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                                    116Kopfschmerzen? Tablette. Verspannter Nacken? Massage. Magengeschw%u00fcr? Operation. So funktioniert unser System. Schnell, effizient, symptomorientiert. Aber was, wenn wir dabei etwas Entscheidendes %u00fcbersehen? Helga Mahrer %u00fcber die Sprache unseres K%u00f6rpers %u2013%u00a0und warum wir endlich zuh%u00f6ren sollten.Vier Sekunden einatmen. Halten. Vier Sekunden ausatmen. Halten. Helga Mahrer beginnt unser Gespr%u00e4ch mit einer Atem%u00fcbung %u2013%u00a0der Boxatmung. Einfach. Wirksam. Sofort sp%u00fcrbar. %u201eDas bringt in die Balance%u201c, erkl%u00e4rt die Therapeutin, Mentaltrainerin und Kundalini-Yoga-Lehrerin. Ein paar Minuten Konzentration auf den Atem, mehr braucht es nicht, um das Nervensystem herunterzufahren. Um anzukommen, bei sich selbst. Und dann h%u00f6ren wir ihn auch besser, unseren K%u00f6rper. Der K%u00f6rper als DolmetscherHelga Mahrer ist %u00fcberzeugt: Der K%u00f6rper spricht mit uns. Manchmal fl%u00fcstert er, manchmal schreit %u0009 Text%u0009 Susanna WinkelhoferFoto Mona Lorenzer. %u201eSymptome sind keine l%u00e4stigen St%u00f6renfriede, sondern wertvolle Botschaften.%u201c Sie begleitet Menschen dabei, diese als solche zu erkennen, denn %u201ebei wem K%u00f6rper und Geist im Einklang sind, der oder die kann k%u00f6rperliches sowie seelisches Wohlbefinden erreichen%u201c. Davor war sie zwanzig Jahre im Bankenwesen. Heute ber%u00e4t Helga Menschen dabei, ihr %u201eEnergiekonto%u201c zu regulieren. Geld oder Energie, beides wolle bewusst verwaltet werden. Gib acht!Wer seinem K%u00f6rper zuh%u00f6ren m%u00f6chte, der braucht vor allem eines: Achtsamkeit. %u201eDer einfachste Weg dorthin ist die bewusste Atmung. Oder bewusstes Gehen. Oder achtsames Essen %u2013 ohne nebenbei die E-Mails zu checken.%u201c Es gehe darum, sich im Alltag ganz bewusst etwas zu widmen. Krisen als StartschussDie meisten Menschen kommen erst in der Krise zu ihr. Wenn der Bandscheibenvorfall da ist. Der H%u00f6rsturz. Die Diagnose schwarz auf wei%u00df. %u201eKrisen sind Wendepunkte%u201c, sagt Helga und ermutigt dazu, %u201edarin die Chance zu sehen, dass es meistnach einer Krise auch wieder bergauf geht.%u201c Aber die Krise d%u00fcrfe auch ausgelebt werden. %u201eMan darf sich der Krise hingeben und muss nicht schon wieder dagegen arbeiten, wenn man noch emotional geflasht ist.%u201cZuh%u00f6ren ist eines ihrer wichtigsten Werkzeuge. Und Methoden aus der TCM wie Shiatsu. %u201eDas ist eine meridiantherapeutische K%u00f6rperarbeit, die sich mit dem Energiefluss besch%u00e4ftigt %u2013%u00a0ganzheitlich, K%u00f6rper, Geist und Seele verbindend%u201c, erkl%u00e4rt sie. Ihr Rezept f%u00fcr mehr K%u00f6rperbewusstsein: %u201eEine Handvoll Achtsamkeit, eine Prise Geduld, ein Notizblock f%u00fcr Beobachtungen, mindestens drei Minuten Stille und zwei, drei Einheiten bewusstes Gehen in der Natur.%u201c Das Ganze bitte achtsam vermischen, sehr wertsch%u00e4tzen und dann t%u00e4glich konsumieren. Guten Appetit! Auf ein heilsames Leben. In dem es nicht darum geht, nie wieder eine Kopfschmerztablette zu nehmen. %u201eAber es geht darum, zu verstehen, warum der Kopf weh tut, immer wieder. Es geht darum, dem eigenen K%u00f6rper zuzuh%u00f6ren, bevor er schreien muss.%u201c_Wenn der K%u00f6rper mit uns sprichtSymptome sind keine l%u00e4stigen St%u00f6renfriede, sondern wertvolle Botschaften. Helga MahrerTherapeutin, Mentaltrainerin, Kundalini-Yoga-Lehrerin
                                
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