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#2 Respekt


                                                                      rein und wirst genauso behandelt wie jeder
                                                                      andere.“
           #5 Chancen                                                 Von der Küche also über die Gäste bis zum Per-
           geben                      #1 Ego weglassen                sonal; die  Vielfalt zieht sich bei  Neni durch.
                                                                      Aus wie vielen  unterschiedlichen Nationen
                                                                      die Mitarbeiter sind, wisse sie gar nicht. „Aber
                                                                      es sind viele, viele, viele“, sagt Haya, „und du
                                                                      musst auch mit den jeweiligen Kulturen um-
                                                                      gehen können, dich für sie interessieren. Wenn
                         #3                                           zum Beispiel Ramadan ist, und die Köche, die
                         nachhaltig                                   bei uns arbeiten, einen Monat lang fasten, über-
          #4             und nicht                                    legen wir uns: Wie können wir sie unterstützen?
          bewusst        kurzfristig                                  Wir geben ihnen auch die Möglichkeit, zu be-
                                                                      ten. Dieser  Respekt gegenüber anderen  Kultu-
          durch          denken                                       ren ist enorm wichtig – dann entsteht nämlich
          die Welt                                                    ein gegenseitiger Respekt.“ Es brauche weniger
          gehen                                                       Angst vor dem Fremden und mehr Mut, das
                                                                      Positive darin zu finden. „Wenn wir neugierig
                                                                      aufeinander  zugehen,  die  Menschen  wirklich
       Das Diversity-Puzzle der Molchos                               kennenlernen möchten, schauen, was sie alles
                                                                      anbieten und nicht, was sie alles nicht anbieten –
                          ten Gäste für einen Lunch mit Blick auf das Rie-  dann sieht die Welt ganz anders aus.“
                          senrad kommen. Und so  ähnlich (wenngleich
                          mit anderem Ausblick) läuft es wohl auch in Pa-  In genau diesem Mut zum Unbekannten ste-
                          ris, Hamburg, Amsterdam, Berlin, Mallorca und   cke ein großer Erfolgsfaktor, ist Ilan überzeugt:
                          anderen Neni-Restaurants in Europa ab. Zwölf   „Wir profitieren von den unterschiedlichen
                          sind es mittlerweile. Und dann kommt noch   Kulturen und Menschen, die bei uns arbeiten.
                          die im Handel erhältliche Produktlinie „Neni   Zum Beispiel haben wir im Restaurant ‚Neni am
                          am Tisch“ hinzu. „Wir leben davon, Menschen   Wasser‘ einen italienischen Koch – Andrea. Er
                          glücklich zu machen und alle Kulturen durch   hat unsere Küche noch weiter bereichert – mit
                          außergewöhnliche Erlebnisse zu verbinden“, er-  seinen Einflüssen und den Rezepturen seiner
                          klärt Haya. Glücklich sehen sie übrigens alle drei   Oma. Das haben wir dann natürlich wieder in
                          selbst aus – was bestimmt auch daran liegt, dass   unseren Stil umgewandelt.“ Nenis Stärke sei es,
                          sie gerade jede Menge Vitamin D getankt haben:   die Schätze der unterschiedlichen Kulturen  zu
                          Für ihr neuestes Kochbuch „Neni goes to Italy“   entdecken, anstatt sich von ihnen abzuwenden.
                          ist die Familie Molcho soeben durch Italien ge-
                          reist. Das Buch erscheint im Oktober. Die Vor-  Die Unterschiede seien aber keineswegs nur in
                          freude darauf scheint jetzt schon groß zu sein.   Sachen Kulturen wichtig, sondern auch, was die
                          Und ist ein weiterer Beweis dafür, wie viel Freu-  einzelnen Charaktere betreffe, sagt Nuriel. Er ist
                          de es ihnen macht, in Kulturen einzutauchen,   das N im Markennamen und zuständig für PR
                          sich inspirieren zu lassen und in genau dieser   und Social Media. Nuriel vergleicht die Gastro-
                          Vielfalt ihr (Erfolgs-)Rezept zu finden.    nomie gern mit einem Schachbrett. „Du hast
                                                                      wie beim Schach viele verschiedene Positionen
                                                                      und Aufgaben. Zum Beispiel den introvertierten
                             1                                        Barmann, der in voller Konzentration hunder-
                                                                      te Drinks rausschmeißen muss. Der muss exakt
                             Die CHANCEN in den                       sein. Dann hast du den Kellner, der mit Humor
                                                                      gut erklären und verkaufen soll, der darf nicht
                             UNTERSCHIEDEN sehen                      introvertiert sein. Dafür muss er aber nicht su-
                                                                      per fokussiert sein. Dann hast du den Chefkoch,
                          „Neni steht für Diversity. Wir haben viele unter-  der auch als Manager organisiert sein muss, der
                          schiedliche Kulturen in einer Speise drin: Unsere   Souschef hingegen macht mit Leidenschaft gro-
                          Küche ist nicht die orientalische Küche, sondern   ße Shows in der Küche.“ Und das sei verdammt
                          eine  Weltküche. Wir reisen um die Welt und   gut so. Denn ein Unternehmen wachse nur
                          lassen uns inspirieren“, erklärt Ilan, seines Zei-  durch unterschiedliche Persönlichkeiten. „Wenn
                          chens CEO des Familienunternehmens. Genau-  alle gleich sind, bleibst du irgendwann stehen.“
                          so vielfältig seien auch ihre Gäste: „Wir haben
                          Menschen aus aller Welt zu Gast, Großfamilien,   Auch Haya und ihre Söhne sind alle sehr unter-
                          Paare auf einem Date, Businessleute, die zum   schiedlich. „Einer ist kreativer, vielleicht auch
                          Mittag- oder Abendessen kommen.“ Neni sei   verträumter,  der  andere  ist  viel  sachlicher  und
                          ein Ort, wo jeder willkommen ist –  egal, wo-  strukturierter. Unsere Mutter kommt aus einer
                          her man kommt, wie alt man ist. „Du kommst   Generation, wo man richtig hart gearbeitet hat,


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