Der Stempel ist nicht tot
Der E-Mark ist ein mobiler Tintenstrahldrucker im Kleinformat – etwa so groß wie eine Computermaus, nur etwas höher. Acht Jahre Entwicklungszeit und einige wichtige Patente stecken laut Colop-Geschäftsführer Ernst Faber in dem Gerät. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit dem Drucker-Spezialisten Hewlett Packard. In einer Docking-Station wartet der E-Mark auf Bilddaten-Futter, das mittels Smartphone, Tablet oder PC vom User geliefert wird. Zum Drucken wird er mit der Hand über eine beliebige saugende Fläche gezogen und hinterlässt binnen Sekunden einen farbigen Abdruck. Kosten: Rund 40 Euro für die Tintenpatrone, bei Anschaffungskosten von voraussichtlich 300 Euro.
Umsatz soll verdoppelt werden
Vermarktungsmöglichkeiten testet Colop derzeit in Schweden, wie Verkaufsleiter Franz Ratzenberger erklärt. Der dortige „sehr moderne“ Markt biete eine gute Grundlage für die weitere Vermarktungsstrategie. Auf der Branchenmesse Paperworld in Frankfurt feiert der E-Mark Ende Jänner seine Premiere. Der österreichische Markt soll noch in der ersten Jahreshälfte 2019 bedient werden. Europa und den Rest der Welt will man bis Anfang 2019 in Angriff nehmen, so Ratzenberger. Langfristig will Colop mit der Stempel-Innovation seinen Umsatz verdoppeln , so das ehrgeizige Ziel. „Der E-Mark wird das ganze Unternehmen verändern“, ist sich Geschäftsführer und Gesellschafter Faber sicher. Eigens für „den Einstieg in die digitale Welt“ habe man die Firma Colop Digital GmbH gegründet. Weitere Innovationen seien bereits in Entwicklung.
Lang lebe der Stempel
Beruhigende Worte hat Faber für die Stempelfans: „Der traditionelle Stempel ist damit nicht gestorben.“ Große Märkte wie Russland und China müssen nach wie vor mit herkömmlichen Stempeln bedient werden und auch in Europa oder den USA würden sie für viele Anwendungen unverzichtbar bleiben. „Der E-Mark ist einfach eine Ergänzung“, sagt Faber.
Colop beschäftigt weltweit mehr als 500 Mitarbeiter und bedient Kunden in 120 Ländern . Die Exportquote beträgt 98 Prozent. Produziert wird am Stammsitz in Wels und im tschechischen Borovany – zumindest die herkömmlichen Stempel. Die Herstellung des E-Mark hat man an einen Spezialisten in Malaysien ausgelagert.