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Neue Angebote der Vinzenz Gruppe

Vinzenz Gruppe: Rückblick, Ausblick und Learnings der Coronakrise

Die Vinzenz Gruppe möchte Covid-PatientInnen Angebote für alle Phasen einer Covid-19 Erkrankung machen. Ihre Einrichtungen behandeln nicht nur PatientInnen mit einem schweren Krankheitsverlauf auf der Akut- und Intensivstation, sondern haben auch Programme für Betroffene mit Post-Covid-Syndrom und Long-Covid entwickelt.

Seit Ausbruch der Pandemie haben die Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe in Wien und Oberösterreich über 3.213 Covid-19 PatientInnen versorgt. Alle Krankenhäuer haben dafür einen Beitrag geleistet – selbst das Orthopädische Spital Speising hat für die Versorgung von Covid-PatientInnen in Wien Intensivbetten zur Verfügung gestellt.

Post-Covid-Therapien

Im Rahmen des Wiener Krisenplans hat sich das Herz-Jesu Krankenhaus schon sehr früh auf die Akutrehabilitation von PatientInnen mit einem Post-Covid-Syndrom konzentriert. Dabei handelt es sich um PatientInnen, die gerade einen akuten Krankheitsverlauf durchgemacht haben. Die ersten betroffenen PatientInnen hat das Haus bereits im vergangenen Oktober aus den Krankenhäusern der Vinzenz Gruppe und des Wiener Gesundheitsverbundes übernommen. Seither haben im Herz-Jesu Krankenhaus über 300 PatientInnen die Akute Intensivierte Rehabilitation (AIR) erhalten. „Die Akutrehabilitation ist nicht mit einer üblichen Rehabilitation zu vergleichen. Patienten, die schwer an Covid-19 erkrankt waren, kommen mit einer deutlich eingeschränkten Lungenfunktion sowie sehr geringer Belastbarkeit zur Akutrehabilitation. Daher ist die Aufenthaltsdauer dieser Patienten auch sehr lange“, erklärt Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe. Durchschnittlich bleibt ein Patient 21 Tage in stationärer Betreuung. Zum Vergleich: nach einer Hüftoperation beträgt die Aufenthaltsdauer in Krankenhäusern der Vinzenz Gruppe ca. drei bis fünf Tage und die allgemeine Verweildauer durchschnittlich vier Tage.

Therapien für Long COVID

Zusätzlich zum Post-Covid-Syndrom wird Long-Covid zu einer immer größeren Herausforderung. „Rund jeder zehnte Covid-Patient ist davon betroffen und zwar unabhängig davon, ob er einen leichten oder schweren Krankheitsverlauf hatte“, berichtet Heinisch. Die akute Infektion ist zwar überstanden, Symptome wie zum Beispiel Atembeschwerden, Herzrasen, chronische Erschöpfung halten jedoch oft noch monatelang an.

Auch hier haben die Einrichtungen der Vinzenz Gruppe spezielle Therapieprogramme entwickelt. Das Wiener Herz-Jesu Krankenhaus hat eine Terminambulanz für PatientInnen eingerichtet, die unter Symptomen von Long-Covid leiden und weiterhin Nachkontrollen und Untersuchungen brauchen. „Die Betreuung von Long-Covid Patienten ist sehr komplex – da ist eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung von verschiedensten Berufsgruppen notwendig“, so Heinisch weiter. Zudem plant das Herz-Jesu Krankenhaus eine spezielle Long-Covid-Tagesklinik. Betroffene PatientInnen finden dort eine mehrwöchige ambulante Betreuung.

Psychosomatisches Angebot

Viele PatientInnen, die eine Covid-19 Erkrankung durchgemacht haben, leiden nicht nur unter körperlichen, sondern auch psychischen Folgen wie Angststörungen, Depressionen, Panikattacken oder einem posttraumatischen Stresssyndrom. Diesen PatientInnen bietet das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien ein spezielles psychosomatisches Therapieprogramm. Das Programm findet zweimal pro Woche ambulant statt und dauert sechs Wochen. Es besteht aus verschiedenen psychotherapeutischen Modulen, sowie medizinischer Visite, körperlicher Betätigung (Training), Entspannung und Einzelpsychotherapie.

„Unsere gemeinnützigen Krankenhäuser suchen ständig Antworten auf die ,Not der Zeit‘“, fasst Heinisch zusammen. „Daher wollen wir zusätzlich zur akuten Covid-Betreuung auch PatientInnen mit schwerem Covid-19-Verlauf Therapien für die Behandlung von Langzeitfolgen anbieten.“

Digitalisierung und Innovation

Der Blick auf morgen prägt prinzipiell die Strategie der Vinzenz Gruppe. „Wir sind Zeitzeugen eines grundlegenden Wandels in der Gesundheitsversorgung“, erklärt Heinisch. Der medizinische Fortschritt, Digitalisierung und Technologisierung verursachen eine wahre Revolution bzw. „Disruption“. „Die Zukunft des Gesundheitssystems geht immer mehr in Richtung Prävention und ständige Begleitung im Leben durch Gesundheitsdienstleister“, so Heinisch. Heute entscheidet das System, wo Gesundheitsdienstleistungen angeboten werden. In Zukunft wird die Entscheidung, wo der optimale Ort für ein Service ist, immer mehr von den PatientInnen bestimmt werden. „Das kann bei einfachen Fragen das eigene Wohnzimmer sein, bei akuten oder komplexen Krankheiten wird aber weiterhin das Krankenhaus der richtige Behandlungsort sein.“

Gesundheitsparks

Diese neuen medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten erfordern eine stärkere Vernetzung von allen Beteiligten. Die Vinzenz Gruppe fördert diese Vernetzung im Rahmen von sogenannten Gesundheitsparks, die rund um ihre Krankenhäuser entstehen. ExpertInnen aus Vorsorge, Therapie, Pflege und Rehabilitation sowie gesundheitsorientierte DienstleisterInnen und ausgewählte Fachgeschäfte bilden dort Netzwerke, um PatientInnen im ambulanten Bereich Angebote für Gesundheit und Wohlbefinden zu machen. Gleichzeitig setzt die Vinzenz Gruppe auf Digitalisierung und Innovation. „Wahrscheinlich wird schon sehr bald die Losung lauten: digital vor ambulant vor stationär“, sagt Heinisch. Dabei ist für den Geschäftsführer des Trägers christlicher, gemeinnütziger Krankenhäuser ein Gebot unumstößlich: „Die Beziehung von Mensch zu Mensch, muss intakt bleiben und wir müssen darauf achten, dass niemand ausgeschlossen wird, der nicht das Know-how oder den Netzzugang hat.“

Eckdaten 2020

Die Vinzenz Gruppe ist einer der größten privaten Träger von gemeinnützigen Gesundheitseinrichtungen in Österreich. Mit ihr sind sieben Krankenhäuser, mehrere Pflegeeinrichtungen sowie stationäre und ambulante Rehabilitationszentren verbunden. Gemeinsam mit ihren rund 8.500 Mitarbeitenden machte die Vinzenz Gruppe 2020 einen Umsatz von EUR 855 Mio. Ihr Versorgungsanteil lag in Wien bei 17 Prozent und in Oberösterreich bei 23 Prozent. Insgesamt haben die Krankenhäuser im Vorjahr 145.048 stationäre und 416.235 ambulante Patienten betreut.

Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe.