Arbeiten in der Pension
Obwohl derzeit sehr viele Menschen in Oberösterreich beschäftigt sind, gibt es einen Fachkräfte- bzw. Arbeitskräftemangel. Insgesamt arbeiten 706.000 unselbstständig, auch die Arbeitslosigkeit geht nach wie vor in allen Altersgruppen zurück. Eine Herausforderung derzeit ist jedoch die steigende Zahl der offenen Stellen, denn das bedeutet, dass auch immer mehr Arbeitskräfte gebraucht werden.
Die Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitssuchenden beträgt in Oberösterreich bereits mehr als 8.000
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner
Man müsse neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik gehen und weitere Zielgruppen noch besser ansprechen und für den Arbeitsmarkt gewinnen, so Achleitner. Es wurde eine Studie beim MARKET INSTITUT zum Thema „Zuverdienst in der Regelpension“ in Auftrag geben, bei der Arbeitnehmer:innen zwischen 56 und 75 Jahren und Betriebe mit mindestens zehn Mitarbeiter:innen befragt wurden. Von den insgesamt 500 befragten Arbeitnehmer:innen können sich nur rund 13% vorstellen, in der aktuellen Situation trotz Pension arbeiten zu gehen.
Mit der Idee von Achleitner, dass das Nettogehalt gleich dem Bruttogehalt sein sollte, können sich hingegen ca. 39% der Befragten vorstellen ein paar Stunden weiterzuarbeiten. Ziel des neuen Systems sei es, dass arbeitende Pensionist:innen keine Steuern mehr zahlen müssten, so Achleitner.
Ein konkreter Vorschlag dazu: Es soll ein steuerfreier Zuverdienst in der Regelpension möglich sein, sodass nur die Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden müssen und dazuverdienende Pensionisten von allen anderen Abgaben und Gebühren befreit werden
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner
Für die öffentliche Hand würde das keine finanziellen Einbußen bedeuten, so Achleitner, weil diese Pensionist:innen sonst ohnehin nicht arbeiten würden. Durch die erhöhte Produktivität würden jedoch die Betriebe für ein erhöhtes Steueraufkommen sorgen. Auch die Erfahrungen und das Fachwissen der Pensionist:innen könnten somit weiterhin genutzt werden.
Wie genau das Modell am Ende umgesetzt wird, wer davon betroffen ist und wer nicht, ist derzeit noch nicht bekannt.