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Einmal , bitte!
umdenken
Worauf können Arbeitgeber bei der Stärkung ihrer Employer Brand
heutzutage keinesfalls mehr verzichten? Wie gelingt erfolgreiches
Recruiting in Zeiten steigender Anforderungen seitens der
Arbeitnehmer:innen? Und braucht es in manchen Branchen
vielleicht sogar einen Kulturwandel? Wir haben bei
vier Expert:innen nachgefragt.
Führungskräfte müssen Wie kann Diversität im Recruiting
aktiv gefördert werden?
die Gabe haben, sich Alexandra Fenz: Viele Unternehmen schränken
sich schon allein in den Stellenausschreibungen
mit der Zukunft mutig oder in den Recruitingprozessen ein. Dem gilt es
entgegenzutreten und alle möglichen Zielgrup-
auseinanderzusetzen. pen im Bewerbungsprozess zu inkludieren. Älte-
re Bewerber:innen mit mehr Erfahrung, Kandi-
dat:innen mit anderen Muttersprachen, Personen
mit Behinderung, aber auch Frauen werden teil-
weise noch zu wenig gefördert. Die bewusste
Förderung dieser Zielgruppen ergibt ein deutlich
größeres Potential an neuen Mitarbeiter:innen
vom stark umkämpften Arbeitsmarkt. Bei BDO
haben wir Mitarbeiter:innen aus 26 Nationen,
sprechen 38 Sprachen und unser Frauenanteil in
Alexandra Fenz der Gesamtorganisation liegt bereits bei über 60
Prozent.
Head of Human Resources, BDO Austria
Welche Kompetenzen braucht es als
Führungskraft heute, um gute Mitarbeitende
Auf welche Employer-Branding-Maßnahmen zu finden und zu halten?
sollte man als guter Arbeitgeber auf keinen Alexandra Fenz: Führungskräfte müssen aus mei-
Fall verzichten? ner Sicht die Gabe haben, sich mit der Zukunft
Alexandra Fenz: Unternehmen sollten Employ- mutig auseinanderzusetzen und sich selbst in ei-
er-Branding-Maßnahmen umsetzen, die auch ner volatilen Welt immer wieder als Pioniere zu
tatsächlich zu ihnen passen. Bei BDO setzen wir versuchen. Denn in Zeiten des digitalen Wandels
sehr stark auf Kooperationen mit Universitäten und von New Work ist es nicht mehr möglich,
Text Melanie Kashofer und Fachhochschulen, Karriereevents und unse- sich auf altbewährte Konzepte zu verlassen – man
ren Auftritt auf Social Media. Schlussendlich ist braucht Resilienz, Charakter und eine gehörige
Foto Fenz: Karl Michalski;
Oberhumer: all das, was wir intern machen und auch nicht Portion emotionale und soziale Intelligenz. Der
bildmacherei /
Christian Huber; machen, genau das, womit wir als Unternehmen Blick sollte stets nach vorne gerichtet sein, denn
Schulter: Rene
Strasser; Hötzinger: wahrgenommen werden. Somit sollte man wohl es wird entscheidend sein, wie zukunftsfit nicht
Philipp Schuster auf eines definitiv auf keinen Fall verzichten: sich nur Unternehmen, sondern insbesondere deren
Photography; Mayer:
Christian Huber mit Employer Branding überhaupt auseinander- Führungskräfte sind.
Illu Gettyimages zusetzen und geeignete Maßnahmen zu verfolgen.
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