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Jeder, der jetzt aufspringt, hat einen Startvorteil

Der LKW der Zukunft fährt nicht mit Diesel. So weit, so klar. Doch ob man elektrisch, synthetisch oder doch mit Wasserstoff fährt, wird noch heftig diskutiert. Dabei gibt es im Wettrennen in Sachen Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz schon jetzt eine klare Nummer eins: den E-LKW. Ein Zoom-Meeting mit dem Verkehrsexperten Michael Schwendinger vom VCÖ.

Was muss getan werden, um den Güterverkehr zu optimieren?

Michael Schwendinger: Vermeiden, verlagern, verbessern. Der verträglichste Kilometer ist der nicht gefahrene Kilometer. Bei Langstrecken ist das Verlagern des Güterverkehrs auf die Schiene ein Muss. Und da sich nicht alles auf die Schiene verlagern lässt, braucht es Verbesserungen auf der Straße.

Basierend auf Ihren bisherigen Recherchen – welche Antriebstechnik favorisieren Sie?

Michael Schwendinger: Meine Sicht ist hier sehr unemotional: Ich orientiere mich an der Effizienz und Klimaverträglichkeit. Die alles entscheidende Ressource unserer Zeit ist die erneuerbare Energie. Alle Wirtschaftsbereiche brauchen Energie, was bedeutet, dass man überall die effizienteste Energieform einsetzen muss. Und im Straßengüterverkehr ist das der elektrische Strom.

Strom, Wasserstoff, E-Fuels – können Sie hier Vergleichszahlen nennen?

Michael Schwendinger: Gehen wir vom Gesamtwirkungsgrad aus, dann beträgt dieser beim E-LKW ungefähr 77 Prozent, beim Wasserstoff 33 Prozent und bei E-Fuels 23 Prozent. E-LKW sind somit zwei- bis dreimal so effizient wie Wasserstoff-LKW. Ich bin nicht generell gegen Wasserstoff. Es gibt einige Nischenbereiche, wo eine sehr hohe Energiedichte benötigt wird. Wo extrem große Lasten bewegt werden müssen, wie im Bauwesen oder „offroad“ etwa. Das Gros der Arbeitsleistung kann aber mit dem E-Antrieb abgedeckt werden. Was übrigens kein spezieller Wunsch von mir, sondern durch Forschung belegt ist.

Der E-LKW ist effizienter – und auch wirtschaftlicher?

Michael Schwendinger: Das in Berlin ansässige International Council on Clean Transportation (ICCT) hat in einer Studie die Gesamtwirtschaftlichkeit von LKW durchgerechnet, dabei Parameter wie Anschaffungskosten, Verbrauch, Treibstoffkosten, Versicherungen und mehr berücksichtigt. Das Ergebnis war überraschend klar. E-LKW sind insgesamt kostengünstiger als Diesel-LKW. Auch ohne staatliche Förderungen und Zuschüsse! Wenn man auf Wasserstoff setzt, muss man mit Mehrkosten rechnen und auch in Zukunft auf Subventionen hoffen.

Mit dem Wissen um all diese Daten – warum setzt man dann nicht generell auf „Elektro“?

Michael Schwendinger: In vielen Köpfen steht noch das Thema Reichweite an erster Stelle. Man liest vom wasserstoffbetriebenen LKW mit 1.000 Kilometern Reichweite. Und mag sich als Unternehmer damit sicherer fühlen. Nur braucht man diese in der Regel nicht. Zwei Zahlen dazu: Die LKW im Regionalverkehr fahren in Europa im Schnitt 290 Kilometer pro Tag, Sattelschlepper pro Tag 530 Kilometer. Zudem müssen LKW-Lenker:innen laut EU-Gesetz nach 360 Kilometern eine Pause von 45 Minuten einlegen. In dieser Zeit kann man den LKW gut zwischenladen.

Welche Entwicklungen beobachten Sie in der Automobilbranche und der Wirtschaft?

Michael Schwendinger: LKW-Hersteller wie Daimler, Scania, MAN oder Volvo setzen verstärkt auf Elektro-LKW. Sie rechnen bis 2030 mit einem Anteil von 40 bis 60 Prozent Elektro-LKW. Zur Wirtschaft ein Beispiel: REWE hat gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut eine interessante Machbarkeitsstudie für das Filialnetz in Berlin und Umland durchgeführt. Können 200 LKW mit mehr als zwölf Tonnen Gewicht die über 500 Filialen auch elektrisch beliefern? Das Ergebnis: Mit den heute verfügbaren Modellen könnten jetzt schon alle Filialen in Berlin sowie 50 Prozent des Umlandes beliefert werden.

Wer nachrechnet, sieht die Machbarkeit von E-Mobilität – auch im Güterverkehr.

Michael Schwendinger: Ja, genau. Meine Empfehlung an die Unternehmen ist, sich den konkreten Bedarf anzusehen. In vielen Fällen wird es eine Umstellung von Abläufen brauchen, was das Zwischenladen oder die Routengestaltung betrifft, doch es ist machbar.

Was braucht es jetzt, um die Umstellung auf E-Mobilität zügiger voranzutreiben?

Michael Schwendinger: Es braucht klare Rahmenbedingungen und EU-Regelungen. Denn das bringt den Unternehmen die Investitions- und Planungssicherheit, die sie für ihre Mobilitätsstrategie brauchen. Sie müssen die Sicherheit haben, dass parallel zu ihrer eigenen Umstellung überregional an der nötigen Ladeinfrastruktur gearbeitet wird! Derzeit werden in der EU zwei sehr wichtige Gesetzesregelungen verhandelt: Erstens die Richtlinie für den Aufbau der alternativen Energieinfrastruktur und zweitens das Festlegen von CO2-Standards für Nutzfahrzeuge. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass die EU ambitionierte Ziele hat. Und für echte Klarheit sorgt, welche Technik noch weiter erforscht, optimiert und entwickelt wird. Der Sieger steht schon fest, jetzt sollte man sich auf seinen Ausbau und alle offenen Fragen konzentrieren._

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Effizienz rechne ich mit den E-Motoren.

Michael Schwendinger Verkehrsexperte, VCÖ

Who?

Michael Schwendinger ist seit sechs Jahren beim VCÖ beschäftigt und zuständig für die Themen Güterverkehr, öffentlicher Verkehr und bewegungsaktive Mobilität. Der VCÖ ist eine Mobilitätsorganisation mit Sitz in Wien, die auf Mobilität und Transport spezialisiert ist. Ziel ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem.

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