Corona-Impfstoff „Made in Austria“
„PreS-RBD“, so lautet die offizielle Bezeichnung des neuesten Erfolgs der MedUni Wien. Damit die heimische Alternative Comirnaty, Spikevax, Nuvaxovid und andere ebenso prominenten wie schwer auszusprechenden Impfstoffen der namhaftesten Hersteller erweitern kann, bedarf es allerdings noch klinischer Studien. Dass sich deren Finanzierung lohnt zeigen zum die bisherigen Daten zur verlässlichen Wirkung gegen sämtliche Virusmutationen – auch Omikron. Zum anderen birgt der Impfstoff die Möglichkeit, eine weitere Ausbreitung langfristig einzudämmen. „Er hat das Potenzial, eine sterilisierende Immunität gegen alte und neue Varianten zu erzielen, sodass es auch zu keiner Virusproduktion und Weitergabe mehr kommt“, erklärt Studienleiter Rudolf Valenta.
Mehrwert durch Erfahrung
Darüber hinaus profitieren sogenannte „Non-Responder“, also Menschen, bei denen eine Immunantwort auf die Impfung nur gering ist oder sogar gänzlich ausbleibt, von der Innovation. Denn die Expert:innen erwarten, dass die Betroffenen dank der sogenannten „T-Zell-Hilfe“ erstmals zuverlässig geschützt werden könnten. Selbes gilt für Genesene, die als Reaktion auf ihre Erkrankung keine RBD-spezifischen Antikörper gebildet haben. Das Problem hierbei ist das dauerhaft hohe Risiko einer erneuten Ansteckung, welches immerhin jede:n Fünfte:n betrifft, nachdem die Coronainfektion bereits auskuriert wurde und man offiziell den Genesenenstatus innehat.
Mit ein Grund für die bahnbrechenden Vorteile des Impfstoffes made in Austria ist der große Erfahrungsschatz der Forscher:innen. Seit vielen Jahrzehnten befasst man sich an der MedUni Wien mit der Entwicklung von Allergieimpfstoffen – speziell auch mit PreS-Varianten, die sich so immer wieder als wirksam und sicher bestätigen ließen. Konkret wurde in diesem Fall eine Kombination aus einem Corona- und einem Hepatitis-B-Impfstoff hergestellt. Das Ergebnis: Ein heimischer Impfstoff, der möglicherweise wirksamer und vielseitiger einsetzbar ist als die derzeit bekanntesten Alternativen.
„Der Impfstoff ist darauf ausgelegt, wiederholte Injektionen zum Aufbau einer nachhaltigen sterilisierenden Immunität möglich zu machen und könnte in allen Alters- und Risikogruppen zum Einsatz kommen“, so Valenta. Den bisher erhältlichen Impfstoffen könnte er zudem bei der Produktion neutralisierender Antikörper überlegen sein. Ist die Zulassung erfolgreich, leistet Österreich somit vermutlich einen großen Beitrag zum „Zusammenleben“ mit dem Coronavirus – auch weit über die eigenen Grenzen hinaus.