Page 103 - 2023_03_DIEMACHER
P. 103

haltung oder im Marketing unter die Arme. Als
            Österreichs größte und bekannteste Einkaufs-
            und Marketinggemeinschaft für Optik- und Hör-
            akustikbetriebe unterstützt das Unternehmen so
            inzwischen mehr als 200 inhabergeführte Part-
            nerbetriebe – sprich jeden zehnten Augenoptiker
            und Hörakustiker Österreichs.
             
            Die Philosophie zieht sich bis zu den  Wurzeln
            durch. Ursprünglich wurde Opticon nämlich als
            Interessengemeinschaft von einigen wenigen Op-
            tiker:innen und Akustiker:innen ins Leben geru-
            fen. „Über die Jahre hinweg ist das Unternehmen
            dann als Genossenschaft auf eine Mitgliederzahl      Wir nehmen uns als
            im höheren zweistelligen Bereich gewachsen“,
            erinnert sich Decker an die Anfangsjahre. Aus      verlängerten Arm unserer
            rechtlichen Gründen wurde später eine GmbH
            daraus, die sich bis heute und vor allem mit dem      Partnerbetriebe wahr.
            Ziel, bis 2025 rund 250 Partnerunternehmen zu
            umsorgen, mit einer zentralen Herausforderung   Martin Decker
            konfrontiert sieht: viele einzelne Interessen zu   Geschäftsführer, Opticon
            vertreten, ohne die Betriebe dahinter ihrer Indivi-
            dualität zu berauben.
                                                        günstig und mit einer sehr hohen Qualität auszu-
            Apropos zurück zu den  Wurzeln! Decker selbst   bilden.“ Der Vorteil: Die moderne Struktur lässt
            war vor seiner Tätigkeit als Opticon-Geschäfts-  sich einfacher mit dem „echten Leben“ vereinba-
            führer lange Zeit für einen japanischen Glasher-  ren, da die Kurse nicht blockweise über mehrere
            steller  tätig,  der  mit  seiner Hilfe  in  Österreich   Wochen hinweg stattfinden. „Stattdessen finden
            Fuß fasste. Ursprünglich hat er jedoch den Be-  alle sechs Wochen Kurse für drei Tage in kleinen
            ruf des Augenoptikers erlernt. „Ich habe meine   Gruppen hier bei uns in Wels statt, wo wir das
            Ausbildung in einem Familienbetrieb gemacht   für Österreich typische duale Ausbildungssystem
            und weiß genau, was es heißt, für und mit diesen   nutzen, um die praktische Ausbildung mit der
            Menschen zu arbeiten.“ Diese Erfahrung prägt   theoretischen Lehre zu vereinen.“
            bis heute seinen Umgang mit den Partnerunter-   
            nehmen. „Viele von ihnen haben geniale Ideen,   Das Angebot fruchtet, die Nachfrage nach diesen
            aber sie sind sehr stark auf ihr Handwerk fokus-  Jobs sei spürbar, die Akademie voll. „Was man sa-
            siert. Und genau so soll es auch sein, da die Kom-  gen kann, ist: Es ist eine sehr krisensichere Bran-
            petenz im operativen Geschäft einen unglaubli-  che, es gibt kein großes Auf und Ab. Und gerade
            chen Mehrwert bietet. Dieses ‚Nicht-Operative‘   in der heutigen Zeit sind eine gewisse Stabilität
            übernehmen  dann  wiederum  wir.  Hier nehmen   sowie eine durch den Gesundheitsberuf sinnstif-
            wir uns als verlängerten Arm unserer Partnerbe-  tende Tätigkeit von zentraler Bedeutung.“ Auch
            triebe wahr.“                               Decker selbst zieht daraus einen Großteil seiner
                                                        persönlichen Motivation. „Als Teil des Gesund-
            Talenteschmiede inklusive                   heitsbereiches ermöglichen wir durch unsere Ar-
                                                        beit den Menschen mehr Lebensqualität. Schlecht
            Seine Leidenschaft für das Handwerk teilen er   zu hören und zu sehen ist nicht gerade erstrebens-
            und sein Team mit jungen Menschen und Quer-   wert. Das heißt, wir machen Leute glücklich, und
            einsteiger:innen, um die Zukunft der Branche zu   das ist ein unfassbar motivierendes Gefühl.“_
            sichern. Zum einen investiert Opticon in Start-
            ups, die für gewöhnlich gerade in der Anfangs-
            phase unter einer  geringen Liquidität leiden.
            „Hier setzen wir ganz gezielt an und leisten breite    Opticon
            Unterstützung – bei der Erstellung eines Business-
            plans bis hin zu Positionierungskonzepten, Logo-  in Zahlen
            entwicklung, Beistellung von Werbemitteln oder   •  seit mehr als 30 Jahren Unterstützung eigenständiger
            der Gewinnung von Krankenkassenverträgen.“      Optik- und Hörakustikbetriebe
             
            Zum anderen werden in der Opticon Akademie     •  Über 200 inhabergeführte Unternehmen
            seit rund fünf Jahren die Fachkräfte von morgen   werden durch Opticon betreut.
            aus- und weitergebildet. Interne Weiterbildungen   •  Rund 10% aller Augenoptiker und
            und Fachschulungen gab es seit jeher, mit einer   Hörakustiker sind Partnerbetriebe.
            hauseigenen Ausbildungsstätte habe man aber auf   •  50 Lehrlinge werden aktuell österreichweit
            die steigende Nachfrage nach geeignetem Perso-  in Opticon-Partnerbetrieben gesucht.
            nal reagiert. „Mit dieser bieten wir einen direkten   •  Brillenkollektion der Eigenmarke „Scharfsinn“
            Zugang für all unsere Mitgliedsbetriebe, kosten-  100% „made in Austria“


                                                                                            103
   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108