Was macht der Klimawandel mit unserer Gesundheit?
Was passiert, wenn der Klimawandel unsere Gesundheit auf eine Weise bedroht, auf die wir nicht vorbereitet sind? Autor, Journalist und Markenberater Eckard Christiani beschäftigt sich genau damit in seinem fünften Band „Gesundheit“ der Buchreihe „Morgen – Wie wir leben wollen“. So viel vorweg: Gute Ernährung, mehr Bewegung und Rezepte allein helfen wohl nicht mehr aus, um den Herausforderungen des Klimawandels gesund begegnen zu können.
> Unsere Ernährung im Klimawandel
Viel Gemüse, bunte Kräuterteller, Nüsse und Hülsenfrüchte, wenig Fleisch, kaum Alkohol. Das alles wissen wir längst, die Ernährungsmedizin predigt es auf und ab. Doch der Klimawandel beeinflusst auch unsere Ernährungsvielfalt und -sicherheit. Ernteausfälle durch extreme Wetterereignisse, veränderte Anbaubedingungen und die Verbreitung von Schädlingen bedrohen unsere Lebensmittelversorgung. Die Frage daher: Wie sollen wir uns gesund ernähren, wenn die Basis unserer Nahrung bedroht ist?
> Die eigentliche Bedrohung durch Hitze
Unser Körper ist ein fein abgestimmtes Instrument, das am besten bei gemäßigten Temperaturen funktioniert. Steigen die Außentemperaturen jedoch auf über 40 Grad Celsius und wird die Luft feucht und drückend, geraten wir an unsere Grenzen. Unser Körper ist nicht mehr in der Lage, durch Schwitzen seine Körpertemperatur zu regeln. Das ist Physik, darüber lässt sich nicht diskutieren. Hitzewellen können zu Dehydration, Hitzeschlägen und sogar zum Tod führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit chronischen Krankheiten – und diejenigen, die in den wärmeren Regionen der Erde wohnen.
> Neue Krankheitsüberträger
Einige Insekten, wie etwa die Tigermücke, haben für sich neue Regionen entdeckt, die früher für sie aufgrund klimatischer Bedingungen ungeeignet waren. Ursprünglich in den südostasiatischen Urwäldern beheimatet, haben sich die Lebensbedingungen für die Plagegeister in einigen Regionen Österreichs und Deutschlands verbessert, was zu ihrer Ausbreitung geführt hat. Sie können insbesondere in Gebieten mit stehendem Gewässer gefunden werden. Der Klimawandel macht’s möglich. Die Tigermücke und andere Insekten sind nicht nur für die Ausbreitung von Krankheiten und Krankheitserregern wie dem Dengue-Fieber und dem Zika-Virus verantwortlich, auch das ökologische Gleichgewicht kann gestört und lokale Ökosysteme gefährdet werden.
> Unsere Atemwege in Gefahr
Doch nicht nur exotische Krankheiten bedrohen uns. Auch altbekannte Krankheitsbilder wie Asthma und Allergien können sich durch den Klimawandel verschlimmern. Luftverschmutzung und Pollenflug könnten verstärkt werden, was zu einer Zunahme von Atemwegserkrankungen führt.
> Herzensangelegenheit Klimawandel
Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnten häufiger auftreten, da Hitzewellen und extreme Wetterereignisse den Körper stark belasten und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.
> Psychische Gesundheit unter Druck
Nicht nur körperliche Leiden werden durch die Klimakrise verstärkt, auch die psychische Gesundheit leidet unter dem stetigen Druck der Veränderungen. Die ständige Sorge um die Zukunft, das Gefühl der Ohnmacht angesichts der drohenden Gefahren, der Verlust von geliebten Orten und Lebensweisen – all das belastet unsere Psyche und kann zu schweren psychischen Erkrankungen führen. Eine Studie der American Psychological Association ergab, dass bereits jetzt viele Menschen unter Angstzuständen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen aufgrund des Klimawandels leiden._
FAZIT
Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr, sondern eine unmittelbare Gefahr für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammenarbeiten, um den Klimawandel einzudämmen und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Maßnahmen wie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheitssysteme sind unerlässlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen weltweit zu schützen. „Wir müssen erkennen, dass es jetzt nicht nur um unsere persönlichen Entscheidungen geht, sondern auch um das große Ganze“, fasst Eckard Christiani seine Recherchearbeit zusammen. „Wenn wir gemeinsam handeln, können wir eine gesündere Zukunft für uns alle schaffen.“
Redaktion
- Gastautor Eckard Christiani und Susanna Winkelhofer
Fotos
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