den Medien, aber müssen bedacht vorgehen“, sagt Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group. Besonders wichtig sei es, als gutes Vorbild voranzugehen – und den eigenen Konsum auch eventuell kritisch zu hinterfragen.
Analoge Welt immer noch beliebt
Bildungs-Landesrätin Christine Haberlander will die umfangreichen Ergebnisse der Studie im Rahmen eines Bildungsgipfels mit dem neuen Bildungsdirektor und den Rektoren der Pädagogischen Hochschulen besprechen. Dort soll über notwendige Maßnahmen diskutiert werden, die aus den Ergebnissen abgeleitet werden. „Die neuen Daten sollen in die Weiterentwicklung des Unterrichts fließen, wir wollen herausfinden, mit welchen Herausforderungen die Pädagogen konfrontiert sind und wie wir ihnen dabei helfen können“, sagt Haberlander.
Übrigens: Die analoge Welt hat immer (noch) einen sehr großen Stellenwert. Draußen spielen und Freunde treffen sind immer noch zwei der drei beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der sechs- bis zehnjährigen Oberösterreicher. Und auch die Lesefreude nimmt zu: 68 Prozent der Kinder lesen sehr gerne oder gerne – elf Prozent mehr als noch 2010.
„Die neuen Daten sollen in die Weiterentwicklung des Unterrichts fließen, wir wollen herausfinden, mit welchen Herausforderungen die Pädagogen konfrontiert sind und wie wir ihnen dabei helfen können.“
Christine Haberlander, Bildungs-Landesrätin