BESTOFF an der Kunstuniversität Linz
Die international erfolgreiche Künstlerin Ella Raidel wurde dieses Jahr zum zweiten Mal als Kuratorin bestellt. Sie ist selbst Absolventin der Kunstuniversität Linz. Gemeinsam mit Hongjohn Lin (Taipeh University of Arts) und der an der Schnittstelle zwischen Medien und Architektur tätigen Lotte Schreiber wählte sie 41 Arbeiten aus, die sich auf subtile Weise in die Raumfluchten des Gebäudes einfügen. Insgesamt wurden 138 Projekte von Studierenden eingereicht. „Es hängt von der inhaltlichen Stimmigkeit und der Aussage der Arbeiten ab, ob sie ausgewählt werden. Aber natürlich spielen auch die persönlichen Präferenzen der Jury eine Rolle“, erklärt Raidel die Auswahl der Arbeiten.
Ziel der Ausstellung ist es, Einblicke in aktuelle Tendenzen von Kunst und Gestaltung zu geben. Das Spektrum der Arbeiten reicht von sensuellen Erfahrungen bis hin zur gesellschaftlichen Einschreibung des Geschlechts und seiner politischen Instrumentalisierung.
Begleitend zur traditionellen BESTOFF Präsentation sollen heuer erstmals auch Fragestellungen des PhD-Programms sichtbar gemacht werden. „Was ist künstlerische Recherche und wie lassen sich die Prozesse dieser Wissensproduktion darstellen?“, ist eine der Fragestellungen.
Die Ausstellung wird am 22. Oktober 2014 um 18.00 Uhr eröffnet. Zudem findet am 23. Oktober im Moviemento eine kurze Filmveranstaltung der Kunstuniversität statt. Diese spiegelt den aktuellen, internen Filmdiskurs der Universität in seiner Vielfalt, Individualität, Qualität und Varianz.
BESTOFF-Arbeiten Auswahl
Schaumschläger
Katharina Brandl präsentiert mit Schaum überzogene Biedermeiermöbel. Während die Möbel für den Rückzug in die eigenen Wohnräume stehen, repräsentieren die Schaumkanonen als Kontrast dazu die Partygesellschaft. „Was tun, wenn die einzelnen Blasen platzen, unsere Behaglichkeit verschwindet und gesellschaftliches und wirtschaftliches Streben die einzigen Konstanten sind, die in unserer schnelllebigen Zeit bleiben?“
Anti Age – Reflexion
Isabel Fröschl setzt sich in ihren Arbeiten mit dem Thema „Altern“ auseinander. Ein Erlebnis im Altersheim hat sie zu ihrem Projekt veranlasst.
„Ein Erlebnis, bei dem mich eine alte Frau fragt, warum ich Falten zeichne und mich darauf hinweist, dass sie keine Falten habe, veranlasst mich, am nächsten Tag mit Spiegel und Kamera anstatt mit Stift und Skizzenbuch anzukommen. Mit der Bitte, sich selbst im Spiegel zu betrachten, versuche ich in Erfahrung zu bringen, wie weit das Bewusstsein für das eigene Alter vorhanden ist und wie es bewertet wird.“
Don’t be so dramatic
Eva Eichinger zeigt in der Ausstellung Bilder älterer Männer. Ihre Erklärung dazu:
„I paint old, unknown men, because they’re so beautifully undramatic. I don‘t know them, but older men tend to show their experience of life in a calm, unspectacular way. To me they are fucking beauty queens.“