Diese Firmen spenden Millionen für die Opfer des Ukraine-Krieges
Raketenangriffe, völlig zerstörte Wohnhäuser und Familien mit Kleinkindern, die sich in Tiefgaragen oder U-Bahn-Stationen verstecken – die aktuellen Bilder aus der Ukraine sind einfach nur schreckich. Mehr als eine Million Ukrainer sind auf der Flucht. Immer mehr Menschen und Firmen zeigen sich jetzt solidarisch, wollen den Opfern unbedingt helfen.
So schnürte die voestalpine AG ein Hilfspaket in Höhe von 1 Million Euro. Konkret heißt es in einer Aussendung des Konzerns: „Wir sind erschüttert und tief betroffen über den Krieg in der Ukraine. Wir wollen unsere Solidarität den Menschen gegenüber ausdrücken, die Schreckliches erleiden. Daher ist es der voestalpine und unseren Mitarbeiter:innen ein großes Anliegen, rasch Hilfe für die Betroffenen vor Ort und auf der Flucht zu leisten.“
Die Erste Bank Group steht dem in nichts nach. Partnerorganisationen wie die Caritas und das Internationale Rote Kreuz werden mit Spenden in Höhe von jeweils einer Million Euro unterstützt. „Humanitäre Hilfe ist das Gebot der Stunde. Zur Nothilfe haben wir und alle unsere Tochterbanken seit den ersten Tagen dieses furchtbaren Krieges schnelle Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet. Dazu gehört auch, dass wir die wichtige Arbeit von humanitären Hilfsorganisationen unterstützen“, sagt Bernd Spalt, CEO der Erste Group.
Wir verachten Krieg und Gewalt. Bei Greiner stehen wir für ein friedliches Miteinander und für ein vereintes Europa.
Axel Kühner und Hannes Moser (Vorstände Greiner AG)
Auch für die Verantwortlichen von Flugzeugteilehersteller FACC war rasch klar, dass sie Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine bereit stellen. In Zusammenarbeit mit ukrainischen Organisationen sammelten FACC-Mitarbeiter:innen warme Kleidung, Decken, Hygieneartikel und Lebensmittel, die direkt der Bevölkerung vor Ort zugutekommen. In nur zwei Tagen kamen Hilfsgüter mit einem Ladevolumen von 40 Tonnen zusammen. „Die Situation vor Ort in der Ukraine und das menschliche Leid dort macht uns alle betroffen. Uns allen war es wichtig, in dieser Situation einen Beitrag zu leisten“, so Robert Machtlinger, CEO der FACC AG.
Die Greiner AG hat ebenfalls humanitäre Hilfeleistungen zugesichert. Im Fokus der Maßnahmen stehen Geldspenden und die Lieferung von unmittelbar benötigten Hilfsgütern in enger Zusammenarbeit mit vor Ort tätigen Hilfsorganisationen. Aus der Produktion der Schaumstoffsparte Neveon erfolgten Sachspenden in Form von 12.000 Matratzen für Schlafplätze in den Notquartieren des Roten Kreuzes direkt in der Ukraine und in den Grenzgebieten zu Polen und Rumänien. Ein weiterer Beitrag ist eine Spende von 15.000 Euro, die Greiner bereits für die Not- & Katastrophenhilfe von CARE Österreich geleistet hat. „Wir verachten Krieg und Gewalt. Bei Greiner stehen wir für ein friedliches Miteinander und für ein vereintes Europa“, so die Vorstände der Greiner AG, CEO Axel Kühner und CFO Hannes Moser.
Ordinationen behandeln Flüchtlinge kostenlos
Wie schon in mehreren Berichten zu hören war, fehlt es den Kleinsten in der Ukraine immer mehr an Babynahrung und Windeln. Die Volkshilfe Oberösterreich hat in allen 22 Shops eine riesige Menge an benötigten Spenden wie etwa Hygieneartikel für Babys und Frauen, Schlafsäcke, Decken und Medikamente entgegengenommen. Diese wurden mit jeweils 38 Paletten Hilfsgütern in Lastwagen von Oberösterreich in Richtung Ukraine gebracht. Weitere werden in Kürze folgen. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) zeigt sich überwältigt von der Spendenbereitschaft seiner Landsleute. Er sagt: „Ich danke von Herzen für dieses Engagement, insbesondere auch der Volkshilfe OÖ und ihren Mitarbeiter:innen für die unkomplizierte und professionelle Zusammenarbeit bei dieser Spendenaktion, die dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine bringt.“
Ebenfalls beeindruckend: 324 Ordinationen in Oberösterreich haben sich bereiterklärt, Flüchtlinge aus der Ukraine kostenlos zu behandeln, bis diese in das österreichische Kassensystem integriert werden können. „Auf diese Hilfsbereitschaft können wir sehr stolz sein“, sagt Peter Niedermoser, Präsident der OÖ-Ärztekammer.
Humanitäre Hilfe ist das Gebot der Stunde. Zur Nothilfe haben wir und alle unsere Tochterbanken seit den ersten Tagen dieses furchtbaren Krieges schnelle Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet.
Bernd Spalt (CEO Erste Group)
Auch der Online-Supermarkt gurkerl.at musste nicht zwei Mal überlegen, um helfend einzugreifen. Kurz nach Ausbruch des Krieges hatte das Unternehmen entschieden, die gesamte Marge aller Bestellungen eines Tages an die Caritas der Erzdiözese Wien für ihre Hilfe vor Ort in der Ukraine zu spenden. Einige Partner:innen haben sich der Initiative angeschlossen und am selben Tag auch ihre Margen gespendet. Gesamtbetrag: 100.000 Euro. „Effektive Hilfe muss schnell und unkompliziert erfolgen, wenn sie am dringendsten benötigt wird. Darum haben wir keine Zeit verloren, ein Hilfsprojekt für die Menschen in der Ukraine zu starten“, so Maurice Beurskens, CEO von gurkerl.at.
Austauschprogramme an FH werden ausgesetzt
Die FH Burgenland teilte indes in einer Aussendung mit, die internationalen Sanktionen gegen Russland voll zu unterstützen. Folge: Alle Austauschprogramme werden ausgesetzt. Die FH wird mit sofortiger Wirkung ihr Double-Degree-Programm mit der Plechanow Wirtschaftsuniversität in Moskau im Master-Studium Internationale Wirtschaftsbeziehungen aussetzen, das russisch-sprachige „Sommerkolleg“ in Moskau ersatzlos absagen sowie alle weiteren bilateralen Kontakte auf institutioneller Ebene mit russischen Universitäten einstellen. „Die FH Burgenland verurteilt die russische Invasion in die Ukraine auf das Schärfste und erklärt sich solidarisch mit allen, die unter dieser kriegerischen Aggression leiden“, wird die Hochschulleitung zitiert.
Indes gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Die Einrichtungen für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, werden beispielsweise in Wien immer stärker frequentiert. Wien hat vergangene Woche in einer Sporthalle beim Happel-Stadion eine Anlaufstelle für geflüchtete Personen eingerichtet. Sie ist rund um die Uhr geöffnet und dient der ersten Versorgung bzw. Beratung.
Auch alle Oberösterreicher, die freie Zimmer oder Wohnmöglichkeiten anbieten können, können ihre Daten beim Land Oberösterreich bekannt geben. Dabei bleibt es zu hoffen, dass dies gar nicht mehr notwendig ist und der Krieg bald ein Ende findet.