„Rezeptbuch“ zum Energiesparen
Die Energiepreiskrise hat uns weiter fest im Griff. Rechnungen für Gas und Strom sind bei uns allen empfindlich teurer geworden. Und es ist nicht abzusehen, ob die Preise nicht noch weiter in die Höhe schießen. Um das eigene Geldbörserl etwas zu entlasten, gibt es vom Bund den 500 Euro Klimabonus. Damit ist es natürlich nicht getan. Auch wir selbst müssen unseren Beitrag leisten und Energiesparen, um ohne große Sorgen durch den Winter zu kommen. Um die Bürger:innen zum Handeln zu animieren, startet das Land Oberösterreich nun eine umfassende Energiespar-Offensive, wie Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz beim OÖ. Energiesparverband bekannt gibt.
Uns hilft jede Kilowattstunden Strom, die wir jetzt sparen.
Markus Achleitner (Wirtschaftslandesrat)
„Die Lage ist ernst. Wir müssen alles unternehmen, um zu verhindern, dass im Winter die Wohnungen kalt bleiben und die Betriebe still stehen. Um die Energieversorgung für die Menschen und die Betriebe in Oberösterreich abzusichern, braucht es insbesondere auch einen oberösterreichischen Schulterschluss“, sagt Achleitner klar und deutlich.
Der Landesrat betont, dass jede:r von uns die Möglichkeit habe, einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Zudem seien schon jetzt alle gefordert, Energie zu sparen und nicht erst im Winter. Um es allen zu erleichtern, hat das Land einen Ratgeber, oder wie Achleitner es bezeichnet, ein „Rezeptbuch“ zum Energiesparen entworfen. Die zwölfseitige Broschüre hat eine Auflage von 700.000 Stück und geht an jeden Haushalt sowie an sämtlich Betriebe.
Einsparungen von bis zu 690 Euro
Darin ist genau aufgelistet, wo und in welchen Bereichen man am besten den Sparstift ansetzen kann. Für Haushalte lohnt sich der Blick auf die Verteilung der Ausgaben für Energie ganz besonders. Dort, wo viel ausgegeben wird, sind Einsparmaßnahmen naturgemäß am wirksamsten. Für einen Durchschnittshaushalt sind Einsparungen von bis zu 690 Euro pro Jahr möglich.
Um das zu erreichen, reicht es, zehn simple Spar-Tipps des Energiesparverbands zu befolgen. Die Raumtemperatur etwas senken, Stoßlüften statt Kippen, 120 statt 130 km/h auf der Autobahn fahren oder den Standby-Modus vermeiden, um nur ein paar davon zu nennen.
Konkretes Beispiel: Wird in einem Einfamilienhaus (200 Quadratmeter) die Temperatur von 23 auf 20 Grad gesenkt, können 240 Euro im Jahr eingespart werden. Durch einen Grad weniger können sechs Prozent an den Kosten gespart werden. Auch durch Stoßlüften anstelle von dauerhaft gekippten Fenstern sind rund 100 Euro an Einsparungen möglich. Dauerkippen kostet 50 Cent pro Tag und Fenster, wie der Energiesparverband vorrechnet. Je kälter es draußen ist, umso weniger lang muss gelüftet werden. Im Winter reichen in der Regel wenige Minuten aus.
Achleitner: „Ein Drittel des Gases brauchen wir für die Stromerzeugung. Daher hilft uns jede Kilowattstunde Strom, die wir jetzt sparen, auch dabei, weniger Gas zu verbrauchen. Alles, was wir jetzt an Strom sparen, können wir mehr an Gas einspeichern und so dafür sorgen, dass wir gut über den Winter kommen.“
Energiesparstraße am Urfahranermarkt
Viele Gemeinde gehen mit gutem Beispiel voran und haben schon entsprechende Maßnahmen gesetzt. So wurde die Straßen- und Objektbeleuchtung, welche einen großen Kostenfaktor darstellt, an den tatsächlichen Bedarf angepasst. Sofern noch nicht geschehen, sollte auf LED umgestellt werden. „Der Energiesparverband wird gezielt die oö. Gemeinden nochmals mit einem eigenen Schreiben über Energiespar-Tipps informieren“, sagt Achleitner.
Um noch mehr Menschen mit den Spartipps zu erreichen, wird es beim heurigen Urfahranermarkt (1.-9. Oktober) eine eigene Energiespar-Straße geben. Auf einer Länge von 15 Metern werden mehrere Mitarbeiter:innen den Besucher:innen für sämtliche Fragen zur Verfügung stehen.
Für Achleitner selbst ist die Energiespar-Offensive eine win-win-win-Situation. „Man spart Geld, spart Energie und schützt zudem auch noch die Umwelt.“