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14st%u00e4ndnis. Und so versuchen wir, am Puls der Zeit zu bleiben. Gerade was technische Hilfsmittel anbelangt %u2013 bei uns diktiert auch niemand, wie es fr%u00fcher in Anwaltskanzleien %u00fcblich war. Wir haben keine Schreibkr%u00e4fte und es hat auch nicht jeder eine Sekret%u00e4rin.%u201c Den Kaffi ee macht er sich %u00fcbrigens auch selbst %u2013%u00a0k%u00f6nnen wir bezeugen. %u201eAlso hier ist nichts stereotypisch, wie man%u2019s vielleicht erwarten w%u00fcrde.%u201c Auch das fi ema KI besch%u00e4ftige sie sehr. %u201eWir versuchen, die KI in unseren Arbeitsalltag zu integrieren.%u201c Manches funktioniere noch nicht so gut, aber da m%u00fcsse man dranbleiben. %u201eIch bin fest davon %u00fcberzeugt, dass die KI gerade auch bei uns Rechtsberatern einen ffl xen Platz einnimmt.%u201c Und nein, Angst davor, dadurch ersetzt zu werden, habe er deffl nitiv keine. Wohin der Kompass zeigt Dann werfen wir also noch mal einen Blick auf den Kompass. Wohin zeigt er und wohin geht Fritz in den n%u00e4chsten f%u00fcnf Jahren mit diesem neuen Mindset? %u201eIch stelle mir vor, dass ich zufrieden auf die weitere Entwicklung zur%u00fcckblicke. Auch deshalb, weil ich gelernt habe, dass man das Leben nicht zeichnen und nicht alles planen kann.%u201c Damit meint Fritz nicht, dass man keine Pl%u00e4ne braucht. %u201eAber es ist derzeit eine extrem bewegte Zeit, da geht es darum, situationsbedingt richtig zu reagieren und als Organisation weiter zu wachsen.%u201c Mit %u201ewachsen%u201c meint er nicht zwingend, quantitativ zu wachsen. %u201eEs war ja auch nicht das Ziel, bis jetzt so gro%u00df zu werden, sondern das hat sich einfach aus der Mandatsstruktur ergeben, dass wir entschieden haben: Wir brauchen einfach eine gewisse Schlagkraft, um diese Mandate abwickeln zu k%u00f6nnen. Und so sind wir halt sukzessive immer weiter gewachsen.%u201c Eine Anwaltsfabrik wollen sie ganz bewusst nicht werden. %u201eDas ist uns deshalb wichtig, weil ich glaube, dass vieles leichter f%u00e4llt, wenn man sich gewisse fl exible Strukturen erh%u00e4lt.%u201c Es ist fast zw%u00f6lf Uhr. Vor einem Jahr w%u00e4re Fritz jetzt wohl zum n%u00e4chsten Termin gehetzt. Heute ist das anders %u2013%u00a0wir werden noch gemeinsam im Restaurant MYC, dem Restaurant der Team7-Welt, zu Mittag essen. Und nein, Fritz wird sich tats%u00e4chlich kein Beef Tatar bestellen. Sondern ein Chili sin carne. Der Kompass ist eingenordet._Fakt oder Fake?5 Klischees am Pr%u00fcfstand: #1 Anw%u00e4lte streiten gern.Tendenziell trifft das auf die Branche wohl zu. Aber man muss schon differenzieren. F%u00fcr Transaktions- und Wirtschaftsanw%u00e4lte ist das Streitthema sicherlich nicht das vorherrschende.#2 Anw%u00e4lte arbeiten rund um die Uhr.Anw%u00e4lte arbeiten im Allgemeinen sehr viel. Das trifft auch auf mich zu. Aber heute nehme ich mir bewusst Auszeiten. Allerdings meine ich, das ist nicht nur in der Anwaltsbranche so %u2013%u00a0st%u00e4ndig besch%u00e4ftigt zu sein ist ein Statussymbol, man r%u00fchmt sich damit. Drei Stunden Schlaf reichen, man ist ja so superwichtig. Ich habe dazu k%u00fcrzlich ein Buch gelesen mit dem passenden Titel %u201eBusy is the new stupid%u201c.#3 Anw%u00e4lte sind kalt und unnahbar.Das stimmt definitiv nicht. #4 Anw%u00e4lte sind nur auf Profit aus. Und fahren vorzugsweise Porsche.Das bringt mich zum Schmunzeln. Es stimmt schon, wenn du st%u00e4ndig in einem Umfeld bist, wo es um sehr viel Geld geht und wo sozusagen Erfolg auch stark durch Geld definiert wird, dann macht das etwas mit dir. Und meine Frau hat mir dann schon auch reflektiert, dass ich in diesem System verstrickt war. Es ist sch%u00f6n, wenn man sich davon l%u00f6sen kann und sich fragt: Bitte, worum geht es eigentlich? Und die Sache mit dem Porsche: Ich muss zu meiner Schande gestehen, da erf%u00fclle ich tats%u00e4chlich das Klischee %u2013%u00a0es steht ein Porsche in der Garage. Allerdings habe ich den vor meiner Transformationsphase gekauft %u2013%u00a0das ist sozusagen ein Relikt vom Ego. (Er lacht.) Es gibt durchaus Anw%u00e4lte, die einfach motorsportaffin sind und sich deshalb einen Sportwagen kaufen. Aber es gibt auch jene, die einen Porsche des Egos wegen fahren. Ich habe definitiv zur zweiten Kategorie geh%u00f6rt. Mittlerweile macht es mir halt auch echt Spa%u00df, damit zu fahren. #5 Anw%u00e4lte kennen alle Gesetze auswendig. Nein! Ein guter Freund und Kollege hat einmal zu mir gesagt: Ein guter Jurist ist wie ein guter Musiker. Er kann die Noten nicht auswendig, aber er wei%u00df, wie man sie spielt. Alles ist eine Frage der Organisation.Fritz EckerGesellschafter, Oberhammer Rechtsanw%u00e4lte st%u00e4ndnis. Und so versuchen wir, am Puls der Zeit zu Mit dabei beim Interview und Fotoshooting war auch Fritz%u2019 Inspirationsquelle: seine Frau Katharina. Und das war f%u00fcr mich etwas ganz Besonderes %u2013%u00a0Katharina war einige Jahre ein sehr wichtiger Teil des Die-Macher-Teams! Heute ist sie selbstst%u00e4ndig als PR- und Kommunikationsexpertin.Pers%u00f6nliche Notiz vonSusanna