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12Fr%u00fcher bestimmte mein Handy mein Leben.Fritz EckerGesellschafter, Oberhammer Rechtsanw%u00e4lte die letzten Jahre total darauf fflxiert, recht zu haben. Das war ein Ego-fiema%u201c, wei%u00df er heute. Aus dem R%u00fcckspiegel betrachtet. Die stille Revolution Diesen Blick in den R%u00fcckspiegel wagte er vor einem Jahr ganz bewusst. %u201eIch habe mich gefragt, ob ich mir so mein Leben vorgestellt habe. R%u00fcckblickend habe ich gemerkt, dass ich immer extrem unter Strom gestanden bin, auch in der Freizeitgestaltung, ich war ein total unruhiger Geist.%u201c Und dann fflng er an, seinen inneren Kompass neu auszurichten. Dazu lernte er sich erst mal selbst so richtig kennen. %u201eIch bin viel in der Sauna gesessen. Alleine. Und in dieser Stille passiert sehr viel im Kopf.%u201c Au%u00dferdem meditiert er seither regelm%u00e4%u00dfig. %u201eFast jeden Morgen beginne ich um f%u00fcnf Uhr in der Fr%u00fch mit einer kurzen Meditation, dann mache ich Sport und dann bringe ich die Jungs in die Schule.%u201c Das mit dem Meditieren sei anfangs gar nicht so leicht gewesen. %u201eSt%u00e4ndig kreisen irgendwelche Gedanken im Kopf, aber ich verwende eine Meditationsapp, die hilft mir sehr.%u201c Drangeblieben ist er deshalb, weil er den Effiekt sofort gesp%u00fcrt hat. %u201eIch komme dabei runter und bin v%u00f6llig entspannt.%u201cFritz%u2019 H%u00e4nde liegen am Tisch. An der rechten tr%u00e4gt er seinen Ehering, an der linken einen etwas breiteren schwarzen Ring, einen sogenannten Oura Ring. %u201eDamit kann ich zum Beispiel meine Schlafwerte besser kennenlernen. Guter Schlaf ist unerl%u00e4sslich, wenn man wirklich fflt und leistungsf%u00e4hig sein will.%u201c Es sei aber ein schmaler Grat, sagt Fritz weiter, weil man schnell in die absolute Selbstoptimierung komme. %u201eUnd das stresst ja erst recht wieder. Ich schaue daher nur gelegentlich darauf und bin nicht v%u00f6llig gefangen von diesem Technikding.%u201c Wie es ist, die Geisel einer technischen Innovation zu sein, das kennt er. %u201eFr%u00fcher bestimmte mein Handy mein Leben. Es war das Letzte, was ich vor dem Schlafengehen in H%u00e4nden hielt, um noch mal die E-Mails zu checken, und das Erste, wonach ich in der Fr%u00fch griffi.%u201c Sowohl bei Besprechungen als auch im Privaten, das Handy ist nicht mehr sein st%u00e4ndiger Begleiter. %u201eSeitdem ich bewusst darauf verzichte, bin ich so viel ruhiger und entspannter geworden. Es lenkt dich ja sonst permanent ab.%u201c Kurswechsel Gepr%u00e4gt habe seinen Wandel sein gesamtes Umfeld %u2013%u00a0Familie, Freunde, Arbeitskollegen, aber auch Klienten. %u201eDas ist das wirklich Sch%u00f6ne an unserem Job: Wir lernen sehr viele unterschiedliche Pers%u00f6nlichkeiten kennen. Und wenn man %u00fcber die Zeit Vertrauen aufbaut, auch am Abend mal zusammensitzt, dann kann man sich auch gegenseitig inspirieren.%u201c Vor Kurzem habe ihm ein Klient %u201eDas gro%u00dfe Buch vom Schlaf%u201c empfohlen. Bei seiner Ern%u00e4hrungsumstellung war hingegen seine Frau Dieser Schreibtisch steht im dritten Stock der Team7-Welt in Ried im Innkreis, am nunmehr vierten Standort (neben Wien, Wels und V%u00f6cklabruck) der Wirtschaftskanzlei Oberhammer Rechtsanw%u00e4lte. Gemeinsam mit Ewald Oberhammer und Christian Pindeus f%u00fchrt Fritz Ecker die Kanzlei seit 2019 %u2013%u00a0f%u00fcnf Jahre davor hatte Ewald die Anwaltskanzlei gegr%u00fcndet, dann er%u00f6ffineten Fritz und Christian den neuen Standort in Wels. Und so nahm alles seinen Lauf. Dass er eines Tages Anwalt werden w%u00fcrde, war f%u00fcr Fritz nicht von Anfang an klar, im Gegenteil. %u201eZun%u00e4chst wusste ich %u00fcberhaupt nicht, was ich studieren will, aber dann bin ich mal durch Zufall in einer Vorlesung %u00fcber b%u00fcrgerliches Recht gelandet.%u201c Genau da ist der Funke %u00fcbergesprungen. Heute wisse er, dass es die richtige Entscheidung war und sieht seine Berufung darin %u201ein herausfordernden Situationen vern%u00fcnftige L%u00f6sungen zu erarbeiten.%u201c Wenn er nach vielen Verhandlungsrunden und Besprechungen am Ende des Tages eine gute L%u00f6sung f%u00fcr das Unternehmen gefunden hat und alle zufrieden sind, %u201e dann merke ich: Das f%u00fchlt sich richtig gut an.%u201c Am rechten Weg? Und dieses Gef%u00fchl liebt er. Genau so, wie er seine Arbeit liebt. Immer schon. Was sich aber nun seit rund einem Jahr ge%u00e4ndert hat, ist sein Mindset f%u00fcr seine Arbeit und vor allem f%u00fcr sein Leben. Fritz%u2019 Wandel begann mit einer einfachen, aber fundamentalen Frage: %u201eWarum war es mir immer so wichtig, recht zu haben?%u201c Klar, man k%u00f6nnte sagen, das liegt in der Natur eines Anwalts. %u201eAber wir sind ja keine Streitkanzlei. Und trotzdem war ich