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Was man mit einer Schaufel, Werkzeug und einer Glühbirne anfangen kann? Ein international erfolgreiches Familienunternehmen führen. Zumindest, wenn es nach Hennlich geht.
Im „Oval Office des Innviertels“, einem Meetingraum der Firma Hennlich am Standort Suben, treffen wir die drei Geschäftsführer, die hier tagtäglich daran tüfteln, das Familienunternehmen Schritt für Schritt weiterzutreiben. „Hätte sich dein Urgroßvater diese Zukunft vorstellen können, als er Hennlich gründete?“, fragen wir Markus Zebisch, den Urenkel des Gründers. Für Markus ist klar, dass die Vision einer zukunftsorientierten Firma schon damals in den Grundsteinen lag – auch wenn die Entwicklung durch die Kriegsjahre gebremst wurde. Er ist überzeugt, dass sein Urgroßvater heute stolz auf das Unternehmen wäre: Hennlich ist längst ein international agierendes Unternehmen, das dennoch fest auf seinem familiären Fundament steht. Und wie dieses Fundament jeden Tag weiter aufrechterhalten wird? Mit Werkzeug, Schaufel und Glühbirne.
#Anpacken
Markus blickt auf das Werkzeug, das vor ihm auf dem Tisch liegt. Ein Symbol des ständigen Fortschritts des Unternehmens. „Man muss im Leben wissen, dass man sich selbst helfen kann“, erklärt er. Schon als Jugendlicher schraubte er an alten Autos und hatte Freude daran, Dinge zu reparieren und zu optimieren. Dieser pragmatische Ansatz prägt auch seine jetzige Arbeit. Wenn ein Problem auftaucht, packt er beherzt selbst an – und wenn’s mal hakt, ist WD-40 für ihn die Geheimwaffe, die alles wieder geschmeidig macht. Doch die Entscheidung, in die Fußstapfen seines Vaters und Urgroßvaters zu treten, war für ihn nicht immer klar. „Ich wollte nie als Sohn meines Vaters ins Unternehmen kommen“, erklärt er seinen Werdegang. Zunächst wollte er Erfahrungen außerhalb der Familienfirma sammeln und sich in anderen beruflichen Umfeldern beweisen. Doch schließlich fiel die Entscheidung doch, ins Unternehmen seiner Familie einzusteigen. Mit Respekt vor dem Erbe und dem Ehrgeiz, neue Impulse zu setzen, leitet er Hennlich heute auf seine Weise – bodenständig, innovativ und zugleich pragmatisch.
#Weitergraben
Doch nicht nur Markus hat eine starke persönliche Verbindung zum Unternehmen. Gerhard Schwarz, der seit den 90er Jahren in verschiedenen Rollen mit Hennlich verbunden ist, zeigt auf die Schaufel auf dem Tisch, die seine Arbeitsphilosophie spiegelt. Für ihn steht sie für Ausdauer und die Bereitschaft, sich auch durch schwierige Aufgaben durchzuarbeiten. Als Kind auf einem Bauernhof aufgewachsen, musste er mit seinen Geschwistern oft tagelang auf sumpfigen Wiesen schaufeln, um sie trocken zu legen – ohne zu wissen, wann das Ziel erreicht sein würde. Diese Ausdauer hat er auch heute noch beibehalten. Bereits nach der Schule startete Gerhard in der Schärdinger Firma. Nach einem zehnjährigen Abstecher ins Ausland, um Erfahrungen zu sammeln, zog es ihn 2014 wieder zu Hennlich zurück, wobei er nie den Kontakt zu seiner beruflichen Familie verloren hatte. Die Werte, für die die Firma stand, überzeugten ihn, zurückzukehren. Die Schaufel erinnert ihn daran, dass auch scheinbar endlose Projekte durch Geduld und stetiges Anpacken vorankommen. „Mit jedem Schaufelstich geht was weiter.“ Diese Hartnäckigkeit hilft ihm, neue Produktlinien und Märkte zu erschließen und die internationale Ausrichtung des Unternehmens voranzutreiben.
#Dem Licht folgen
Peter Doblhammer, der dritte Geschäftsführer im Bunde, fand nach einem langen Weg durch die Welt der Großkonzerne vor über 20 Jahren zu Hennlich – und hier schließlich seine „neue Heimat“. Für ihn ist die Glühbirne ein symbolischer Gegenstand, der seine Arbeitsphilosophie treffend darstellt. Inspiriert von dem bekannten Zitat des Wirtschaftsexperten Oren Harari: „Das elektrische Licht entstand nicht durch die kontinuierliche Verbesserung der Kerze“ betont er, dass wahre Innovation darin besteht, alte Denkweisen hinter sich zu lassen und neue Ansätze zu verfolgen. Die Glühbirne steht somit nicht nur für Fortschritt, sondern auch für die Fähigkeit, sich ständig weiter zu entwickeln, neue Lösungen zu finden und gleichzeitig seinen Werten treu zu bleiben. Schon nach den ersten Gesprächen mit dem Unternehmen spürte er: „Das Werteverständnis der Firma stimmt mit meinem zu 90 Prozent überein. Ich brauche keine Rolle spielen, und deshalb macht mir die Arbeit so viel Spaß.“
Tatkraft, Werte und Beständigkeit
Werkzeug, Glühbirne und Schaufel – oder Tatkraft, Wertorientierung und Beständigkeit – sind also das Erfolgsrezept von Hennlich. Es hat das Unternehmen nicht nur regional verankert, sondern auch international erfolgreich gemacht. Trotz globaler Präsenz bleibt der familiäre Geist erhalten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor: die starke Unternehmenskultur, die über geschäftliche Beziehungen hinausgeht. „Das ist das, was man nicht aus den Augen verlieren darf“, betont Markus und spricht über die Menschlichkeit, die im Unternehmen großgeschrieben wird. Respekt, Zusammenhalt und Wertschätzung prägen den Alltag. „Es ist selbstverständlich, dass Kolleginnen und Führungskräfte gemeinsam an den Herausforderungen arbeiten und sich dabei auf Augenhöhe begegnen.“ Diese Kultur basiert auf Vertrauen und dem Verständnis, dass jeder Einzelne ein unverzichtbarer Teil des großen Ganzen ist.
Redaktion
Fotos
Gerald Bischof