Obdachlosenhilfsaktion: Ehrenamtliches Engagement durch eigene Betroffenheit
Walter Kreische landete mit 18 Jahren selbst für dreieinhalb Wochen auf der Straße. Die Fürsorge war für ihn nicht mehr zuständig und er hatte keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. Nur durch großes Glück fand er damals einen Job, mit dem er sich wieder über Wasser halten konnte und wieder ein Dach über dem Kopf leisten konnte. Aus dieser eigenen Betroffenheit heraus weiß er nur zu gut, wie sehr die Gesellschaft Obdachlose oft an den Rand der Gesellschaft drängt. In seiner Pension hegte er den Wunsch, einen wertvollen Beitrag zu leisten und so entstand zunächst die Privatinitiative und 2016 der Verein Obdachlosenhilfsaktion.at.
Kreische schätzt an seiner Arbeit vor allem sein motiviertes Team aus 32 aktiven Mitgliedern und 73 passiven Mitgliedern. Passive, fördernde Mitglieder zahlen jedes Jahr einen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro und haben somit ein Stimmrecht bei der Generalversammlung. Aktive Mitglieder leisten aktive Tätigkeiten im Verein. Und zu tun, gibt es Vieles! Im Moment versorgt das Team rund 3500 Menschen mit den lebensnotwendigsten Dingen und Kreische bringt auch mal mitten in der Nacht ein Notpaket nach Linz, wenn sich sonst niemand mehr zuständig fühlt.
Das größte, aber durchaus traurige Lob, das Walter Kreische immer wieder erhält: „Wenn es dich nicht gäbe, gäbe es viele von uns wahrscheinlich nicht mehr!“ Er wünscht sich vor allem, dass mehr Notschlafstellen geschaffen werden und Obdachlose nicht mehr mit Willkür und Abwertung behandelt werden. Im Moment benötigt der Verein vor allem Geldspenden, um seine Aktivitäten zu finanzieren. Aber auch Sachspenden wie nicht-verderbliche Lebensmittel werden immer dringend gebraucht. Der Verein ist dabei spendenbegünstigt, das heißt Spenden können von der Steuer abgesetzt werden.
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