Die, die andere Wege gehen …
„Uns alle zeichnet Mut aus“, sagt Sery-Froschauer. „Ohne Mut, ohne Versuchen, ohne Tun, kommt man nicht weiter.“ Eine Einstellung, die sich bei vielen Firmen bemerkbar macht. Und auch in Oberösterreich. Von den 42.300 kreativen Unternehmen hatten 2016 rund zehn Prozent ihren Sitz in diesem Bundesland und erwirtschafteten 2,4 Milliarden Euro. „Wir wollen die, die andere Wege gehen, unterstützen“, so Sery-Froschauer. Deshalb unterstütze man auch die Exporteure, die ihre Erzeugnisse der Kreativwirtschaft international anbieten – durch Netzwerke, wie C hoch 3, das Schaffende in diesem Bereich miteinander vernetzen soll. Vorrangig hätten die Schweiz, Deutschland, aber auch die USA, großes Interesse an österreichischen Kreativgütern. Besonders gefragt seien die Sparten „Software und Games“, „Werbung“, und „Buch und Verlagswesen“.
Linz als Kreativstandort
„Die Bedeutung der Kreativwirtschaft ist maßgeblich gewachsen und wird immer mehr zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Jede zehnte Neugründung erfolgt in dieser Branche“, erklärt Doris Lang-Mayerhofer, Aufsichtsratsvorsitzende der Creative Region und Linzer Stadträtin für Kultur, Tourismus und Kreativwirtschaft. Nicht nur als Wirtschaftsstandort wolle man punkten, sondern auch der Ruf einer lebenswerten Kulturstadt. Als Beispiel dafür nennt Lang-Mayerhofer den Mural Harbour, der „für eine spezielle Community im Bereich der Kunst“ neue Möglichkeiten bietet und an dem auch Touristen wachsendes Interesse zeigen. Es brauche aber auch die Leistungen von Kreativen dazu, die Linz wettbewerbsfähig im Vergleich zu anderen Standorten bleiben lassen. Laut Patrick Bartos von der Creative Region Linz & Upper Austria wolle man die Marke Linz auch international bekanntmachen . Beispielsweise auf Konferenzen wie dem South By South West in Austin in Texas, für deren Teilnahme dieses Jahr die Start-ups Newsadoo, Fretello und Butleroy ausgewählt und von Experten gecoacht wurden, um bei tausenden von Teilnehmern die bestmöglichen Chancen auf Aufmerksamkeit zu erhalten. „Pitchen können Sie alle. Aber Pitchen in Austin – das ist etwas Anderes.“
Ein zukünftiger Hotspot für Fashion und Technologie
Neben Berlin und Valencia wird im Rahmen des Forschungsprojektes Re-FREAM an der Fashion von morgen geforscht. Zusammen mit Partnern aus Deutschland, Spanien, Israel, Italien und der Schweiz wolle man in den kommenden drei Jahren neue Möglichkeiten zur Produktion, unterschiedlichste Designvarianten oder innovative Materialien näher ergründen. Designer, Künstler und Techniker bekommen die Möglichkeit, ihre Ideen vorzustellen und eine Förderung zu erhalten. „In dieser Branche gibt es eine ausgeprägte Neigung für Kooperationen. International und national gleichermaßen“, so Sery-Froschauer. Und das sei auch gut so. Immerhin sei Linz schon für das Kreative bekannt . Und bald vielleicht auch für einige neue Innovationen.