Wirtschaftskammer präsentiert Bildungsstrategie 2030
„Bildung ist der zentrale Ansatz, um den Arbeitskräftebedarf decken zu können“, erklärt Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ. Deswegen hat man eine Bildungsstrategie 2030 erstellt, deren Ziel es ist, das Bildungssystem weiterzuentwickeln. „Wir wollen mehr Menschen in den wichtigen MINT-Bereich locken, die Digitalisierung und Internationalisierung voranzutreiben sowie die duale Ausbildung weiter auszubauen.“ Angesetzt werde schon in den Volksschulen. Technische Fähigkeiten sollen mehr in den Vordergrund rücken – und das geschlechterübergreifend. Außerdem gelte es mehr Lehrkräfte zu gewinnen sowie bestehende HTLs, Fachhochschulen und Unis weiter auszubauen.
Digitalisierung und Internationalisierung
„Europa ist nicht mehr Mittelpunkt der Welt und wir sind nicht darauf vorbereitet“, sagt Rudolf Mark, Bildungssprecher der Sparte Industrie der WKOÖ. Die Fremdsprachenkenntnisse der Bewerber würden seit Jahren sinken. Das soll sich wieder ändern. Außerdem müsse man Berufsbilder regelmäßig aktualisieren und an den Fortschritt, zum Beispiel im Bereich Digitalisierung, anpassen.
Duale Ausbildung stärken
„Die Lehre ist eine internationale Erfolgsgeschichte. Das hemmt uns aber in der Entwicklung. Zu lange hat man auf die Erfolge des Systems verwiesen, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen“, erklärt Mark. Nun beginne man damit, das duale Prinzip aus Lehre und Praxis auch auf die Fachhochschulen umzulegen . Im Herbst startet an der Fachhochschule Oberösterreich der duale Studiengang „Intelligente Produktionstechnik“, der gemeinsam mit 17 Leitbetrieben entwickelt wurde. Die KTLA, eine Kombination aus Lehre und HTL-Matura, sowie das CAP, eine Kombination aus Lehre zum Mechatroniker und der AHS-Oberstufe, sind weitere neue duale Angebote. Denn Wissen allein sei zu wenig, man müsse es auch anwenden können.
„Bildung ist für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich einer der wichtigsten Standortfaktoren.“
Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie, WKOÖ