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Hofer startet Innovationszentrum mit FH OÖ

Hofer startet Innovationszentrum mit FH Oberösterreich

Wo bisher die IT-Abteilung des Lebensmittelhändlers Hofer ausgelagert war, werden Logistik-Studenten zusätzlich bald Strategien für den Handel der Zukunft erarbeiten. Dazu wurde in Eberstalzell, nahe der Unternehmenszentrale Sattledt, eine ehemalige Industriehalle zu einem Innovationszentrum umgebaut: Im „Alpha Retail Network“ will man fit für die Digitalisierung des Handels werden.

Knapp ein Jahr dauerte der Umbau einer ehemaligen Photovoltaikfabrik, bereits in diesem Herbst soll das neue Forschungs- und Innovationszentrum in Eberstallzell auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern seinen Betrieb aufnehmen. Hofer hat dafür über zehn Millionen Euro investiert und will dort gemeinsam mit dem Logistikum der Fachhochschule (FH) Oberösterreich die Digitalisierung des Handels und dessen Logistik erforschen. Das Gebäude soll eine Art Begegnungszone von Wirtschaft und Wissenschaft sein: Zum einen ein moderner Arbeitsplatz für Hofer-Mitarbeiter (derzeit arbeiten dort 150 Personen in der IT-Abteilung), zum anderen ein Raum für Lehre und Forschung der FH. Derzeit sind in Eberstalzell 150 IT-Mitarbeiter angesiedelt, künftig sollen noch mehr als 230 Arbeitsplätze aus den Bereichen Supply-Chain-Management sowie Logistik und Services besetzt werden. Die FH wird als Untermieter mit etwa 50 Mitarbeitern einziehen und es gibt Platz für weitere Partnerunternehmen.

Neuer FH-Lehrgang ab Oktober

Dass durch dieses Projekt zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, ist für Landeshauptmann-Stellvertreter und Wirtschaftsreferent Michael Strugl aber nur ein Zusatzeffekt: „Es passiert viel mehr. Mit der FH als größte Logistikforschungseinheit Österreichs und Hofer als Lead-Partner ist das ein Musterprojekt für innovative Lösungen.“ Finden wolle man diese Lösungen etwa auch im Spannungsfeld zwischen digitalem und stationärem Handel: „Die bisherigen Modelle für Online-Lebensmittelhandel sind nicht ökonomisch“, sagt Hofer-Generaldirektor Günther Helm. Derzeit taste man sich mit Lieferungen von „unkomplizierten“ Produkten heran, die es nicht in den Filialen, sondern online zu kaufen gibt. „Die Lieferkette ist ein großes Kostenthema – wer sie optimieren kann, hat Wettbewerbsvorteile“, so Helm.

Die FH wird die Räumlichkeiten in Eberstalzell bereits ab Oktober unter anderem für einen neuen, berufsbegleitenden Studiengang „Digital Logistics and Transport Management“ mit derzeit 20 Studierenden nutzen. „Wir haben den Grundgedanken, dass Material gleich fließen soll wie Information. Alles was notwendig ist, um das zu erreichen, wird in diesem Lehrgang behandelt“, erklärt Franz Staberhofer vom Logistikum der FH Oberösterreich. Ein zweiter Studiengang, der das Thema Handel aufgreifen soll, sei bereits in Planung. Hier sei man aber noch vom Budget abhängig.

Über Hofer

Die Hofer-Gruppe umfasst rund 900 Filialen in Österreich, der Schweiz, Ungarn, Slowenien und Italien mit insgesamt über 20.000 Mitarbeitern, wobei sich davon 480 Filialen und mehr als 11.000 Mitarbeiter in Österreich befinden. 2017 erzielte der Lebensmittelhändler mit einem Marktanteil von knapp 21 Prozent (ohne Drogeriefachhandel) in Österreich einen Umsatz von über vier Milliarden Euro. In den vergangenen fünf Jahren wurden 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Am Standort Sattledt in Oberösterreich, wo sich unter anderem die Hauptniederlassung sowie eine von sieben Zweigniederlassungen inklusive Logistikzentrum befindet, arbeiten über 1.150 Personen. Insgesamt gibt es in Oberösterreich 2.700 Hofer-Mitarbeiter und 78 Filialen.

von links: Hofer-Generaldirektor Günther Helm, Franz Staberhofer, Leiter Logistikum der FH Oberösterreich, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl präsentierten am 7. September das neue Innovationszentrum „Alpha Retail Network“ in Eberstalzell.