

2040 werden in Oberösterreich 40 Prozent mehr Menschen Pflegeleistungen benötigen als heute. Eine demografische Zeitbombe mit Ansage. Was ist die Antwort darauf? Das fragen wir Sozial-Landesrat Christian Dörfel.
Stellen wir uns mal vor, es ist 2040. Früher Morgen. Wir wachen in einem oberösterreichischen Dorf auf. Das Smarthome-System hat bereits die Medikamente für den Tag vorbereitet, während im Gemeinschaftsraum nebenan die ersten Nachbarn beim Frühstück sitzen. Die 24-Stunden-Betreuungskraft grüßt uns freundlich. Ein idealistisches Zukunftsszenario? Vielleicht. Aber genau solche neuen Wohnformen könnten Teil der Lösung für die kommenden Pflegeherausforderungen sein.
„Die aktuelle Situation ist kein Pflegenotstand“, stellt Landesrat Christian Dörfel gleich mal klar. Es gebe keine akute Notlage in der Versorgung älterer Menschen. „Die Alterung der Bevölkerung ist aber eine große Herausforderung.“ Und dieser will man in Oberösterreich mit der Gesamtstrategie „Pflege in Oberösterreich 2040“ begegnen. Drei Säulen sollen die Last tragen: die Fachkräftestrategie zur Gewinnung von neuen Pflegekräften, die neue „Pflege- und BetreuungsManagement GmbH“ (als eigene Anlaufstelle für die Personalgewinnung) und die Betreuungsarchitektur 2040. „Mit der Betreuungsarchitektur wollen wir neue Pflegemodelle ergänzend zum stationären und mobilen Angebot“, sagt Dörfel und erzählt von vielen innovativen Projekten, die derzeit geprüft werden. „Die besten wollen wir zur Serienreife bringen und in einer Art Baukastensystem gesamthaft anbieten.“ Denn es gehe auch darum, dass die Pflege leist- und finanzierbar bleibe.
Was wünschen Sie sich persönlich, Herr Dörfel?
Mein Ziel ist, dass wir unsere Gesellschaft auf örtlicher Ebene oder im Stadtteil zu einer sorgenden Gemeinschaft weiterentwickeln. Als Land übernehmen wir Verantwortung, Pflege ist aber eine Gemeinschaftsaufgabe, auch generationenübergreifend. Das bedeutet für mich auch, dass wir die pflegenden Angehörigen gut unterstützen.
Gleichzeitig geht es auch darum, wer den Pflegeberuf überhaupt ausüben möchte. „Wir sind bei der Ansprache junger Menschen für die Pflege sehr erfolgreich. Wir konnten die Anzahl der Absolventen für Pflegeberufe seit 2022 um 30 Prozent steigern, unsere Ausbildungslehrgänge sind voll.“ Das liege auch an der Präsenz auf Berufsmessen und verbesserten Arbeitsbedingungen. Auch neue Berufsbilder wie jene der Stützkräfte würden sehr gut angenommen werden. Digitale Lösungen würden menschliche Pflege nicht ersetzen, ist Dörfel überzeugt. „Aber sie können wesentlich dazu beitragen, das Pflegepersonal zu entlasten.“
Die Zukunft der Pflege wird also wohl nicht allein durch Behörden, Technologien oder Fachkräfte gesichert werden können. Sie wird ein neues gesellschaftliches Miteinander erfordern. Ob eine zunehmend individualisierte Gesellschaft bereit dazu sein wird? Fangen wir doch am besten bei uns selbst an. Heute schon die betagte Nachbarin gefragt, wie es ihr geht?_
Antje Wolm
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