Für Business Angels: Künstliche Intelligenz empfiehlt Start-ups
Explainable Artificial Intelligence (XAI), also erklärbare KI, beschäftigt sich mit der zentralen Frage, ob Lernalgorithmen für Künstliche Intelligenz nicht nur die Genauigkeit von Prognosen verbessern, sondern zugleich auch Interpretationen liefern können. Die Erklärungen der verbesserten Prognosen würden das Vertrauen in die daraus abgeleiteten Entscheidung deutlich erhöhen. Das Prinzip der XAI lässt sich dort anwenden, wo solides Basiswissen über das zu lösende Problem vorhanden ist.
„Man verwendet einen konventionellen Algorithmus und gibt nur so viel KI dazu, als für eine verbesserte Prognose notwendig ist. Die Voraussagen werden damit nicht besser, aber qualitativ erklärt. Wie dem Schulkind, das von der Lehrkraft den korrigierten Aufsatz erhält, hilft es wenig, dass die Fehler angestrichen sind. Das Kind lernt nichts daraus. Ergänzt man die Info, wie man den Fehler nächstes Mal vermeiden kann, bringt das den entscheidenden Mehrwert. Deshalb korrigieren wir nicht das Modell, sondern beschreiben die Veränderung“, so Projektleiter Florian Sobieczky, Senior Researcher Data Science am SCCH.
Höhere Erfolgswahrscheinlichkeit für Investments
Die Fragestellung für dieses Forschungsprojekt kam von Speedinvest Heroes Consulting, die nach einer Möglichkeit suchten, die Erfolgswahrscheinlichkeit von Start-ups unter der Berücksichtigung psychologischer Profile vorherzusagen und so die Entscheidungen ihrer Investments abzusichern. „Die Voraussetzung ist, dass das Geschäftsmodell gut aufgestellt ist. Daneben sind kognitive Fähigkeiten für die Verarbeitung von Informationen, Entscheidungsfindung und Lernen von grundlegender Bedeutung. Auch eine hohe Leistungsmotivation ist signifikant für eine langfristige positive Entwicklung. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass neben den Key-Value-Performance-Indikatoren des Start-ups auch psychometrische Charakteristika im Persönlichkeitsprofil der Gründer Einfluss auf den Erfolg mit ihrem Business haben“, erklärt Speedinvest-Geschäftsführer Lukas Rippitsch.
„Wir suchen die Doér, die Entrepreneure, die Anatomie erfolgreicher Gründer und versuchen die Gemeinsamkeiten in Form von Mustern zu erkennen.“ In der ersten Studie wurden erste Ergebnisse dazu gesammelt. Auch erste Erfolgsfaktoren konnten bereits festgestellt werden. Als nächstes soll die Studie europaweit ausgerollt werden. „All diese Daten sind die Basis, um Gründer besser zu coachen, zu begleiten und die richtigen Founder mit den richtigen Start-ups zum richtigen Zeitpunkt zu matchen“, so Rippitsch.