OÖ: Gründungsboom im Krisenjahr
Bei der Jahres-Arbeitslosenrate 2020 weist Oberösterreich mit 6,5 Prozent den niedrigsten Wert aller Bundesländer auf – gefolgt von Salzburg mit 7,3 Prozent und Vorarlberg mit 7,7 Prozent. Bundesweit betrug die Arbeitslosenquote 9,9 Prozent. Auch im Februar 2021 sind hierzulande mit Abstand am wenigsten Menschen arbeitslos – mit 6,9 Prozent ist man deutlich vor Vorarlberg (8,6 Prozent) und Steiermark (9 Prozent). „Die aktuellen Zahlen und die Zahlen aus dem vergangenen Jahr sind natürlich trotzdem immer noch zu hoch, im Bundesländervergleich ist Oberösterreich aber am besten durch die Krise gekommen“, sagt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Die Zahlen würden aber in die richtige Richtung gehen: Mit 656.000 Beschäftigten gibt es 1.000 Beschäftigte als noch vor einem Monat.
10,3 Prozent mehr Gründungen als im Vorjahr
Eine der größten Überraschungen für die heimische Politik war der Gründungsboom 2020. Während die Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 zu einem deutlichen Rückgang bei Unternehmensgründungen führte, stiegen die Zahlen im dritten und vierten Quartal massiv an. Insgesamt wurden im Krisenjahr 5.365 gewerbliche Unternehmen gegründet, gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung von 10,3 Prozent. „Damit hatten wir nicht gerechnet, wir waren eigentlich davon überzeugt, dass es zu einem Rückgang bei den Gründungen kommen würde“, sagt Achleitner.
Die relativ guten Zahlen in Oberösterreich dürften jedoch nicht über den Gesamtzustand hinwegtäuschen. „Insgesamt war 2020 für die Wirtschaft natürlich ein katastrophales Jahr, durch Hilfen und dem Gegensteuern der Politik sind wir aber einigermaßen gut durchgekommen“, sagt Achleitner. 2021 soll das Jahr des Comebacks für die heimische Wirtschaft werden – gute Anzeichen gäbe es dafür bereits.