Page 26 - DIE MACHER_Winter_2023
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Wie von Elefanten im Schnee. So fühlen
                                                                         sich die Fußstapfen, die wir mit großem
                                                                         CO -Footprint nachkommenden
                                                                            2
                                                                         Generationen hinterlassen, manchmal
                                                                         an. Die Technologien rund um
                                                                         grünen Wasserstoff und E-Mobilität
                                                                         versprechen, unsere „Schuhgröße“ zu
                                                                         verkleinern. Drei Vorreiter, die auf
                                                                         diesen Gebieten mit gutem Beispiel
                                                                         vorangehen.


                                                                      #TÜV SÜD




                                                                      Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger
                                                                      der Dekarbonisierung, allerdings auch als
                                                                      kostenintensiv und daher bisher nur bedingt
                                                                      als massentauglich. Wird sich das ändern?

                                                                      Gerald Bachler:  Wassersto  bewährt sich schon
                                                                      heute für den Einsatz in energieintensiven In-
                                                                      dustrien, etwa der Stahlerzeugung. Auch in Sek-
                                                                      toren, in denen keine direkte Elektri zierung

                                                                      mittels grünen Stroms realisierbar ist, stellt die
                                                                      Speicherung von Energie in Form von Wasser-

                                                                      sto  bereits heute eine beachtliche Alternative

                                                                      dar. Noch ist grüner Wassersto  um den Faktor
                                                                      drei teurer als jener aus fossilen Quellen. Auf-
                                                                      grund regulatorischer Rahmenbedingungen,

                                                                      etwa des Entfalls von Gratiszerti katen für CO 2
                                                                      ab 2030, wird grüner  Wassersto  zunehmend

                                                                      fossile Energieträger ersetzen. Wesentlich hierfür
                                                                      ist, ein Wassersto -Ökosystem zu scha en, wel-


                                                                      ches von der Erzeugung von grünem Strom über
                                                                      den Wassersto transport bis zum Endverbrauch

                                                                      die gesamte Wertschöpfungskette einbezieht. Es-
                                                                      senziell hierfür sind möglichst einheitliche, zu-
                                                                      verlässige Regelungen.
                                                                      Die gesetzlichen Rahmenbedingungen
                                                                      berücksichtigen noch nicht alle Möglichkeiten
                                                                      des Einsatzes und die dafür notwendigen
                                                                      technischen Anforderungen. Welche
                                                                      Fortschritte sind hier nötig?
                                                                      Gerald Bachler: Bereits jetzt entwickeln sich Elek-
       Auf                                                            Demonstrationsanlagen hin zu großen Power-to-
                                                                      trolyseure immer mehr von kleinen technischen
                                                                      Gas-Anlagen. Dadurch steigt auch die Komplexi-
       kleinem                                                        tät für alle Beteiligten. Das ist für Behörden her-
                                                                      ausfordernd, da in  vielen  Fällen noch nicht auf

                                                                      einheitliche Leitfäden zurückgegri en werden

                                                                      kann. Die  Wassersto technologie ist insgesamt
       Fuß                                                            gut ausgereift, aber es gibt potentielle Risiken.
                                                                      Um diese zu minimieren, sind Bewertungen der
                                                                      Materialverträglichkeit, Komponententests sowie
                                                                      regelmäßige Überprüfungen notwendig. In unse-
                                                                      rer Kooperation mit „HyCentA“ fokussieren wir
        Text   David Bauer                                            uns deshalb unter anderem auf die Beantwortung
       Foto  Gettyimages;                                             von sicherheitsrelevanten Fragestellungen und ju-
           Matthias Jaidl;
           Dachser                                                    ristischen Schnittstellenproblemen.

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