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                                    21%u00fcber seiner besseren H%u00e4lfte salopp formulierte: %u201eDu bekommst 1.000 Schilling, w%u00e4hrend der Veranstalter 20.000 verdient. Warum machen wir das nicht selbst?%u201c Gesagt, getan. %u201eWir haben bei null angefangen, doch schon bald ganze Modeschau-Tourneen in jeder Bezirkshauptstadt %u00d6sterreichs veranstaltet%u201c, erinnert er sich an die Zeit zur%u00fcck. Sp%u00e4ter folgten gro%u00dfe internationale B%u00fchnen. %u201eD%u00fcsseldorf, Mailand, Madrid %u2013 pl%u00f6tzlich spielten wir in der ersten Liga, getreu dem Motto: Unter einer Million machen wir erst gar keine Show.%u201c Sein Grinsen kann er sich beim Gedanken daran kaum verkneifen.Und heute? Blickt er vermutlich stolz auf seine erfolgreiche Modelagentur oder gar ein ganzes Modeimperium, oder? Weit gefehlt. Denn bereits im Laufe der 90er Jahre deutet er die Zeichen der Zeit und kehrt der Branche den R%u00fccken. %u201eGro%u00dfe Firmen haben angefangen, zu sparen, und es gab diese Momente, in denen ich zunehmend gesp%u00fcrt habe: Es ist Zeit f%u00fcr eine Ver%u00e4nderung. Und ganz ehrlich: Ich wollte auch nicht mehr nur aus dem Koffer leben.%u201c Sein Entschluss: %u201eIch h%u00f6re auf.%u201c Daraufhin geht Ploier in sich und %u00fcberlegt, wie seine n%u00e4chsten Schritte aussehen %u2013 und nur wenig sp%u00e4ter begibt er sich wieder auf vertrautes Terrain. Mit seinem Unternehmen %u201eWert Haus%u201c, das er 1996 gr%u00fcndet, wird er nicht nur zum verl%u00e4sslichen Partner f%u00fcr die Planung und Bauausf%u00fchrung vom mehrgeschossigen Wohnbau bis hin zum Einfamilienhaus, er besinnt sich auch auf seine Wurzeln. Mehr als ein Jahrzehnt f%u00fchrt er sein damals neues Unternehmen als erfolgreicher Bautr%u00e4ger im Wohnbau, spezialisiert sich auf exklusive Objekte und schraubt den Qualit%u00e4tsanspruch nach oben. Da liegt die Vermutung nahe, er w%u00fcrde auch heute noch individuelle Wohntr%u00e4ume verwirklichen. %u201eNein, die Firma ist nur noch in der Vermietung der Objekte operativ t%u00e4tig%u201c, erwidert Ploier. Denn schon in den Jahren vor der Weltfinanzkrise sp%u00fcrt er das Z%u00f6gern und die Skepsis in seinem Umfeld %u2013 der Markt wird schwieriger. Und w%u00e4hrend die einen den Kopf in Wenn es eine Kunst ist, Chancen dort zu erkennen, wo andere sie %u00fcbersehen, k%u00f6nnte der Chef der GaragenCity wohl auch Picasso statt Ploier mit Nachnamen hei%u00dfen. %u201eVielleicht als den M%u00f6rtel aus Linz%u201c, antwortet er stattdessen mit einem Lachen auf die Frage, ob man ihn in seiner Branche unter einem bestimmten Spitznamen kennt. Als %u201eeinfacher Bauernbua%u201c w%u00e4chst er mit sieben Geschwistern auf und lernt fr%u00fch, Entscheidungen zu treffen. %u201eSich behaupten zu m%u00fcssen, ist die beste Schule f%u00fcrs Leben%u201c, lautet seither seine %u00dcberzeugung. Seine Faszination f%u00fcr die Baubranche entdeckt er fr%u00fch, umso naheliegender die erste Sprosse auf der Karriereleiter: Er beginnt als Bauleiter in M%u00fcnchen %u2013 zun%u00e4chst im Angestelltenverh%u00e4ltnis. Etwas, das sich der Vollblutunternehmer r%u00fcckblickend gar nicht mehr vorstellen kann. Auf festgefahrene Strukturen und Hierarchien reagiert er geradezu allergisch. %u201eErst f%u00fcnfzehn Leute fragen zu m%u00fcssen, bevor ich eine Entscheidung f%u00e4lle, ist l%u00e4hmend. Ich treffe eine Entscheidung, stehe dahinter und fertig!%u201c Die 3 ENTSCHEIDUNGEN,  die Josef Ploier  zum pers%u00f6nlichen Erfolg  gef%u00fchrt haben  Es ist genau dieses Mindset, das ihn fast von selbst in die Selbstst%u00e4ndigkeit f%u00fchrt %u2013 gleichwohl er zu Beginn noch nicht wei%u00df, wohin die Reise geht. Eh klar. %u201eIch hatte von Anfang an immer Ideen und das Gesp%u00fcr, dass die Zeit f%u00fcr diese reif ist, aber nicht die M%u00f6glichkeiten.%u201c Aufhalten kann ihn dieser Umstand allerdings nicht. Vor allem dann, als er in den 80er Jahren pl%u00f6tzlich eine v%u00f6llig andere Welt f%u00fcr sich entdeckt: die Modebranche. Durch seine damalige Partnerin %u2013 ein Model, wie es der Zufall so will %u2013 kommt er in Kontakt mit Modeschauen. Und erkennt sofort das wirtschaftliche Potential. Oder wie er es gegenOb Disney, Apple oder Google %u2013 sie alle wurden in einer Garage gegr%u00fcndet. Der Begriff %u201eGaragenfirma%u201c ist seitdem rund um erfolgreiche Existenzgr%u00fcndungen innerhalb der eigenen vier W%u00e4nde nicht mehr wegzudenken. Josef Ploier schreibt derweil seine erfolgreiche Gr%u00fcndungsstory der etwas anderen Art. Denn auch er hat eine Garagenfirma ins Leben gerufen %u2013 doch ist die Idee dahinter eine ganz andere: In seiner Geschichte ist die Garage nicht der Gr%u00fcndungsort. Sie ist das Produkt.Wie der Garagen-Pionier sein Lebenswerk zur Cashcow machteDarauf vertrauen, den richtigen Riecher zu habenAufh%u00f6ren, wenn%u2019s am sch%u00f6nsten ist
                                
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